Zusammenfassung
Das Problem des Antisemitismus und korrespondierender kollektiv-identitärer Konstruktionen ist bereits ausführlich strukturanalytisch untersucht worden. Den Analysen zu Formen des modernisierten politischen Antisemitismus in der Demokratie und der Untersuchung der öffentlichen Diskurse werden nun nochmals zwei Ebenen vorangestellt, die den poutisch-kulturellen und politisch-historischen Kontext gegenwärtiger Gelegenheitsstrukturen von Antisemitismus empirisch situieren.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Literatur
Ein Metadiskurs über eine, vorbildliche Aufarbeitungsleistung‘ nach dem Nationalsozialismus hat sich seit zwei Jahren aber auch in Teilen der Sozialwissenschaften eingerichtet, wobei einige Protagonisten der Debatte sogar retrospektiv ein „beispielloses“ und „einzigartiges“ bundesrepublikanisches Modell der „Vergangenheitsbewältigung“ küren, das weltweit seinesgleichen suche. Siehe exemplarisch die nationale Selbstbeweihräucherung bei Antonia Grunenberg, „Mit bloßem Dagegensein ist es nicht getan,“ Universitas 12 (1998), S. 1165–1178.
Das Moment der Einzigartigkeit erfährt so eine diskursive Übertragung und Umwertung. Folgerichtig glauben andere Forscher, dass „mehr als 50 Jahre nach dem Ende des Nationalsozialismus [...] von einem aktuellen politischen Handlungsbedarf zur Bewältigung dieser Vergangenheit kaum noch die Rede sein [könne].“ Siehe Helmut König, Michael Kohlstruck und Andreas Wöll (Hg.), Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts (Opladen und Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1998), S. 12.
Vgl. Werner Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O.
Vgl. kritisch zu den 1950er Jahren Norbert Frei, Vergangenheitspolitik (München: C.
vgl. bis heute Peter Reichel, Vergangenheitsbewältigung in Deutschland: Die Auseinandersetzung mit der NS-Diktatur von 1945 bis heute (München: C.H. Beck, 2001).
Thomas Nipperdey, Deutsche Geschichte 1866–1918, Bd. 2 (München: Propyläen, 1992), S. 289.
Vgl. die umfassende Studie von Thomas Haury, Antisemitismus von links: Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR (Hamburg: Hamburger Edition, 2002).
Vgl. Robin Ostow, „Imperialist agents, anti-fascist monuments, eastern refugees, property claims: Jews as incorporations of East German social trauma, 1945–1994,“ in Y Michał Bodemann (ed.), Jews, Germans, Memory: Reconstructions of Jewish life in Germany (Ann Arbour: The University of Michigan Press, 1996), pp. 227–241.
Vgl. hierzu Thomas Haury, Antisemitismus von links, a.a.O. in Y Michał Bodemann (ed.), Jews, Germans, Memory: Reconstructions of Jewish life in Germany (Ann Arbour: The University of Michigan Press, 1996), pp. 227–241
Vgl. ideologieanalytisch auch Kapitel 6.3
Vgl. Zur differenzierten empirischen Analyse dieses Prozesses am Beispiel der Kulturpolitik Ulrich M. Bausch, „Zwischen demokratischem Neubeginn und obrigkeitsstaatlicher Fixierung: Zur Genese kulturpolitischer Identität unter dem Einfluss US-amerikanischer Besatzungsoffiziere nach 1945 in Württemberg-Baden,“ in in Andreas Dornheim und Sylvia Greiffenhagen (Hg.), Identität und politische Kultur (Stuttgart: Kohlhammer, 2003), S. 159–174.
Vgl. Frank Stern, The whitewashing of the yellow badge: Antisemitism and philosemitism in postwar Germany (Oxford: Pergamon Press, 1992).
Vgl. Thomas Altfelix, „The ,post-Holocaust Jew‘ and the instrumentalization of philosemitism,“ Patterns of Prejudice, Vol. 34 (2000), pp. 41–56, hier p. 52.
Vgl. ibid.
Frank Stem, „German-Jewish relations in the postwar period: The ambiguities of antisemitic and philosemitic discourse, in: Y Michal Bodemann (ed.), Jews, Germans, Memory: Reconstructions of Jewish life in Germany (Ann Arbour: The University of Michigan Press, 1996), pp. 77–98.
Vgl. Elazar Barkan, The Guilt of Nations: Restitution and negotiating historical injustices (New York: WW Norton, 2000), p. 18f.
Vgl. ibid.
Vgl. Hajo Funke, Paranoia und Politik: Rechtsextremismus in der Berliner Republik (Berlin: Verlag Hans Schiler, 2002), S. 131ff
Zitiert nach Rudolf Augstein, „Wir sind alle verletzbar,“ Der Spiegel, 30. November 1998.
Zu den widersprüchlichen Effekten der Neuen linke und der 1968er zwischen (auch antizionisti-schen)Deckideologien und ,westernisierender‘, liberalisierender anti-autoritärer Traditionskritik vgl. Anselm Doering-Manteuffel, „Politische Kultur im Wandel: Die Bedeutung der sechziger Jahre in der Geschichte der Bundesrepublik,“ in Andreas Dornheim und Sylvia Greiffenhagen (Hg.), Identität und politische Kultur (Stuttgart: Kohlhammer, 2003), S. 146–158.
Vgl. ausführlich Lars Rensmann, „Belated Narratives: New testimonies of ordinary perpetrators in the context of contemporary post-Holocaust Germany,“ in Sharon Leder & Milton Teichman (eds.), The burdens of history: Post-Holocaust generations in dialogue (Merion Station, PA: Merion Westfield Press, 2000), pp. 79–102.
Vgl. umfassend zur Dokumentation und Diskussion dieser ersten wirklich großen ,Antisemitismus-Debatte‘ der Bundesrepublik Heiner Lichtenstein (Hg.), Die Fassbinder-Kontroverse oder Das Ende der Schonzeit (Königstein, Ts.: Athenäum, 1986).
Vgl. Werner Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O., S. 489ff.
Zitiert nach Klaus Staeck, Einschlägige Worte des Kandidaten Strauß (Göttingen: Steidl Verlag, 1979), S. 186.
Ibid, S. 72.
