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Zusammenfassung

Die problemorientierte Anlage dieser Theorierekonstraktion deutet bereits ein „pragmatisches Erkenntnisinteresse“ an den Texten Niklas Luhmanns an. Ein solches Erkenntnisinteresse Hegt dann vor, wenn man „über die reine Bestandsaufnahme hinaus gezielter die Frage nach dem Nutzen der Geschichte des politischen Denkens stellt“67. Die Frage nach dem Nutzen verfuhrt dabei häufig zu einem unreflektierten Hinbiegen der jeweiligen Theorie im Sinne der gewählten Aufgabenstellung: „Weil die Auslegung von Texten nur möglich ist, ‚in Kenntnis schon verstandener Texte’ (…) liegt es nahe, die Texte theoretisch mit einem Sinn zu überformen, den sie dann nur zu illustrieren hätten.“68 Viele Autoren, die sich heute mit ideengeschichtlichen Fragen oder Rekonstruktionen aktueller sozialwissenschaftlicher Theorien beschäftigen, verzichten auf eine methodologische Reflexion ihrer Herangehensweise an Texte. Ist erst einmal das Erkenntnisinteresse skizziert, geht es in der Regel gleich an die Exegese, Interpretation und Kritik. In vielerlei Hinsicht scheint sich mit Blick auf sozialwissenschaftliche Theoriearbeiten Feyerabends Devise, wonach der einzige, den Erkenntnisfortschritt nicht behindernde Grundsatz „anything goes“ laute, implizit durchzusetzen.69 Diesem Trend möchte sich die vorliegende Untersuchung entgegenstemmen. Es scheint geboten, einige kurze Anmerkungen dazu einfließen zu lassen, welche Vorüberlegungen in die hier zu leistende diachronische Rekonstruktion und problemorientierte Bewertung von Niklas Luhmanns Theorie der Polititk eingehen.

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References

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  12. Für den Luhmann-Interpreten gilt im Grunde das Gleiche. Zwar handelt es sich hier um Gegenwartstexte, jedoch bedarf auch die systemtheoretische Prosa einer Vermittlung, sofern sie einem Laien, aber auch einer nicht-systemtheoretischen Einzeldisziplin, wie der Politikwissenschaft, etwas mitteilen soll. Allein die Existenz von Luhmann-Glossarien und Luhmann-Lexika spricht für die Vermutung, dass der sensus litteralis Luhmannscher Schriften einer gewissen Übersetzungsleistung bedarf. Siehe für solche Lexika Baraldi, Claudio/ Corsi, Giancarlo/ Esposito, Elena, 1996: GLU. Glossarium zu Niklas Luhmanns Theorie sozialer Systeme, Frankfurt a.M.: Suhrkamp sowie Krause 1999, a.a.O.

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  15. Vgl. Soeffner, Hans-Georg, 1982: Statt einer Einleitung: Prämissen einer sozialwissenschaftlichen Hermeneutik, in: ders. (Hrsg.), Beiträge zu einer empirischen Sprachsoziologie, Tübingen: Narr, S. 9–48 (19ff.).

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  16. Habermas, Jürgen, 1971b: Zu Gadamers „Wahrheit und Methode“, in: Apel, Karl Otto et al., Hermeneutik und Ideologiekritik, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 45–56 (47).

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  17. Habermas’ weiterführende Überlegungen zu einer „Tiefenhermeneutik“ werden hier nicht aufgegriffen. Ineichen hat diese ideologiekritische Lesart von Texten und Handlungen nicht zu Unrecht als „Verdachtshermeneutik“ bewertet. Vgl. Ineichen, Hans, 1991: Philosophische Hermeneutik, Freiburg/ München: Alber, S. 218ff.

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  18. Jauß, Hans Robert, 1981: Zur Abgrenzung und Bestimmung einer literarischen Hermeneutik, in: Fuhrmann, Manfred/ Jauß, Hans Robert/ Pannenberg, Wolfhart (Hrsg.), Text und Applikation. Theologie, Jurisprudenz und Literaturwissenschaft im hermeneutischen Gespräch, München: Fink, S. 459–482 (468).

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  19. Schnädelbach, Herbert, 1981: Morbus hermeneuticus — Thesen über eine philosophische Krankheit, in: ders., Vernunft und Geschichte. Vorträge und Abhandlungen, Frankfurt a.M., 1987: Suhrkamp, S. 279–284 (279).

