Skip to main content

Forschungsdesign und methodisches Vorgehen

  • Chapter
  • 151 Accesses

Zusammenfassung

Vor dem Hintergrund des aufgespannten theoretischen Rahmens und der skizzierten empirischen Desiderata bzw. Widersprüchlichkeiten, die sich insbesondere auf der Mikroebene politisch-medialer Interaktionen gezeigt haben, ist der explorative Charakter der folgenden empirischen Analysen zu betonen. Vorrangiges Ziel ist es hierbei, das komplexe Handlungsfeld „Politikvermittlung“mit Blick auf neue Arenenakteure politischer Öffentlichkeit — die Politikvermittlungsexperten — zu durchleuchten. Dabei stehen deren subjektive Orientierungen, Verortungen, Per-zeptionen und Handlungen auf den multiplen „Vorder-“und „Hinterbühnen“des politisch-medialen Interaktionsraums im Fokus des Interesses.

This is a preview of subscription content, log in via an institution.

Buying options

Chapter
USD   29.95
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
eBook
USD   69.99
Price excludes VAT (USA)
  • Available as PDF
  • Read on any device
  • Instant download
  • Own it forever
Softcover Book
USD   74.99
Price excludes VAT (USA)
  • Compact, lightweight edition
  • Dispatched in 3 to 5 business days
  • Free shipping worldwide - see info

Tax calculation will be finalised at checkout

Purchases are for personal use only

Learn about institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literature

  1. Bei der vorliegenden Arbeit handelt es sich um eine Teilstudie im Rahmen des DFG-Projektes „Politische Inszenierung als symbiotische Interaktion“. Zum Zeitpunkt der Beantragung lagen weder die weiterführenden Befunde der international vergleichenden Studie zur politischen Kommunikationskultur von Barbara Pfetsch (vgl. Pfetsch 1999a, 2000a-c, 2003a) noch die Befunde der exemplarischen und zugleich repräsentativen Berufsfeldstudie zur Öffentlichkeitsarbeit im Kommunikationsraum Hamburg (vgl. Röttger 2000) vor. Darüber hinaus war es bei der Konzeptualisie-rung des Untersuchungsdesigns unumgänglich, sich an den methodischen Vorgaben des DFG-Projektes zu orientieren.

    Google Scholar 

  2. Vor dem Hintergrund des explorativen Charakters der vorliegenden Studie sowie aus forschungspragmatischen Gründen musste angesichts des Elitenstatus’ der Akteure auch die Idee einer Netzwerkanalyse verworfen werden, welche wie keine andere Methode Einblicke in das Kommunikations- und Interaktionsgefüge von Politikvermittlungsexperten, Politikern und Journalisten versprochen hätte (vgl. Saxer 1992 sowie zu politischen Netzwerken und zum Verfahren der Netzwerkanalyse Pappi/König 1995; Jansen 1995, 1999).

    Google Scholar 

  3. Hierbei sei insbesondere an das Forschungsproblem erinnert, Einblicke in nicht-öffentliche Wahrnehmungen und Handlungen von Spitzenpolitikern zu erhalten, welche diese „nach außen“i.d.R. durch rollenadäquate Dissimulierungen verschleiern (vgl. Saxer 1998: 35f.; Hoffmann 2003). Tatsächlich scheint es sogar so zu sein, dass Politiker ihre „Schutzzonen“insbesondere gegenüber Sozialwissenschaftlern zu verteidigen suchen, und zwar noch stärker als sie dies gegenüber ihnen z.T. auch persönlich bekannten Journalisten tun, mit denen sie, so die Annahme, i.d.R. in größerem Maße ein auf Dauerhaftigkeit, Vertrauen und Nähe aufbauendes Verhältnis führen.

    Google Scholar 

  4. Knapp die Hälfte der Befragte hätte jedoch auf eine Anonymisierung ihrer Aussagen verzichtet, was ein weiterer Beleg für die ausgeprägte Offenheit von Politikvermittlungsexperten im Vergleich zu Politikern und Journalisten ist (vgl. Kapitel 4.3). Ein entsprechend „selektives“Anony-misierungsverfahren wäre jedoch nicht praktikabel gewesen, weswegen im Folgenden eine strin-gente Verschlüsselung erfolgt.