Zitiert nach Peter Köpf, Stoiber: Die Biografie (Hamburg: Europa Verlag, 2001), S. 85f
Saul Friedlander, Memory, History, and the Extermination of the Jews of Europe (Bloomington and Indianapolis: Indiana University Press, 1993), p. 8.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, „Wie antisemitisch sind die Deutschen? Meinungsumfragen 1945–1994,“ in Wolfgang Benz (Hg), Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils (München: Deutscher Taschenbuch Verlag, 1995), S. 47–63, hier S. 62.
Lederer, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 22.
Vgl. Werner Bergmann, „Aus der Geschichte gelernt? Konflikte über Antisemitismus in der Bundesrepublik (1949–2000),“ in Christina Tuor-Kurth (Hg), Neuer Antisemitismus–alte Vorurteile? (Stuttgart: Kohlhammer, 2001), S. 15.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland. Ergebnisse der empirischen Forschung (Opladen: Leske und Budrich, 1991), hier S. 60–62
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland. Ergebnisse der empirischen Forschung (Opladen: Leske und Budrich, 1991), hier und S. 86; vgl. auch EMNID-Institut: Zeitgeschichte, Bielefeld 1989, und Institut für Demoskopie Allensbach, Ausmaß und Formen des heutigen Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland. Von Renate Köcher (Allensbach: IfD, 1987), hier S. 51. Die unterste Klassifizierung, die eher eine Ausnahme bildet, geht immerhin noch von sechs bis sieben Millionen antisemitischen Deutschen aus, davon zwei Millionen, Hardcore’-Antisemiten;
vgl. Werner Bergmann, „Sind die Deutschen antisemitisch? Meinungsumfragen von 1946–1987 in der Bundesrepublik Deutschland,“ in ders. und Rainer Erb (Hg.), Antisemitismus in der politischen Kultur nach 1945 (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1990), S. 108–130.
Alphons Silbermann, Sind wir Antisemiten? Ausmaß und Wirkung eines sozialen Vorurteils in der Bundesrepublik Deutschland (Köln: Verlag Wissenschaft und Politik, 1982), S. 63.
Vgl. Alphons Silbermann, Sind wir Antisemiten?, a.a.O., S. 63. Jüdische Menschen schätzen ihrer subjektiven Erfahrung nach den Anteil sogar noch wesentlich höher; nur etwa ein Drittel (30%) hält die westdeutsche Bevölkerung nicht für antisemitisch;
vgl. Alphons Silbermann und Herbert Sallen, Juden in Westdeutschland. Selbstbild und Fremdbild einer Minorität (Köln: Verlag Wissenschaft und Politik, 1992), S. 32.
Zitiert nach Bergmann und Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 308.
Vgl. ibid, S. 303.
Vgl. Friedrich-Ebert-Stiftung (Hg.)., Die gesellschaftliche Akzeptanz von Rechtsextremismus und Gewalt (Bonn: FES, 2000), S. 11.
Vgl. ibid, S. 9.
Vgl. ibid, S. 8.
Vgl. ibid, S. 6.
Vgl insgesamt Gerda Lederer, „Autoritarismus und Fremdenfeindlichkeit im deutsch-deutschen Vergleich: Ein Land mit zwei Soziallsationskulturen,“ in Susanne Rippl, Christian Seipel und Angela Kindervater (Hg.), Autoritarismus: Kontroversen und Ansätze der aktuellen Autoritarismusforschung (Opladen: Leske & Budrich, 2000).
Vgl. ibid, S. 12.
Vgl. Friedrich Funke, „Autoritarismus: Renaissance einer Erklärungstradition,“ in Wolfgang Frindte (Hg.), Fremde, Freunde, Feindlichkeiten: Sozialpsychologische Untersuchungen (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1999), S. 119–141.
Vgl. Hans-Gerd Jaschke, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1994), S. 52ff. Auch Gerda Lederer stimmt in ihrer Beurteilung der Daten des Instituts für Demoskopie überein, dass die Haupthypothese der Authoritarian Personality durch aktuelle empirische Ergebnisse zum Antisemitismus gestützt wird; vgl. Lederer, „
Vgl. Mortimer Ostow, Myth and Madness: The Psychodynamics of Antisemitism (New Brunswick and Oxford: Transaction Publishers, 1996).
Christel Hopf, „Autoritäres Verhalten,“ a.a.O., S. 159.
Vgl. Wolfgang Bergem, Tradition und Transformation, a.a.O., S. 47ff.
Vgl. Gerda Lederer, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 30.
Werner Bergmann, „Approaches to Antisemitism...,“ a.a.O., S. 15f.
Gerda Lederer, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 22. Nur 12% der Deutschen haben nach eigenem Wissen Kontakt mit einem oder mehreren Juden gehabt, vgl. ibid, S. 30.
Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 223.
Hierbei dürfte es sich um eines der immer noch virulentesten antisemitischen Vorurteile handeln. Vgl. u.a. Gerda Lederer, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 31;
vgl. auch Bergmann und Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 310. Demnach glauben 74,6% der Deutschen, Juden seien besonder „erfolgreich im Geschäftsleben“.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 310. Immerhin 49,4% halten Juden für intelligent und 38,5% für künstlerisch begabt, 18,5% für glauben, Juden seien machthungrig und 11,3% projizieren Juden gar als verschwörerisch.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 62.
Vgl. ibid.
Alphons Silbermann und Francis Hüsers, Der ,normale’ Hass auf die Fremden: Eine sozialwissenschaftliche Studie zu Ausmaß und Hintergründen von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland (München: Quintessenz, 1995), S. 23
Alphons Silbermann und Francis Hüsers, Der ,normale’ Hass auf die Fremden: Eine sozialwissenschaftliche Studie zu Ausmaß und Hintergründen von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland (München: Quintessenz, 1995), S. 27.
Vgl. ibid, S. 98. Alphons Silbermann und Francis Hüsers, Der ,normale’ Hass auf die Fremden: Eine sozialwissenschaftliche Studie zu Ausmaß und Hintergründen von Fremdenfeindlichkeit in Deutschland (München: Quintessenz, 1995).
Vgl. ibid, S. 87.
Richard Münch, Das Projekt Europa: Zwischen Nationalstaat, regionaler Autonomie und Weltgesellschaft (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1995), S. 79.
Vgl. ibid.
Forsa-Institut, Die Deutschen und die NS-Vergangenheit, in: Die Woche, 1. Juni 1994, Extrabeilage, S. II.
Ibid
Forsa-Institut, Die Deutschen.., a.a.O., S. II.,
Ibid, S. III.
