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Bringing Contexts Back In: Distanzen und soziale Kontexte

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Soziale Netzwerke und interethnische Distanz

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS))

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Zusammenfassung

Wie wichtig kontextuelle Einflussfaktoren bei der Analyse und Erklärung individueller Einstellungen und Verhaltensweisen sind, wird beim Blick über die engeren Grenzen der Forschung über interethnische Beziehungen leicht deutlich. Klare Hinweise darauf finden sich unter anderem bereits in Durkheims Arbeit über den Selbstmord (Durkheim 1973), in der Studie zum American Soldier von Stouf-fer und seinen Mitarbeitern (Stouffer et al. 1949), in der Arbeit von Festinger, Schachter und Back über die ökologischen Grundlagen der Gruppenbildung in den Wohnheimen des M.I.T. (Festinger, Schachter und Back 1950), in der Elmira-Studie von Berelson, Lazarsfeld und McPhee zum Einfluss der besten Freunde und des in der Gemeinde vorherrschenden Meinungsklimas auf die politische Meinungsbildung der Individuen (Berelson, Lazarsfeld und McPhee 1954) oder auch in manchen älteren Untersuchungen über den Einfluss des schulischen Umfelds auf Bildungsaspirationen (z.B. Campbell und Alexander 1965).

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Literatur

  1. Gelegentlich wird darüber spekuliert, ob social network analysis nicht sogar als eine ganz eigenständige sozialwissenschaftliche Theorie oder wenigstens als eine besondere „theoretische Perspektive“ aufzufassen sei (vgl. z.B. Emirbayer 1997; Granovetter 1979; Jansen 1999: Kap. 1; Mitchell 1974: 279–284; Wellman 1983; Wellman 1988). Doch im Großen und Ganzen steht fest, dass es sich in erster Linie um ein leistungsfähiges und vielfach erprobtes Instrument für die Erhebung, Beschreibung und Analyse der Inhalte und Strukturen sozialer Beziehungen handelt, das mit unterschiedlichen theoretischen Ansätzen verbunden werden kann (Pappi 1987: 11; Scott 1996: 794).

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  2. Für Clyde Mitchell, einen der wichtigsten Nestoren der Netzwerkanalyse aus der Tradition der britischen Sozialanthropologie, war der Bezug auf das Handeln der Akteure sogar so wesentlich, dass er ihn wie selbstverständlich als begriffskonstitutiv auffasste. Seiner Definition zufolge sind soziale Netzwerke „a specific set of linkages among a defined set of persons, with the additional property that the characteristics of these linkages as a whole may be used to interpret the social behavior of the persons involved“ (Mitchell 1969: 2).

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  3. Lois Verbrugge hat diese Überlegungen auf eine knappe Formel gebracht: „While meeting depends on opportunities, mating depends on both attraction and opportunities. How readily an acquaintance is converted to close friendship depends on how attractive two people find each other and how easily they can get together“ (Verbrugge 1977: 577).

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  4. Auf den Zusammenhang von struktureller Äquivalenz und verschärftem Wettbewerb aufgrund der damit verbundenen Substituierbarkeit zwischen (individuellen oder kollektiven) Akteuren hat vor allem Burt in seiner Reanalyse der Medical Innovation-Stady hingewiesen: „The more similar ego’s and alter’s relations with other persons are — that is, the more that alter could substitute for ego in ego’s role relations, and so the more intense that ego’s feelings of competition with alter are — the more likely it is that ego will quickly adopt any innovation perceived to make alter more attractive as the object or source of relations“ (Burt 1987: 1291).

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  5. Selbst wenn eine Erhebung von Gesamtnetzwerken im Prinzip machbar wäre, müssten bei der Datenanalyse erhebliche technische Anforderungen bewältigt werden. Gewöhnliche Surveydaten von — zum Beispiel — 5.000 Interviews mit jeweils 50 Variablen ergeben eine Datenmatrix mit 250.000 Einträgen. Für die gleiche Anzahl an Interviews würden bei einer Erhebung des Gesamtnetzwerks insgesamt 25 Millionen Einträge in der Datenmatrix resultieren (Scott 2000: 57).

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  6. Häufig werden ego-zentrierte Netzwerke auch als „persönliche Netzwerke“(personal networks) bezeichnet. Solche Netzwerke müssen aber nicht notwendig in Personen verankert werden. Auch Organisationen und andere kollektive Akteure können als „point of anchorage“ von Netzwerken in Frage kommen (Burt 1982: 31; Pappi 1987: 13).

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  7. Ein Manko bei der Analyse ego-zentrierter Netzwerke liegt darin, dass sie auf tatsächlich existierende Beziehungen fixiert ist und das für die soziale Positionierung eines Akteurs oft ebenfalls wichtige Fehlen bestimmter Relationen ebenso vernachlässigt wie andere nicht leicht zugängliche Struktureigenschaften von Netzwerken. Außerdem werden sie in der Regel ausschließlich aus der Perspektive der Fokalperson erhoben, so dass zum Beispiel die mögliche Asymmetrie nicht erwiderter Beziehungen außer Acht gelassen wird (Burt 1982: 90–91).

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  8. In weiteren 17,8% der Fälle gaben die Hauptbefragten als Parteipräferenz des Freundes „Independent“ an, während dieser selbst erklärte, eine spezifische Präferenz für die Demokraten oder die Republikaner zu haben (vgl. Laumann 1969: 60).

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© 2003 Westdeutscher Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Ganter, S. (2003). Bringing Contexts Back In: Distanzen und soziale Kontexte. In: Soziale Netzwerke und interethnische Distanz. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80514-0_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80514-0_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14133-6

  • Online ISBN: 978-3-322-80514-0

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