    Google Scholar 

  5. Dies war zum einen die Konsequenz aus den Pre-Tests, in denen die unterschiedlichen personenspezifischen Kommunikationsmodi und Gesprächsführungstechniken der beiden Interviewer deutlich wurden. Zum anderen empfiehlt sich gerade bei einer sensitiven Methode wie dem problemzentrierten Interview, dass der Forscher selbst in alle Phasen des Forschungsprozesses — von der Datengewinnung, über die Datenanalyse bis zur Dateninterpretation — aktiv involviert ist (vgl. Lamnek 1995a, 1995b).

    Google Scholar 

  6. Im Gegensatz zum „klassischen“Konzept des theoretical samplings (vgl. Glaser/Strauss 1967: 53ff.) wurde im vorliegenden Kontext auf die kontinuierliche Veränderung der Untersuchungseinheiten durch Methoden der Minimierung und Maximierung theoretisch bedeutsamer Merkmale verzichtet. Aus forschungspragmatischen Gründen war es stattdessen notwendig, im Vorfeld der Datengewinnung eine bewusste Stichprobe zu ziehen. Eine repräsentative Stichprobe schloss sich dagegen von vorneherein angesichts der skizzierten Unklarheiten über die quantitative Größe und Zusammensetzung der Gesamtgruppe deutscher Politikvermittlungsexperten aus (vgl. Kapitel 4.2).

    Google Scholar 

  7. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass vereinzelte Autoren sowohl den Positions- als auch den Reputationsansatz als inadäquate Indikatoren zur Identifikation von Elitenakteuren erachten, da sie nur undifferenzierte Machtzuschreibungen lieferten. Stattdessen wird von dieser Seite aus ein Entscheidungsansatz favorisiert, der vom faktischen (allerdings schwer messbaren, da multiplen) Einfluss von Personen auf Entscheidungen ausgeht (vgl. bereits Felber 1986: 186ff).

    Google Scholar 

  8. Ein entsprechender Dank geht an Dr. Hans-Jürgen Arlt, Dr. Horst Avenarius, Prof. Dr. Barbara Baerns, Prof. Dr. Günter Bentele, Prof. Dr. Wolfgang Bergsdorf, Prof. Dr. Otfried Jarren, Dr. Klaus Koeks, Jürg W. Leipziger, Prof. Dr. Barbara Pfetsch, Prof. Dr. Fritz Plasser, Senator a.D. Peter Radunski, Prof. Dr. Franz Ronneberger, Prof. Dr. Ulrich Saxer, Prof. Dr. Rüdiger Schmitt-Beck sowie Prof. Dr. Peter Szyszka.

    Google Scholar 

  9. Selbst in standardisierten, schriftlichen Eliten-Befragungen — geradevon politischen und medialen Elitenakteuren — liegt die durchschnittliche Ausschöpfungsquote i.d.R. nur zwischen 50 und 60 Prozent (vgl. z.B. Böckelmann 1991: 26; Hoffmann-Lange 1992: 96; Saxer 1992: 25; Machatzke 1997: 64f).

    Google Scholar 

  10. Die außerordentliche Relevanz derartiger — allerdings weitgefasster — struktureller Rahmenbedingungen für die politische Kommunikationskultur unterstreichen die Befunde Barbara Pfetschs nachdrücklich — allerdings bezogen auf den internationalen Vergleich (vgl. u.a. Pfetsch 2000c). An anderer Stelle konnten überdies die Auswirkungen struktureller Verschiebungen u.a. der politischen Mehrheiten und der Medienlandschaft für das Rollenverständnis bundesdeutscher Regierungssprecher im Langzeitvergleich aufgezeigt werden (vgl. Tenscher 2002c).

    Google Scholar 

  11. Dies entspricht in etwa den von Johanna Dorer in Bezug auf österreichische PR-Experten ermittelten Werten, wonach rund die Hälfte der in politischen Parteien Tätigen journalistische Vorerfahrungen mitbringen (vgl. Dorer 1995: 164).

    Google Scholar 

  12. So ist der typische Berufsweg in Pressestellen der öffentlichen Hand Tätiger in über 50 Prozent der Fälle durch eine Laufbahn innerhalb der politischen Organisation und nur in knapp einem Fünftel der Fälle durch eine journalistische Ausbildung gekennzeichnet (vgl. Böckelmann 1991: 150ff).

    Google Scholar 

  13. Im Gegensatz zu Pfetsch (2003a: 99) wurde hier nicht die Parteimitgliedschaft, sondern die Parteiaffinität, im Sinne einer affektiven Bindung, festgehalten. Diesbezüglich wird davon ausgegangen, dass Politikvermittlungstätigkeiten nicht unbedingt ein Parteibuch, jedoch eine ausgeprägte Parteiloyalität voraussetzen. Diese Annahme wird dadurch unterstrichen, dass sich rund 90 Prozent der Befragten einer Partei nahe fühlen.