Vgl. Forsa-Institut, „Ein Jude als Kanzler ?,“ in Die Woche, 26. Januar 1996, S. 27., 1. Juni 1994
Vgl. Forsa-Institut Die Deutschen und die NS-Vergangenheit, a.a.O., S. III.
Ibid.
Vgl. Anna and Richard Merritt, Public Opinion in Semi-sovereign Germany: The HICOG Surveys 1949 -1955 (Chicago: University of Chicago Press, 1980); vgl. auch Meron Mendel, „Compensation versus Reptriation: West German versus Israeli Perspectives,“ Paper Presented at the Conference ,Jewish Remigration to Germany after 1945,“ University of Haifa, June 1, 2003.
Werner Bergmann, „Antisemitismus heute,“ in Deutsche Volkszeitung/die tat, 23. Januar 1987, S. 4.
Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 245.
Ibid, S. 246.
Emnid-Umfrage, Umfrage über Einsichten..., a.a.O., S. 77.
Vgl. Anna and Richard Merritt, Public Opinion in Semi-sovereign Germany, a.a.O.1979
Vgl. Forsa-Institut, Die Deutschen und die NS-Vergangenheit, a.a.O., S. II.1979
Vgl. Konrad Brendler, „Die Holocaustrezeption der Enkelgeneration im Spannungsfeld von Abwehr und Traumatisierung,“ in Jahrbuch für Antisemitismusforschung 3 (1994), S. 303–340, hier S. 334f.
Ibid, S. 335.
Vgl. ibid, S. 329. Vgl. zur Forschung bezüglich der dritten Generation auch Sibylle Hübner-Funk, „Hitlers Enkel im Schatten der Vergangenheit. Vom schwierigen Nacherbe des, Tausendjährigen Reichs’, “ in Christine Kulke und Gerda Lederer (Hg.), Der gewöhnliche Antisemitismus, a.a.O., S. 40–52.
Vgl. Konrad Brendler, „Die Holocaustrezeption der Enkelgeneration im Spannungsfeld von Abwehr und Traumatisierung,“ in Jahrbuch für Antisemitismusforschung 3 (1994),
Bergmann/Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 240.
Konrad Brendler, „Die Holocaustrezeption der Enkelgeneration im Spannungsfeld von Abwehr und Traumatisierung,“ in Jahrbuch für Antisemitismusforschung 3 (1994),
Ibid, S. 245.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 260.
Dem stehen nur 19% der Ostdeutschen gegenüber, die dies artikulieren. Im Vergleich zu 1990 ist diese Quote mit Abweichungen um ein Prozent nahezu unverändert Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, „Antisemitismus in Deutschland 1945–1996,” in Wolfgang Benz und Werner Bergmann (Hg.), Vorurteil und Völkermord. Entwicklungslinien des Antisemitismus (Freiburg, Basel und Wien: Herder, 1997), S. 397–434, hier S. 410.
Bei nahezu allen Faktoren zu Erinnerungsabwehr und Antisemitismus existierte bis in die 1990er Jahre eine relative altersspezifische Tendenz insofern, dass fast durchweg die älteste Gruppe die abwehraggressivsten Werte aufweist. Dennoch ist nicht von einem allgemeinen und stetigen Rückgang auszugehen, da die Werte in den folgenden und jüngsten Generationen tendenziell stagnieren und sich insgesamt eine Schlussstrich-Mentalität sowie einige latente judenfeindliche Vorurteile weiterhin bei über 50% der Deutschen niederschlagen. An den vermeintlichen Versuch von Juden, Vorteile aus der NS-Vergangenheit zu ziehen, glauben z.B. laut Bergmann und Erb 62, 3% der ältesten Gruppe. Vgl. ibid, S. 260.
Ibid, S. 244.
Ibid.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 61.
Vgl. Rudolf Welskopf, Ronald Freytag und Dietmar Sturzbecher, „Antisemitismus unter Jugendlichen in Ost und West,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 9 (2000), S. 35–70, S. 37; vgl. auch Kap. 8.1.
Vgl. Gerda Lederer, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 35. Einen „Juden als Nachbarn“ lehnten in einer weiteren Erhebung 7% der US-Amerikaner bzw. 10% der Franzosen ab, in der Bundesrepublik hingegen 22%, in Österreich sogar 30%; vgl. ibid, S. 36.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 260.
Vgl. David A. Jodice, United Germany and Jewish Concerns: Attitudes towards Jews, Israel, and the Holocaust (New York: The American Jewish Committee, 1991);
Jennifer Golub, Current German Attitudes towards Jews and other Minorities (New York: The American Jewish Committee, 1994), p. 37.
Vgl. Klaus Ahlheim/Bardo Heger, Der unbequeme Fremde: Fremdenfeindlichkeit in Deutschland -empirische Befunde (Schwalbach, Ts.: Wochenschau Verlag, 1999), S. 103.
Vgl. Klaus Ahlheim und Bardo Heger, Der unbequeme Fremde, a.a.O., S. 103.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 263.
Vgl. Gerda Lederer, „Wie antisemitisch sind die Deutschen?,“ a.a.O., S. 38.
Vgl. Manfred Güllner, „Haiders heimliche Anhänger,“ in: Die Woche, 18. Februar 2000, S. 8.
Vgl. Norman Geißler, Expliziter und impliziter Antisemitismus und Rassismus, a.a.O. in: Die Woche, 18. Februar 2000
Vgl. Ahlheim/Heger, Der unbequeme Fremde, a.a.O., S. 105.
Vgl. Klaus Ahlheim und Bardo Heger, Die unbequeme Vergangenheit: NS-Vergangenheit, Holocaust und die Schwierigkeit des Erinnerns (Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 2002).
Vgl. Alphons Silbermann und Manfed Stoffers, Auschwitz: Nie davon gehört? Erinnern und Vergessen in Deutschland (Berlin: Rowohlt, 2000), S. 50.
Vgl. Jürgen Habermas, Die Normalität einer Berliner Republik (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1995), S. 26f.
Vgl. Jürgen Habermas, „Concerning the Public Use of History,” New German Critique, 44, 1988, p. 45.
