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Mikro, Makro — und Meso? Zum Stand der Forschung

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Soziale Netzwerke und interethnische Distanz

Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS))

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Zusammenfassung

Die Frage nach Entstehungsbedingungen und Determinanten sozialer Distanzierungen und ethnischer Grenzziehungen zwischen „Einheimischen“ und „Fremden“, oder allgemeiner: zwischen ethnisch differenzierten Gruppen, beschäftigt die sozial- und geisteswissenschaftliche Forschung nicht erst seit ein paar Jahren. Neben der sonst meist genannten „sozialen Frage“ ist sie eines der zentralen Themen der modernen Sozialwissenschaften. Wer danach sucht, wird schon bei den gern zitierten „Klassikern“ fündig. Max Webers kurzes, vor allem begrifflich klärendes Kapitel zum Thema „Interethnische Gemeinschaftsbeziehungen“ in Wirtschaft und Gesellschaft (Weber 1980: 234–244), Simmeis „Exkurs über den Fremden“ (Simmel 1992: 764–771), Schütz’ Versuch zu einer Phänomenologie des „Fremden“ (Schütz 1972) oder Parks Essay zum „Marginal Man“ (Park 1928) sind nur einige Beispiele, die auch in neueren Arbeiten immer wieder als Fluchtpunkte der Analyse dienen. Mittlerweile hat sich das Forschungsfeld stark ausdifferenziert und zerfällt in mehr oder weniger klar von einander getrennte Sektoren mit ganz unterschiedlichen inhaltlichen und theoretischen Schwerpunkten, die sich kaum noch an die gängigen akademischen Grenzziehungen zwischen Soziologie, Sozialpsychologie, Ökonomie, Politik- oder Geschichtswissenschaft und anderen Disziplinen halten.

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Literatur

  1. Zu den grundlegenden Anforderungen an eine Erklärung gehören auch die von Hempel und Oppenheim benannten Adäquatheitsbedingungen. Demnach ist eine Erklärung nur dann als adäquat anzusehen, wenn (a) das Explanandum überhaupt empirisch wahr und im Explanans logisch enthalten ist, (b) das Explanans sowohl aus mindestens einem Gesetz als auch aus singulären Sätze, die die Antecedensbedingungen benennen, besteht, (c) das „Gesetz“ und die die Randbedingungen konkretisierenden singulären Sätze empirisch überprüfbar und „gehaltvoll“ sind und (d) die Sätze des Explanans selbst wahr bzw. bewährt sind (Hempel und Oppenheim 1948: 136–138; vgl. auch Esser et al. 1977: 105–114; Opp 1995: 48–50).

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  2. In der Geschichtswissenschaft ist die These vom deutschen „Sonderweg“ nicht unumstritten. Das zeigen zum Beispiel die Beiträge von Möller, Nipperdey, Sontheimer, Nolte, Stürmer und Bracher zu einem Kolloquium des Instituts für Zeitgeschichte (vgl. Institut für Zeitgeschichte 1982).

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  3. Genau genommen handelt es sich bei Zyklen-Modellen um „unvollständige genetische Erklärungen“, also um „Abfolgen von Bedingungen, die bestimmte Gesetze in Gang setzen und deren Explanandum wieder Bedingung für ein (anderes) Gesetz ist (usw.)” (Esser 1980: 50). „Unvollständig“ sind solche genetischen Erklärungen dann, wenn die angenommenen Gesetze nicht präzise angegeben und jeweiligen Randbedingungen nicht spezifiziert werden, so dass auch die Folgen der Randbedingungen nicht deduktiv abgeleitet werden können.

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  4. Pettigrew verweist in seinem Review-Artikel zum Stand der intergroup contact theory noch auf einige weitere Faktoren, von denen es abhängt, ob durch Intergruppenkontakte Vorurteile verringert werden (Pettigrew 1998a). Er macht unter anderem deutlich, dass es auf intensive und wiederholte Kontakte und nicht bloß auf gelegentliche Zufallsbegegnungen ankommt und dass solche Kontakte erst dann eine grundlegende Einstellungsänderung hervorrufen, wenn etwa die veränderte Einschätzung eines Ausländers auch auf die Gruppe der Ausländer insgesamt generalisiert wird.

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  5. „Soziale Identität“ ist allgemein definiert als „that part of the individual’s self-concept which derives from his knowledge of his membership of a social group (or groups) together with the value and emotional significance attached to that membership“ (Tajfel 1978c: 63). Daneben kann es auch andere Dimensionen des Selbstbilds und der Identität geben, die nicht in diesem Sinn „sozial“ sind.

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© 2003 Westdeutscher Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Ganter, S. (2003). Mikro, Makro — und Meso? Zum Stand der Forschung. In: Soziale Netzwerke und interethnische Distanz. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80514-0_3

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80514-0_3

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14133-6

  • Online ISBN: 978-3-322-80514-0

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