    Google Scholar 

  14. Demgegenüber gaben zwei Drittel der von Böckelmann befragten Pressestellenleiter politischer Institutionen Ende der 1980er Jahre noch an, dass die PR-Arbeit entweder eine Fortführung oder lediglich eine Richtungsänderung ihrer journalistischen Laufbahn wäre (vgl. Böckelmann 1996: 176).

    Google Scholar 

  15. Als „qualitative“Daten werden sowohl Antworten zu offenen Fragen in standardisierten Interviews als auch, wie im vorliegenden Fall, Inhalte niehtstandardisierter Leitfadeninterviews oder narrativer Interviews verstanden (vgl. Heckmann 1992: 143).

    Google Scholar 

  16. In der deutschen Sozialforschung scheinen jedoch die Methoden der Inhaltsanalyse und der Dokumentenanalyse seit Ende der siebziger Jahre erheblich an Bedeutung verloren zu haben (vgl. Gräf/Rohlinger 1996: XV).

    Google Scholar 

  17. Konsequenterweise hat Werner Früh seine oft zitierte Definition der Inhaltsanalyse in der jüngsten, überarbeiteten Auflage seines einführenden Buches um einen in Klammern gesetzten Halbsatz er-weitert: „ Die Inhaltsanalyse ist eine empirische Methode zur systematischen, intersubjektiv nachvollziehbaren Beschreibung inhaltlicher und formaler Merkmal von Mitteilungen; (häufig mit dem Ziel einer darauf gestützten interpretativen Inferenz) “(Früh 1998: 25).

    Google Scholar 

  18. Ein anderer Ansatz, „qualitative“und „quantitative“Textanalyseverfahren zu kombinieren, stellen aufwendige „Semantische Struktur- und Inhaltsanalysen“dar (vgl. Früh 1989). Hierbei werden textlinguistische mit inhaltsanalytischen Prinzipien verknüpft.

    Google Scholar 

  19. Während die Argumentationsanalyse von Weiß (1989) unterstreicht, dass derartige kombiniert „quantitativ-qualitative“Verfahren auch bei der Untersuchung massenmedialer Texte erfolgreich eingesetzt werden können, greift die vorliegende Analyse im Kern auf die von Barbara Pfetsch gewählte Methodik zur Analyse von im Rahmen von Leitfadengesprächen mit politischen Sprechern gewonnenen „qualitativen“Daten zurück (vgl. Pfetsch/Dahlke 1997; Pfetsch 2003a: 100ff.).

    Google Scholar 

  20. Es handelt sich demnach im vorliegenden Fall um eine computergestützte hermeneutisch-klassifikatorische Inhaltsanalyse auf Basis eines deduktiv-induktiv gewonnenen relationalen Kategorienschemas. Im Gegensatz zu „klassischen“computerunterstützten Inhaltsanalysen erfolgte die Codierung jedoch nicht mechanisch mittels eines vorgegebenen Diktionärs (vgl. Mohler 1992), sondern, der Komplexität der Texte angemessen, manuell und „on-screen“durch den Forscher.

    Google Scholar 

  21. Schulz (1996: 57ff.) unterscheidet physikalische, syntaktische, referentielle, propositionale und thematisch definierte Codiereinheiten, die sich jedoch auf die beiden Grundtypen — formal versus semantisch — zurückführen lassen.

    Google Scholar 

  22. Nicht umsonst gelten Kategorien als das „Herzstück“einer inhaltsanalytischen Untersuchung (vgl. bereits Berelson 1952: 147). Sie helfen dabei, einzelne Aspekte des Mitteilungstextes herauszugreifen und in Daten zu überführen. Dabei geben die Kategorien vor, welche Merkmale von Texten untersucht werden (Kategoriendefinition) und auf welche Art und Weise dies zu geschehen hat (Codierregeln).

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2003 Westdeutscher Verlag/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

About this chapter

Cite this chapter

Tenscher, J. (2003). Forschungsdesign und methodisches Vorgehen. In: Professionalisierung der Politikvermittlung?. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80484-6_6

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80484-6_6

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14078-0

  • Online ISBN: 978-3-322-80484-6

  • eBook Packages: Springer Book Archive

Publish with us

Policies and ethics