Vgl. Jeffrey Olick, „What does it mean to normalize the past?,“ Social Science History 4 (1998), pp. 547–571, hier p. 551ff;
vgl. auch Lars Rensmann, „Aufgearbeitete Vergangenheit? Zur Erforschung gegenwärtiger Dynamiken von Nationalismus und Judeophobie in Deutschland,“ in Siegfried Jäger und Alfred Schobert, Weiter auf unsicherem Grund: Faschismus, Rechtsextremismus, Rassismus. Kontinuitäten und Brüche (Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2000), S. 75–101, hier S. 78ff
Michael Minkenberg, Die neue radikale Rechte im Vergleich, a.a.O., S. 368. in Siegfried Jäger und Alfred Schobert, Weiter auf unsicherem Grund: Faschismus, Rechtsextremismus, Rassismus. Kontinuitäten und Brüche (Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2000)
Vgl. Christoph Butterwegge, Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt, a.a.O., S. 153. in Siegfried Jäger und Alfred Schobert, Weiter auf unsicherem Grund: Faschismus, Rechtsextremismus, Rassismus. Kontinuitäten und Brüche (Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 2000)
Zitiert nach Margret Chatwin, „Die Rolle des Antisemitismus im Rechtsextremismus: Aktuelle Aspekte des Antisemitismus,“ in Thomas Grumke und Bernd Wagner (Hg.), Handbuch Rechtsradikalismus: Personen, Organisationen, Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft (Opladen: Leske & Budrich, 2002), S. 173–187, S. 176.
Ibid.Margret Chatwin, „Die Rolle des Antisemitismus im Rechtsextremismus: Aktuelle Aspekte des Antisemitismus,“ in Thomas Grumke und Bernd Wagner (Hg.), Handbuch Rechtsradikalismus: Personen, Organisationen, Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft (Opladen: Leske & Budrich, 2002), S. 173–187
Vgl. Christoph Butterwegge, Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt, a.a.O.,S. 154.
Vgl. Michael Minkenberg, Die neue radikale Rechte im Vergleich, a.a.O., S. 351ff. Minkenberg diagnosit-ziert eine sensibilisierte Gegenöffendichkeit, betont aber die problematische Rolle eines immer noch in Deutschland vorherrschenden ethnisch-nationalistischen, weniger post-nationalen Staatsverständnisses, das diese Einbindung mit ermögliche, sowie insgesamt „die besondere ideologische Nähe zwischen etablierten Rechtsparteien und der neuen radikalen Rechten.“in Thomas Grumke und Bernd Wagner (Hg.), Handbuch Rechtsradikalismus: Personen, Organisationen, Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft (Opladen: Leske & Budrich, 2002)
Richard Stöss, Die extreme Rechte in der Bundesrepublik: Entwicklung, Ursachen, Gegenmaßnahmen (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1989), S. 230.
Vgl. auch Bundesamt für Verfassungsschutz, Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus, a.a.O., S. 1
Vgl. ibid.
So Horst Mahler, Brief an Michel Friedman (2000), zitiert nach Bundesamt für Verfassungsschutz, Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus, a.a.O., S. 6. Mahler spricht auch von der „judäo-amerkanischen Weltherrschaft“.
Vgl. Alfred Schobert, „Option Terror: Die NPD im Organisationsgeflecht der extremen Rechten seit der deutschen Einigung,“ in Sozialistische Jugend Deutschlands/Die Falken (Hg.), Gemeinsam gegen rechts (Bonn: SJD, 2001), S. 65 – 68, hier S. 65;
vgl. auch Anton Maegerle, „Rechtsextremistische Gewalt und Terror,“ in Thomas Grumke und Bernd Wagner (Hg.), Handbuch Rechtsradikalismus: Personen, Organisationen, Netzwerke vom Neonazismus bis in die Mitte der Gesellschaft (Opladen: Leske & Budrich, 2002), S. 159 – 172.
Vgl. Helmut Kerscher, „NPD-Verbotsverfahren in Karlsruhe gescheitert,“ Süddeutsche Zeitung, 19. März 2003, S. 1.
Ibid, S. 85.
Wolfgang Frenz, zitiert nach ibid, S. 88.„NPD-Verbotsverfahren in Karlsruhe gescheitert,“ Süddeutsche Zeitung, 19. März 2003
Vgl. Thesenpapiere der Jungen Nationaldemokraten, Februar 1991, insbesondere die „Thesen für eine neue Wirschafts- und Sozialordnung“. Vgl. hierzu auch Ralf Ptak, „Die soziale Frage als Politikfeld der extremen Rechten: Zwischen marktwirtschaftlichen Grundsätzen, vormodernem Antikapitalismus und Sozialismus-Demagogie,“ in Jens Meckelnburg (Hg.), Braune Gefahr: DVU, NPD, REP (Berlin: Elefanten Press, 1999).
Sascha Rossmüller, Rede beim 4. Europakongress der JN, 18. Oktober 1997 in Furth I.
Vgl. Jaques Schuster, „Horst Mahler — der einstige Terrorist ist sich treu geblieben,“ in: Die Welt, 31. Juli 1999, S. 11.
Horst Mahler, NPD-Stellungnahme im Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht vom 20. April 2001, S. 352 und 355.
Horst Mahler, NPD-Stellungnahme im Verbotsverfahren vor dem Bundesverfassungsgericht vom 20. April 2001, S. 352 und 355
Franz Schönhuber und Horst Mahler, Schluss mit deutschem Selbsthass (Berg am Starnberger See: Verlagsgesellschaft: Berg, 2000), S. 179.
Ibid, S. 180.
Ibid, S. 59.
Ibid, S. 31.
Horst Mahler, „Netzsplitter: Heil Juda! Wir kommen!, “www.deutschland-bewegung.de, Juni 2002.
Ibid
Juliane Wetzel, „Antisemitismus als Element rechtsextremer Propaganda,“ a.a.O., S. 104.
