Zusammenfassung
Die rot-grüne Regierungskoalition hat den familienpolitischen Ausbau in ihrer ersten Legislaturperiode stark vorangetrieben. Das allein ist jedoch kaum verwunderlich. Denn die Familienpolitik bildet seit Mitte der 1980er Jahre einen der wenigen Ausbausektoren der Sozialpolitik. Das unterscheidet sie insbesondere von den eng auf den Arbeitsmarkt bezogenen Sozialpolitiken. Hier ist eine mittlerweile lange Geschichte von Kürzungen zu beobachten (Bleses/Rose 1998; Bleses/Seeleib-Kaiser 1999). Die Frage, die an die rot-grüne Familienpolitik zu stellen ist, muss daher vielmehr auf qualitative Faktoren abheben: Unterscheidet sich die Art der familienpolitischen Interventionen grundlegend von jener der vorangegangenen christlichliberalen Bundesregierung? Oder sind in der Familienpolitik alle Differenzen zwischen den großen Parteien, die historisch zu beobachten waren und die familienpolitische Unterscheidung einer „Institutionenpolitik“ (CDU) und einer „Familienmitgliederpolitik“ (SPD) begründeten (Textor 1991: 35, 37), verschwunden?
Für hilfreiche Anregungen danke ich Karin Gottschall, Martin Seeleib-Kaiser und Georg Vobruba.
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Literatur
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Bleses, P. (2003). Wenig Neues in der Familienpolitik. In: Gohr, A., Seeleib-Kaiser, M. (eds) Sozial- und Wirtschaftspolitik unter Rot-Grün. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80476-1_11
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