Zusammenfassung
Migrationsforschung, Ungleichheitsanalyse, Biographietheorie: Alle drei Gebiete haben in den 80er Jahren eine „kulturalistische Wende“erfahren, die dazu führte, dass sozialstrukturellen Faktoren zunehmend weniger Bedeutung für die individuelle Lebensgestaltung und für den individuellen Lebensstil beigemessen wurde. In der Migrationsforschung fand diese Entwicklung ihren Niederschlag in der Fokussie-rung auf kulturelle und pädagogische Fragestellungen; im Rahmen der Ungleichheitsanalyse gewannen Thesen der Individualisierung und der Kulturalisierung von Ungleichheit die Oberhand, Milieu- und Lebensstilstudien verdrängten die Analyse von schicht- und klassenspezifisch ungleich verteilten Lebenschancen; in der Biographietheorie schliesslich drückte sich die kulturalistische Wende in einer Hinwendung zu konstuktivistischen Positionen aus, welche Biographien als alleiniges Resultat von individuellen Konstruktionsleistungen verstanden wissen wollen.
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Juhasz, A., Mey, E. (2003). Ungleichheit und Biographie: Fazit und präzisierte Fragestellung. In: Die zweite Generation: Etablierte oder Außenseiter?. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80497-6_7
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14101-5
Online ISBN: 978-3-322-80497-6
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