Als einer der Gründungsväter und führenden Akteure dieser Querfront-Ideologie kann der Sportwissenschaftler Henning Eichberg gelten. Der „nationalrevolutionäre“ Begründer der Zeitschrift wir selbst (seit 1979) und Vordenker des „Ethnopluralismus“ hat über Jahre in linken und rechtsextremen Medien publiziert im Kampf für „nationale Selbstbestimmung“, „deutsches Volkstum“ und gegen „imperialistische Fremdherrschaft“ wie „US-Besatzer“, „gegen die Umerziehung der 1945er und gegen die amerikanische Kulturvernichtung“. „Wir können nur eins,“ so Eichberg, „dem Volke dienen“ „Entfremdung, das ist Kapitalismus und amerikanischer Kulturimperialismus, multinationale Konzernstrategie. Identität, das ist das Volkslied, die Kultur des Volkes, die politische Selbstverwirklichung des Volkes. Identität, das heißt, bei sich selbst zu Hause sein, die Lieder der deutschen Stämme singen, das deutsche Deutschlandlied schaffen.“ Eichberg lehnt, wie die gesamte extreme Rechte, universalistische Moral grunsätzlich ab und argumentiert konsequent kulturrelativistisch, denn in jedem Universalismus stecke ein „Ethnozentrismus“. In „jeder Ideologie, die sich als ,allgemein menschlich‘ ausgibt, setzt sich ein Volk oder eine Kultur absolut. Und konkreter: Hinter jedem Gerede von ,dem Humanen schlechthin‘ darf man einen Imperialismus erwarten. Jedem Imperialismus ist es zu schwierig und zu gefährlich, sich auf die Pluralität der Völker einzulassen.“ Siehe für alle Zitate Henning Eichberg, Nationale Identität: Entfremdung und nationale Frage in der Industriegesellschaft (München: Langen-Müller, 1978), S. 92 und S. 107ff. Gerade diese „Imperialismus-Kritik“ und „Ethnozentrismus“-Kritik könnte Eichberg für die Linke besonders interessant gemacht haben. Vgl. zu wir selbst auch Innenministerium des Landes NRW (Hg.), Die Kultur als Machtfrage: Die Neue Rechte in Deutschland (Düsseldorf: Innenministerium NRW, 2003).
Alle Zitate nach Deniz Yücel, „Heiliger Krieg in der TU-Mensa,“ Der Tagesspiegel, 27. Oktober 2002.
Zitiert nach Pascal Beucker, „Kein deutsches Blut opfern,“ Jungle World 42 (2001), S. 11.
Zitiert nach ibid
Ibid, S. 19. Rechtsextremisten haben auch „zuweilen deutlicher als andere die antisemitische Komponente der Anschläge vom 11. September erkannt, schließlich bedroht der Terror eines Usama Bin Laden ,Juden und Kreuzfahrer‘.“ Einer der engsten Verbündeten der Nazis im Nahen Osten war der Großmufti von Jerusalem, Amin el-Husseini, ein Onkel des PLO-Vorsitzenden Jassir Arafat. Vgl. zu diesen historischen, ideologischen und historischen Verbindungen auch Matthias Küntzel, Djihad und Judenhass: Über den neuen antijüdischen Krieg (Freiburg: ca ira, 2002). Zum aktuellen muslimischen Antisemitismus vgl. Robert S. Wistrich, Muslim Anti-Semitism: A clear and present danger (New York: The American Jewish Committee, 2002).
Vgl. Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinten Deutschland, a.a.O., S. 60.
Vgl. Armin Pfahl-Traughber, Rechtsextremismus in der Bundesrepublik (München: C.H. Beck, 2001), S. 31ff.
Abweichend sieht das in der Forschung meines Wissens nur Eckhard Jesse, „Fließende Grenzen zum Rechtsextremismus? Zur Debatte über Brückenspektren, Grauzonen, Vernetzungen und Scharniere am rechten Rand — Mythos und Realität,“ in Jürgen W Falter, Hans-Gerd Jaschke und Jürgen R. Winkler (Hg), Rechtsextremismus: Ergebnisse und Perspektiven der Forschung (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1996), S. 514 – 529. Jesse hält die „Republikaner“ für eine demokratische Partei.
Bundesminister des Inneren (Hg.), Verfassungsschutzbericht 1999 (Berlin: BMI, 2000), S. 43.
Vgl. Hajo Funke, Paranoia und Politik, a.a.O., S. 162.
Vgl. Hajo Funke und Lars Rensmann, „Kinder der Einheit: Die soziale Dynamik des Rechtsextremismus,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 9 (2000), S. 1069 – 1078, hier S. 1073.
Vgl. hierzu Peter Pulzer, „The new antisemitism, or when is a taboo not a taboo?,“ a.a.O., p. 95.
Vgl. Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinigten Deutschland, a.a.O., S. 92.
Vgl. Hajo Funke, Paranoia und Politik, a.a.O., S. 97.
Vgl. zum „Historischen Revisionismus“ des pseudo-wissenschaftlichen amerikanischen, neo-nazistischen „Institute for Historical Review“ ausführlich Deborah Lipstadt, Denying the Holocaust: The Growing Assault on Truth and Memory (New York: Plume Books, 1994);
sowie Brigitte Bailer-Galanda, Wolfgang Benz und Wolfgang Neugebauer (Hg), Die Auschwitz-Leugner (Berlin: Elefanten Press, 1997).
Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinten Deutschland (Bonn: Friedrich-Ebert-Stiftung, 1999), S. 45.
Vgl. Hajo Funke, „Bergen-Belsen, Bitburg, Hambach,“ a.a.O., S. 21.
Vgl. Dichanz et al., Antisemitismus in Medien, a.a.O., S. 80.
Der Fahnenträger: Der Rundbrief für Nationalisten Nr. 5; zitiert nach Bundesamt für Verfassungsschutz, Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus, a.a.O., S. 17.
Vgl. Bernhard Pörksen, Die Konstruktion von Feindbildern: Zum Sprachgebrauch in neonazistischen Medien (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2000).
Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinten Deutschland, a.a.O., S. 95.
Vgl. ibid, S. 88 – 95.
Vgl. ibid; vgl. auch Hajo Funke, Politik und Paranoia, a.a.O., S. 92ff.
Vgl. ibid, S. 102.
Vgl. ibid, S. 38ff.
Vgl. hierzu Gideon Botsch, „Gewalt, Profit und Propaganda: Konturen des rechtsextremen Musik-Netzwerkes,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 3 (2001), S. 335 – 344.
Vgl. auch John M. Cutter, „Sounds of hate: White power rock and roll and the neo-Nazi skinhead subculture,“ Terrorism and Political Violence 11 (1999), pp. 111 – 140.
So die Band „Macht & Ehre“, zitiert nach Bundesamt für Verfassungsschutz, Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus, a.a.O., S. 9.
Vgl. Wolfgang Benz, „Das Konstrukt der jüdischen Verschwörung gegen die Welt: Die ,Protokolle der Weisen von Zion‘,“ in Ders., Bilder vom Juden: Studien zum alltäglichen Antisemitismus (München: C.H. Beck, 2001), S. 27 - 43.
Zitiert nach und vgl. Bernhard Pörksen, Die Konstruktion von Feindbildern, a.a.O., S. 75.
