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Forschung zur zweiten Generation in Deutschland und in der Schweiz

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Part of the book series: Studien zur Sozialwissenschaft ((SZS))

Zusammenfassung

Obschon mittlerweile verschiedene Arbeiten vorliegen, die einen Überblick über Forschungsergebnisse zu Kindern und Jugendlichen ausländischer Herkunft geben,28 möchten wir im Folgenden den Forschungsstand zur zweiten Generation rekapitulieren. Es soll an dieser Stelle jedoch nicht darum gehen, die Ergebnisse der wichtigsten oder bekanntesten Untersuchungen ausführlich darzustellen. Forschungsergebnisse, die für unsere Fragestellung und Analysen relevant sind, werden zum einen im Kapitel zur Lage der zweiten Generation in der Schweiz (Kapitel 3) und zum andern im Analyseteil dieser Untersuchung dargestellt und diskutiert. Das Ziel dieses Kapitels besteht darin, aufzuzeigen, welche Themen und theoretischen Ansätze bisher im Zentrum des Interesses der Forschung zur zweiten Generation standen und wo Lücken zu verorten sind. Einige Punkte, auf die wir dabei stossen, werden im Rahmen des theoretischen Teils unserer Untersuchung nochmals aufgenommen und vertieft (vgl. Kapitel 5). Im Folgenden wird somit versucht, die Forschung zur zweiten Generation (in der Schweiz und in Deutschland) in groben Zügen nachzuzeichnen. Vorausschicken möchten wir allerdings noch den Hinweis, dass einige der Konzepte, die im Folgenden diskutiert werden, teilweise aus der allgemeinen Migrationsforschung stammen und erst später Eingang in die Zweit-generationsforschung gefunden haben.29 Gewisse Einwände, die wir gegen einseitige Perspektiven vorbringen, richten sich somit nicht nur gegen die Forschungen zu Jugendlichen ausländischer Herkunft, sondern auch gegen die allgemeine Migrationsforschung.

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Literatur

  1. Siehe z.B. für die Schweiz Piguet (1999), Hämmig (2000:22ff.), für Deutschland Bielefeld (1988:22ff.), Auernheimer (1990:26 ff.), Angenendt (1992). Siehe auch die Auswahlbibliographie des Schweizerischen Forums für Migrationsstudien: http://www.unine.ch/fsm/libri/ (für Forschungen in der Schweiz) bzw. für Deutschland: Santel (2000).

  2. Z.B. die Konzepte zu Integration und Assimilation (siehe auch Kap. 5.1).

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  3. Bommes (1994:205) in Anlehnung an Treibel (1989): erst mit dem Einsetzen des Familiennachzugs und im Gefolge des Anwerbestopps setzte die Forschung zur zweiten Generation ein. Siehe für die Schweiz: Sancar (2001).

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  4. Eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Begriffen und eine Darstellung ihrer Entstehung findet sich z.B. bei Wilpert (1980:8 ff.), Ikonomu (1989:264ff.) und Heckmann (1992:162 ff.).

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  5. Siehe Schrader, Nikles und Griese (1976) und Boos-Nünning (1986), die beide das Einreisealter der Kinder und Jugendlichen als erklärenden Faktor für gelungene Assimilation und Integration untersuchten, jedoch zu genau entgegensetzten Ergebnissen kamen.

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  6. Siehe als typische Beispiele dafür z.B. Oerter et al. (1987), Freitag (2000).

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  7. „Die“ Kulturkonfliktthese gibt es so nicht; es handelt sich auch hier bei genauerer Betrachtung um unterschiedliche Konzepte. Eine Darstellung der verschiedenen Varianten der Kulturkonfliktthese findet sich bei Hämmig (2000:74 ff.).

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  8. So Griese (2002:69).

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  9. Siehe z.B. Auernheimer (1988), Bielefeld (1988), Bukow und Llaryora (1988), Romano (1997).

