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Public Relations und Journalismus: Eine lang andauernde und interessante „Beziehungskiste“

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Schwierige Verhältnisse

Zusammenfassung

Stellen wir uns vor, dass an einem beliebigen Montagmorgen um 7 Uhr (weltweit und zeitkoordiniert) alle haupt- und nebenberuflichen PR-Praktiker (inklusive aller Pressesprecher und die ihnen unterstellten Beschäftigten in den Abteilungen für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit) in Politik, Wirtschaft und allen anderen gesellschaftlichen Bereichen ihre Arbeit einstellen. Zusätzlich weigern sich Politiker, Wirtschaftsakteure, Sportler, Trainer, Museumschefs etc., die aufgrund ihrer beruflichen Position unter anderem auch PR-Funktionen wahrnehmen, Journalisten für Auskünfte zur Verfügung zu stehen. Sowohl die hauptberuflichen PR-Leute wie auch diese „funktionalen PR-Kommunikatoren“ stellen ihre — auf die Öffentlichkeit bezogene — Arbeit ein. Keine Pressemeldung wird mehr geschrieben, alle schon anberaumten Pressekonferenzen abgesagt, Journalisten erhalten auch auf Nachfrage keine Auskünfte mehr aus den Unternehmen, Ministerien und anderen Organisationen, die Informationsquellen der Organisationen versiegen von einer Minute auf die andere. Auch alle Websites, die die Öffentlichkeit informieren und gleichzeitig Selbstdarstellungsfunktion für Organisationen haben, sind abgestellt. Was würde passieren? Wie würden Nachrichtenagenturen, Journalisten in Redaktionen und Medien reagieren? Wie würden die Zeitungen am nächsten Tag, wie die aktuellen Nachrichtensendungen in Hörfunk und Fernsehen desselben Tages aussehen? Zunächst würden die Nachrichten wohl diesen „Boykott der Informationsquellen“ thematisieren und nach Gründen dafür suchen. Aber diese Informationsquellen weigern sich auch, Auskünfte über ihre Verweigerung zu geben. Würden Journalisten andere Informationsquellen suchen? Welche? Aktiv ausschwärmen und wieder mehr eigene Themen suchen? Veranstaltungen besuchen? Aber woher wüssten Journalisten von diesen Veranstaltungen? Und was wäre mit den politischen, wirtschaftlichen Ereignissen und Prozessen, die sich dennoch innerhalb der Ministerien und Parlamente, der Unternehmen, bei Greenpeace etc. abspielen? Würden die bisherigen Eigenmedien der Organisationen die Funktionen der aktuellen Information übernehmen können?

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© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden

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Altmeppen, KD., Röttger, U., Bentele, G. (2004). Public Relations und Journalismus: Eine lang andauernde und interessante „Beziehungskiste“. In: Altmeppen, KD., Röttger, U., Bentele, G. (eds) Schwierige Verhältnisse. Organisationskommunikation. Studien zu Public Relations/ Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikationsmanagement. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80469-3_1

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  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80469-3_1

  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

  • Print ISBN: 978-3-531-14048-3

  • Online ISBN: 978-3-322-80469-3

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