Bernhard Pörksen, Die Konstruktion von Feindbildern, a.a.O., S. 76.
Zitiert nach Bundesamt für Verfassungsschutz, Die Bedeutung des Antisemitismus im aktuellen deutschen Rechtsextremismus, a.a.O., S. 36.
Vgl. Hajo Funke und Lars Rensmann, „Kinder der Einheit: Die soziale Dynamik des Rechtsextremismus,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 9 (2000).
Vgl. Bundesministerium des Inneren (Hg.), Verfassungsschutzbericht 2001 (Berlin: BMI, 2002).
Hajo Funke, Politik und Paranoia, a.a.O., S. 19ff.
Vgl. ausführlich Bernd Wagner, Rechtsextremismus als soziale Bewegung (Berlin: Zentrum für demokratische Kultur, 1998); vgl. auch Ders., „Rechtsextremismus und völkische Oreintierung: Zur gegenwärtigen Lage in den neuen Bundesländern,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 9 (2000), S. 22 – 34.
Vgl. Herbert Weber, „Soziokulturelle Dimensionen des modernen Rechtsextremismus: Rechtsextreme Alltagskultur,“ in: Zentrum für Demokratische Kultur (Hg.), Rechtsextremismus heute: Eine Einführung in Denkwelten, Erscheinungsformen und Gegenstrategien (Berlin: ZDK, 2002), S. 28 – 29.
Vgl. ibid, S. 84ff und 98ff.
Vgl. Mariella Schwertmüller, „Heim in den Bunker: In Zittau überlassen die CDU und einige Stadträte der PDS einem neonazistischen Verein ein Haus aus städtischem Eigentum,“ Jungle World 27 (2002), S. 11.
Vgl. hierzu ausführlich Hajo Funke, Politik und Paranoia, a.a.O., S. 106 – 119; sowie Herbert Weber und Sven Pötsch, „Erscheinungsformen rechtsextremer Kulturelemente: Rechtsextreme Musik,“ in: Zentrum für Demokratische Kultur (Hg.), Rechtsextremismus heute: Eine Einführung in Denkwelten, Erscheinungsformen und Gegenstrategien (Berlin: ZDK, 2002), S. 35 – 47.
Vgl. Rainer Fromm und Barbara Kernbach, Rechtsextremismus im Internet: Die neue Gefahr (München: Olzog, 2001).
Zum zunehmend großen Potenzial autoritärer, antisemitischer und rechtsextremer politischer Orientierungen bei Jugendlichen vgl. Corinna Kleinert und Johann de Rijke, „Rechtsextreme Orientierungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen,“ in Wilfried Schubarth und Richard Stöss (Hg.), Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2000), S. 167 – 198.
Max Horkheimer und Theodor W Adorno, Dialektik der Aufklärung, a.a.O., S. 200.
Vgl. Bernd Wagner, „Rechtsextremismus als soziale Bewegung,“ a.a.O.
Vgl. Hajo Funke und Lars Rensmann, „Kinder der Einheit: Die soziale Dynamik des Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 1071f.
Vgl. Wolfgang Gessenharter, „Neue radikale Rechte, intellektuelle Neue Rechte und Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 55ff.
Vgl. auch Eduard Gugenberger, Franko Petri und Roman Schweidlenka, Weltverschwörungstheorien: Die neue Gefahr von rechts (Wien und München: Deuticke, 1998).
Innenministerium des Landes Nordhrein-Westfalen (Hg.), Die Kultur als Machtfrage, a.a.O., S. 19ff. Der Band bietet insgesamt einen hervorragenden und aktuellen Überblick zur Neuen Rechten.
Vgl. zum Neo-Rassismus Pierre-André Taguieff, Die Macht des Vorurteils: der Rassismus und sein Double (Hamburg: Hamburger Institut für Sozialforschung, 2000)
Vgl. Innenministerium des Landes Nordhrein-Westfalen (Hg.), Die Kultur als Machtfrage, a.a.O., S. 17.
Vgl. hierzu die Mehrheit der Texte aus dem programmatischen Sammelband von Heimo Schwilk und Ulrich Schacht (Hg.), Die selbstbewusste Nation: ,Anschwellender Bocksgesang‘ und weitere Beiträge zu einer deutschen Debatte (Berlin: Ullstein, 1994).
Vgl. auch Alice Brauner-Orthen, Die Neue Rechte in Deutschland: Antidemokratische und rassistische Tendenzen (Opladen: Leske & Budrich, 2001), S. 21.
Vgl. Wolfgang Gessenharter, „Neue radikale Rechte, intellektuelle Neue Rechte und Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 47.
Michael Minkenberg, „Die Neue Radikale Rechte im Vergleich: Frankreich und Deutschland,“ Zeitschrift für Parlamentsfragen 28 (1997), S. 140 – 149, S. 145.
Hans-Georg Betz, Postmodern Politics in Germany: The Politics of Resentment (New York: St. Martin’s Press, 1991), p.102.
Innenministerium des Landes Nordhrein-Westfalen (Hg.), Die Kultur als Machtfrage, a.a.O., S. 17f.
Vgl. Hajo Funke, „Der aufhaltsame Marsch der neuen Rechten durch die Institutionen,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 2 (1998), S. 175 – 185.
Vgl. Jacob Heilbrunn, „Germany’s New Right,“ Foreign Affairs 6 (1996), pp. 80 – 98;
John Eley, „The Frankfurter Allgemeine Zeitung and Contemporary National Conservatism,“ German Politics and Society 12 (1995), pp. 80–121.
Vgl. Alice Brauner-Orthen, Die Neue Rechte in Deutschland, a.a.O., S. 191.
Wolfgang Gessenharter, Kippt die Republik? Die Neue Rechte und ihre Unterstützung durch Politik und Medien (München: Knaur, 1994), S. 138.
Der Grad der Bedeutung und des Einflusses neu-rechter Ideologeme auf die gegenwärtige politische Kultur in Deutschland ist ebenso umstritten wie ihre begrifflich-politische Einordnung und Vermessung; vgl. Wolfgang Gessenharter und Helmut Fröchling (Hg.), Rechtsextremismus und Neue Rechte in Deutschland: Neuvermessung eines politisch-ideologischen Raumes, a.a.O.; Das Resümee von Brauner-Orthens mag indes das Problem der bisherigen Interaktionsverhältnisse im politischen Raum unterschätzen; gefährlich werde die Situation, so Brauner-Orthen, „erst dann, wenn eine Erosion der Abgrenzung einsetzt, und sich die Vertreter der politischen Mitte nicht mehr unmissverständlich von der Neuen Rechten und ihrem Gedankengut distanzieren.“ Vgl. Brauner Orthen, Die Neue Rechte in Deutschland, a.a.O., S. 193.