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  20. In den verschiedenen Spielarten des literaturwissenschaftlichen Dekonstruktivismus wird die Grenze zwischen textimmanentem Sinn und fremdreferentieller Sinngebung durch den Interpreten in der Regel vollständig aufgehoben. Vgl. Derrida, Jacques, 1974: Grammatologie, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 16ff.

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  21. sowie Man, Paul de, 1979: Allegorien des Lesens, Frankfurt a.M., 1988: Suhrkamp, S. 48.

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  22. (De-)Konstruktivisten negieren die Möglichkeit einer (zumindest dem Versuch nach) objektiven Textdeutung und verwerfen damit jeden noch so schwachen methodologischen Anspruch der Hermeneutik. Interpretation ist dann in die Willkür einer „Erfindung“ (von Foerster) oder unter die Maxime des „anything goes“ (Feyerabend) gestellt. Entsprechend tritt der (De-)Konstruktivismus auch nicht als die im Vergleich zur Hermeneutik bessere Methode oder „Kunstlehre“ auf. Er ist vielmehr eine Texttheorie, die als radikale Kritik der Hermeneutik anti-methodisch auftritt. Folgerichtig behandelt das von Nohlen herausgegebene „Lexikon der Politik“ Konstruktivismus und Dekonstruktivismus im Gegensatz zur Hermeneutik im Theorien- und nicht im Methodenband. Vgl. zur politikwissenschaftlichen Relevanz des Konstruktivismus Weiß, Ulrich, 1995: Konstruktivismus — Dekonstruktivismus, in: Nohlen/ Schultze (Hrsg.), a.a.O., S. 274–279.

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  23. Vgl. z.B. Alemann/ Tönnesmann 1995, a.a.O., S. 57. Anhänger einer „methodologischen Einheit der Realwissenschaften“ streiten einer sinnverstehenden Sozialwissenschaft, die sich auf interpretative Verfahren stützt, ohnehin jeden Anspruch auf eine methodologische Fundierung ab. Vgl. hierzu Alberts Auseinandersetzung mit Heidegger, Gadamer und Habermas in Albert, Hans, 1994: Kritik der reinen Hermeneutik. Der Antirealismus und das Problem des Verstehens, Tübingen: Mohr. Der Titel des Buches ist ein wenig irreführend, da nicht nur die Heidegger und Gadamer zugerechnete „reine Hermeneutik“ Zielscheibe für Alberts Kritik ist, sondern in besonderem Maße auch die von Albert so genannte „pragmatische Hermeneutik“, die im Schlepptau Habermas’ Einzug in die Sozialwissenschaften gehalten hat (S. 240ff.). Kritische Rationalisten wie Albert verkennen meines Erachtens, dass es geradezu einen Vorzug und nicht einen Nachteil der Sozialwissenschaften darstellt, dass diese sich als „dritte Kultur“ zwischen einer rein nomothetischen und einer rein idiographischen Erkenntniskultur eingependelt haben. Lepenies spricht hier mit Blick auf die Soziologiegeschichte gar von einem „Krieg der Wissenschaft und der Literatur“.

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  24. Vgl. Lepenies, Wolf, 1989: Der Krieg der Wissenschaft und der Literatur, in: ders., Gefährliche Wahlverwandtschaften. Essays zur Wissenschaftsgeschichte, Stuttgart: Reclam, S. 61–79. Im politikwissenschaftlichen Curriculum tritt dieser Zwittercharakter noch deutlicher hervor als in der Soziologie: eine Unterdisziplin, die sich „Politische Theorie und Ideengeschichte“ nennt, weist die Verschränkung des naturwissenschaftlichen mit dem geisteswissenschaftlichen Erkenntnisideal bereits in der Namensgebung aus.

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  25. Vgl. Luhmann, Niklas, 1969a: Die Praxis der Theorie, in: SozAuf 1, a.a.O., S. 253–267 (264).

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  27. Vgl. neben der bereits erwähnten Sekundärliteratur als Auswahl ab Beginn der 1990er Jahre Reese- Schäfer, Walter, 1992: Luhmann zur Einführung, Hamburg: Junius

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  29. Hörster, Detlef, 1997: Niklas Luhmann, München: Beck

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  33. und bei Alexander, Jeffrey C., 1982: Theoretical Logic in Sociology, Vol. 1: Positivism, Presuppositions and Current Controversies, Berkeley/ Los Angeles, CA., 1985: University of California Press, S. 2ff.

