Zusammenfassung
Im Folgenden soll keine Identität (im Sinne von Ununterscheidbarkeit, Einheitlichkeit) von Journalismus und PR as a whole behauptet werden. In der Tat würde eine solche These hinter den Präzisionsgrad der systemtheoretisch-differenzlogischen Beschreibungskategorien zurückfallen. Schon anders verhält es sich mit der Beobachtung einer partiellen Isomorphie (Deckungsgleichheit, Gleichgestalt) von Journalismus und PR in einem empirisch-graduellen Sinne. Die These könnte dann lauten, dass die beiden (Sub-) Systeme des (Massen-)Mediensystems bzw. des medienkulturellen Systems (die adäquate Begrifflichkeit für das ‚Muttersystem ‘mag zunächst offen bleiben), namentlich Journalismus und PR, zunehmend isomorphe Zonen herausbilden, die über bloße strukturelle Kopplungen deutlich hinausreichen. Die Bande, so könnte man trivial sagen, zwischen Journalismus und PR wird zunehmend enger geknüpft, wofür es gute ökonomische Gründe gibt. Dieses Argument soll im Folgenden entwickelt werden. Ob für diese isomorphen Zonen, so sie denn empirisch lokalisiert werden können, der Begriff ‚PR-Journalismus ‘gut gewählt ist, mag zunächst dahingestellt bleiben.
Der Autor wird gefördert von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften im Rahmen von APART (Austrian Programme for Advanced Research and Technology).
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Weber, S. (2004). Gemeinsamkeiten statt Unterschiede zwischen Journalismus und PR. In: Altmeppen, KD., Röttger, U., Bentele, G. (eds) Schwierige Verhältnisse. Organisationskommunikation. Studien zu Public Relations/ Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80469-3_4
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