Vgl. ausführlich Jan Herman Brinks, Children of a New Fatherland: Germany’s Post-War Right-Wing Politics (London and New York: I.B. Tauris, 2000).
Vgl. Armin Pfahl-Traughber, „Die Erben der ,Konservativen Revolution‘: Zu Bedeutung, Definition und Ideologie der ,Neuen Rechten‘,“ in Wolfgang Gessenharter und Helmut Fröchling (Hg.), Rechtsextremismus und Neue Rechte in Deutschland, a.a.O., S. 77 – 95, hier S. 92. Der Erosions- und Interaktionsthese gänzlich widersprechen einige Autoren, so etwa Richard Stöss.
Hans-Georg Betz, „Rechtspopulismus: Ein internationaler Trend?,“ Aus Politik und Zeitgeschichte 9–10 (1998), S. 3 – 12, hier S. 5.
Vgl. Rainer Benthin, Die Neuen Rechte in Deutschland und ihr Einfluß auf den politischen Diskurs der Gegenwart (New York: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, 1996).
Vgl. Elliot Neaman, „A New Conservative Revolution? Neo-Nationalism, Collective Memory, and the New Right in Germany since Unification,“ in Hermann Kurthen, Werner Bergmann and Rainer Erb (Eds.), Antisemitism and Xenophobia in Germany after Unification (New York and Oxford: Oxford University Press, 1997), pp. 190 – 208, hier p. 191.
Vgl. Jürgen Habermas, „Die Kulturkritik der Neokonservativen in den USA und in der Bundesrepublik,“ in Ders., Die Moderne: Ein unvollendetes Projekt. Philosophisch-politische Aufsätze 1977 – 1992 (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1992);
vgl. zum Antiamerikanismus der „Neuen Rechten“ auch Rainer Benthin, „Neurechter Antiamerikanismus in Deutschland,“ Vorgänge 1 (2000), S. 46 – 54.
Vgl. hierzu insbesondere Saul Friedlander, Reflections of Nazism: An Essay on Kitsch & Death (Bloomington: Indiana University Press, 1993).
Vgl. Elliot Neaman, „A New Conservative Revolution?,“ a.a.O., p. 193ff.
Ibid, p. 196.
Vgl. u.a. die Analyse von Alfred Schobert, „Geschichtsrevisionismus à la carte. Mit Nolte und Zitelmann gegen ,Westextremismus‘,“ in Helmut Kellershohn (Hg), Das Plagiat. Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit’ (Duisburg: Duiburger Institut für Sozialforschung, 1994), S. 269 - 296.
Vgl. Jacob Heilbrunn, „Germany’s New Right,“ Foreign Affairs 6 (1996), pp. 80 – 98, hier p. 81ff.
Kurt Sontheimer, „Maskenbildner schminken eine neue Identität,“ in ,Historikerstreit‘, a.a.O., S. 275 – 280, hier S. 279.
Ibid, S. 276.
Vgl. ibid, S. 276 und 278.
Ibid, S. 276.
Horst Dichanz et al., Antisemitismus in Medien, a.a.O., S. 81.
Michael Stürmer, „Geschichte in geschichtslosem Land,“ in: Historikerstreit, a.a.O., S. 36 – 38, hier S. 36.
Kurt Sontheimer, „Maskenbildner...,“ a.a.O., S. 276.
Vgl. Jacob Heilbrunn, „Germany’s New Right,“ a.a.O., p. 85.
Siehe Ernst Nolte, „Vergangenheit, die nicht vergehen will,“ in Historikerstreit, a.a.O., S. 39 – 47, hier S. 45: „Vollbrachten die Nationalsozialisten, vollbrachte Hider eine ,asiatische Tat‘ vielleicht nur deshalb, weil sie sich und ihresgleichen als potenzielle oder wirkliche Opfer einer ,asiatischen Tat‘ betrachteten? War nicht der ,Archipel GULag‘ ursprünglicher als Auschwitz? War nicht der ,Klassenmord‘ der Bolschewiki das logische und faktisch Prius des ,Rassenmords‘ der Nationalsozialisten?“.
Vgl. z. B. Ernst Nolte, Streitpunkte: Heutige und künftige Kontroversen um den Nationalsozialismus (Berlin: Propyläen, 1993), S. 418.
Ibid, S. 394.
Vgl. Ernst Nolte, Streitpunkte, a.a.O., S. 396.
Siehe Ernst Nolte, „Zwischen Geschichtslegende und Revisionismus? Das Dritte Reich im Blickwinkel des Jahres 1980,“ in „Historikerstreit“ (München: Piper, 1987) S. 13 – 35, S. 24:
Vgl. Horst Dichanz et al., Antisemitismus in Medien, a.a.O., S. 80.
Vgl. Ernst Nolte, Streitpunkte, a.a.O., S. 398f.
Ibid, S. 400.
Ibid, S. 418.
Ibid, S. 396.
Vgl. Micha Brumlik, „Geisteswissenschaftlicher Revisionismus,“ a.a.O., S. 183.
Ernst Nolte, Streitpunkte, a.a.O., S. 279ff und S. 304ff; vgl. dazu auch Ueberschär, „Der Mord an den Juden und der Ostkrieg,“ a.a.O., S. 69.
Ulrich Raulff, „Verbrechen und andere Kleinigkeiten,“ Süddeutsche Zeitung, 11./12. Januar 2003.
„Nolte ist nur eine Stimme von vielen,“ Gespräch mit Wolfgang Wippermann, Jüdische Allgemeine, 22. Mai 2003, S. 1.
Vgl. Hans-Helmuth Knütter, „Die Weimarer Republik in der Klammer von Rechts- und Linksextremismus,“ in Karl Dietrich Bracher, Manfred Funke und Hans-Adolf Jacobsen (Hg), Die Weimarer Republik 1918 – 1933. Politik, Wirtschaft, Gesellschaft (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 1988), S. 387 – 406, hier S. 387.
Vgl. Norbert Reichling, „Der Antifaschismus als Grundtorheit unserer Epoche? Zu Risiken und Nebenwirkungen der ,wehrhaften Demokratie‘,“ Vorgänge Nr. 124, 4 (1993), S. 38 – 53, hier S. 45.