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  10. Die pathologisierende Sichtweise hängt auch damit zusammen, dass gewisse Studien Jugendliche ausländischer Herkunft untersuchten, die wegen psychischer Probleme in psychotherapeutischer Behandlung waren, die Ergebnisse wurden jedoch verallgemeinert und auf alle Jugendlichen ausländischer Herkunft bezogen (z.B. bei Brainin 1996).

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  11. z.B. Portera (1995).

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  12. Sehr ähnliche pauschalierende und nicht belegte Annahmen bzw. Vorurteile finden sich bei Stiksrud (1994), der von „dem Generationengefüge der Herkunftskultur“ spricht, welche von „der Grossfamilie“ geprägt sei (S. 142). Stiksrud interessiert sich für die Entwicklungsaufgaben von Jugendlichen der zweiten Generation und findet eine Menge von Pathologien, Problemen und Defiziten. Siehe auch Brainins Artikel (1996) mit dem vielsagenden Titel: „Verregelt und verriegelt. Psychische Auswirkungen kultureller Differenzen“. Oder, weniger plakativ und vereinfachend: Rosen und Stüwe (1985): „Ausländische Mädchen in der Bundesrepublik“.

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  13. Inwiefern an der „Festschreibung von Ethnizität auch gewisse qualitative Untersuchungen in den 80er Jahren beigetragen haben, hat Bommes (1994) überzeugend dargelegt.

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  14. Eine Gegenüberstellung von Kulturkonfliktthese und Modernisierungsdifferenzthese sowie eine Kritik beider Konzepte findet sich bei Bukow und Llaryora (1988:12ff.). Eine überzeugende Kritik liefert auch Hamburger (1998). Dass trotz dieser Kritik noch Jahre später diese Konzepte herangezogen werden (siehe Stiksrud und Portera), ist doch etwas erstaunlich.

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  15. Siehe z.B. Stüwe (1987), Bielefeld (1988), Esser (1989), Nauck (1994, 1997b, 1998 et al.).

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  16. So z.B. Furtner-Kallmünzer (1988), die eine Reihe sehr interessanter Ergebnisse auf der Grundlage einer biographischen Untersuchung präsentiert, oder Schepker und Yannidakis-Hahne (2000).

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  17. Kritisiert wurde an diesen Konzepten daher auch, dass in einer „per Definition bestehenden multikulturellen Gesellschaft nicht automatisch auch ethnische Schichtung überwunden wäre“ (Esser, zit. in Seifert 1992:679).

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  18. Genannt seien kritisch-emanzipatorische Arbeiten (hierzu können z.B. Bielefeld (1988) und Apitzsch (1990a) gezählt werden) oder sozial-konstruktivistische Ansätze (Bukow und Llaryora (1988), Bukow(1996).

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  19. Einige der Themen sind schon früh untersucht worden, aber interessanterweise wurde an diese Forschungen nicht angeknüpft — wie z.B.an die Studie von Czarina Wilpert (1980) zur hohen Mobilitätsorientierung und zu Diskriminierungserfahrungen bei der zweiten Generation.

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  20. Z.B. Güngör (1991), Seifert (1992).

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  21. Korte (1990).

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  22. Nauck (1994, 1997a, 1997b), Nauck et al. (1997, 1998).

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  23. Kurosch (1990), Ottens (1998).

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  24. Als eine der ersten Nauck (1994, 1997) und Seifert (1992), später u.a. Nohl (2001), Hummrich (2002).

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  25. Eine Ausnahme bilden die Untersuchungen von Nauck (1997) und Nauck et al. (1998), die sich auf Humankapitaltheorien abstützen.

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  26. Z.B. Apitzsch (1999a), Lutz (1999), Inowlocki (1999).

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  27. Apitzsch (1999b, 2000).

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  28. Inowlocki (1999).

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  29. Mecheril (2000).

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© 2003 Westdeutscher Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Juhasz, A., Mey, E. (2003). Forschung zur zweiten Generation in Deutschland und in der Schweiz. In: Die zweite Generation: Etablierte oder Außenseiter?. Studien zur Sozialwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80497-6_4

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80497-6_4

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14101-5

  • Online ISBN: 978-3-322-80497-6

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