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  36. Vgl. zu dieser Differenzierung Luhmann, Niklas, 1975a: Interaktion, Organisation, Gesellschaft, in: ders., Soziologische Aufklärung 2, Aufsätze zur Theorie der Gesellschaft, 2. Aufl., Opladen, 1982: Westdeutscher Verlag, S. 9–20

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  37. vgl. die Abbildung in SozSyst, a.a.O., S. 16. In den 1990er Jahren ist für Luhmann die Beschäftigung mit dem Phänomen der „Neuen Sozialen Bewegungen“ immer wichtiger geworden. In seinem gesellschaftstheoretischen Hauptwerk „Die Gesellschaft der Gesellschaft“ billigt er ihnen neben Interaktion, Organisation und der Gesellschaft mit ihren Funktionssystemen einen eigenständigen Status zu. Vgl. GesellGesell, a.a.O., S. 847ff. Ich komme in Kap. 6.1 darauf zurück.

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  48. Von Wenzel stammt eine sehr einleuchtende Typologisierung derjenigen heutigen „Grand Theory“- Vertreter, die je auf ihre Weise an das Forschungsprogramm Talcott Parsons anknüpfen. Unter dem Label der „moderaten Orthodoxie“ finden sich der amerikanische Neofunktionalist Jeffrey C. Alexander und der deutsche Soziologe Richard Münch; Jürgen Habermas betreibt demzufolge eine „kritische Zurückweisung und dialektische Aneignung“ Parsons’ und Niklas Luhmann repräsentiert den Aneignungsmodus des „Dazulernens und Radikalisierens“. Vgl. Wenzel, Harald, 1990: Die Ordnung des Handelns. Talcott Parsons‘ Theorie des allgemeinen Handlungssystems, Frankfurt a.M.: Suhrkamp, S. 13.

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  55. Luhmann weist darauf hin, dass das Parsonssche Hierarchiemodell gesellschaftlicher Differenzierung, das ja normativ an (Re-)Integration interessiert ist, letztlich die Vorteile einer Theorie umweltoffener Systeme verspielt und in das ältere Systemparadigma vom Primat des Ganzen in Relation zu seinen Teilen zurückfällt. Vgl. hierzu besonders dezidiert Luhmann, Niklas, 1970a: Wirtschaft als soziales System, in: SozAuf 1, a.a.O., S. 204–231 (225f.). Zum analytischen Realismus Parsons’ vgl. Parsons, Talcott, 1977: The Present Status of „Structural-Functional“ Theory, in: ders., Social Systems and the Evolution of Action Theory, New York: The Free Press, S. 100–117 (106).

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  67. Vgl. zur Scheinwerfermetapher Popper, Karl R., 1973: Kübelmodell und Scheinwerfermodell: zwei Theorien der Erkenntnis, in: ders., Objektive Erkenntnis. Ein evolutionärer Entwurf, Hamburg: Hoffmann & Campe, S. 369–390 (375). In Opposition zum reinen Positivismus vertritt Popper hier die Ansicht, dass theoretische Hypothesen dem Forscher erst die Richtung angeben, für welche Beobachtungen er sich überhaupt interessieren soll: „die Hypothese wird zum Führer zu neuen Beobachtungsresultaten“. Siehe ebd. Damit ist der alte Popper letztlich näher an Lakatos’ Methodologie der konkurrierenden Forschungsprogramme, als an seinen eigenen früheren Annahmen aus der „Logik der Forschung“.

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  70. Vgl. Reese-Schäfer 2002a, a.a.O., S. 411 sowie Schimank, Uwe, 2000: Gesellschaftliche Integrationsprobleme im Spiegel soziologischer Gegenwartsdiagnosen, in: Berl.J.Soziol., 10. Jg., S. 449–469 (449).

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  71. Vgl. Euchner, Walter, 1985: Traditionsbestände der politischen Soziologie, in: PVS, 26. Jg., S. 76–83 (82).

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Lange, S. (2003). Methodische Überlegungen. In: Niklas Luhmanns Theorie der Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80510-2_2

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