Hans-Helmuth Knütter, „Antifaschismus als innen- und außenpolitisches Kampfmittel,“ in Ders. (Hg.), Antifaschismus als innen- und außenpolitisches Kampfmittel (Bornheim, 1991), S. 7 – 23, hier S. 8.
Hans-Helmuth Knütter, Deutschfeindlichkeit. Gestern, heute und morgen... ? (Asendorf, 1991).
Hans-Helmuth Knütter, „Deutschfeindlichkeit im westlichen Ausland,“ in Rainer Zitelmann, Karlheinz Weißmann und Michael Großheim (Hg.), Westbindung: Chancen und Risiken für Deutschland (Frankfurt a.M. und Berlin: Propyläen, 1993), S. 421 – 437, hier S. 422.
Ibid, S. 423.
Ibid, & 426.
Ibid, S. 430
Ibid, S. 435.
Hans-Helmuth Knütter, „Die Linke und der Rechtsextremismus,“ in Der Bundesminister des Inneren (Hg.), Verfassungsschutz — Rechtsentwicklung — Bekämpfung des Extremismus (Bonn: BMI, 1992), S. 77 — 99, hier S. 80.
Vgl. Jacob Heilbrunn, „Germany’s New Right,“ a.a.O., p. 81.
Vgl. Tiiman Fichter, Die SPD und die Nation: Vier sozialdemokratische Generationen zwischen nationaler Selbstbestimmung und Zweistaatlichkeit (Berlin und Frankfurt a.M.: Ullstein, 1993), S. 23 und 17.
Vgl. Wolfgang Schäuble, Und der Zukunft zugewandt (Berlin: Siedler, 1994).
Rainer Zitelmann, Karlheinz Weißmann und Michael Großheim (Hg.), Westbindung: Chancen und Risiken für Deutschland (Frankfurt a.M. und Berlin: Propyläen, 1993).
Franz Schönhuber, „Was kann man tun?,“ Nation & Europa, Nr. 7–8 (1999), S. 58 – 61; zitiert nach Innenministerium des Landes Nordhrein-Westfalen (Hg.), Die Kultur als Machtfrage, a.a.O., S. 69.
Pierre Krebs, Das Thule-Seminar: Geistesgegenwart der Zukunft in der Morgenröte des Ethnos (Bonn 1994), zitiert nach Innenministerium des Landes Nordhrein-Westfalen (Hg), Die Kultur als Machtfrage, a.a.O., S. 69.
Hilde Weiss, „Latenz und Aktivierung antisemitischer Stereotype und Ideologien in Österreich,“ in Christine Kulke und Gerda Lederer (Hg.), Der gewöhnliche Antisemitismus, a.a.O., S. 105 – 124, hier S. 115.
Birgit Rommelspacher: Schuldlos — Schuldig, a.a.O., S. 35.
Vgl. Armin Pfahl-Traughber, „Die Erben der ,Konservativen Revolution‘,“ a.a.O.; Alice Brauner-Orthen, Die Neue Rechte in Deutschland, a.a.O.
Vgl. Wolfgang Gessenharter, „Neue radikale Rechte, intellektuelle Rechte und Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 49.
Vgl. u.a. Adorno, „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute,“ a.a.O.
Vgl. Helmut Kellershohn, „Die selbsternannte Elite: Herkunft und Selbstvertändnis des Personals der ,Jungen Freiheit‘,“ in: Christine Kulke und Gerda Lederer. (Hg.), Das Plagiat: Der völkische Nationalismus der Jungen Freiheit (Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 1994), S. 51 – 116.
So der Herausgeber Dieter Stein, „Politische Begegnungen,“ in Roland Bubik (Hg), Wir 89er: Wer wir sind und was wir wollen (Berlin: Ullstein Verlag, 1995), S. 165 – 180, hier S. 169f.
Elliot Neaman, „A New Conservative Revolution?,“ a.a.Q, p. 202.
Vgl. Stefan Neurad, „Die Arbeit der Nation,“ wir selbst Nr. 1 (2001).
Zitiert nach ibid.
Junge Freiheit, 22. November 1996, zitiert nach Wolfgang Gessenharter, „Neue radikale Rechte...,“ a.a.O., S. 52.
Zitiert nach Frankfurter Rundschau, 11. Februar 1995 und Frankfurter Allgemeine Zeitung, 18. März 1995; vgl. auch Michael Jeissmann, Mahnmal Mitte (Köln: Dumont, 1999), S. 92f; und Alfred Schobert, „Mitte und Normalität: Zur Gleichzeitigkeit von moderner Kollektivsymbolik und traditioneller institutiona-listischer Symbolik,“ in Ernst Schulte-Holtey (Hg.), Grenzmarkierungen: Normalisierung und diskursive Ausgrenzung (Duisburg: Duisburger Insitut für Sprach- und Sozialforschung, 1995).
Hans-Helmuth Knütter, „Der Antifaschismus als politisches Kampfmittel der Linken im Wahljahr 1998 und was dagegen zu tun ist,“ in Gesellschaft für Freie Publizistik (Hg), Mut zur Freiheit: 1848 – 1998. 150 Jahre Kampf um Selbtbestimmung und Einheit (Oberboihingen: GFP, 1998), & 150 – 159, S. 159.
Hans-Helmuth Knütter, „Von der ,Freiheitlich-demokratischen Grundordnung‘ zur ,Antifaschistischvolksdemokratischen Ordnung‘,“ in: Gesellschaft für Freie Publizistik (Hg), Deutschland wird leben (Oberboihingen: GFP, 2001), S. 117 – 134, S. 133.
Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann, „Zu diesem Band,“ in Gesellschaft für Freie Publizistik. (Hg.), Die Schatten der Vergangenheit Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus (Berlin: Ullstein, 1990), S. 11 – 22, hier S. 12.
Eckhard Jesse, „Philosemitismus, Antisemitismus und Anti-Antisemitismus,“ in Uwe Backes, Eckhard Jesse und Rainer Zitelmann (Hg.), Die Schatten der Vergangenheit: Impulse zur Historisierung des Nationalsozialismus (Berlin: Ullstein, 1990).
Ibid, S. 553 und 548.
Ibid, S. 545.
Ibid, S. 546.
Vgl. u.a. Adorno, „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute,“ a.a.O.
Vgl. Christoph Kopke und Lars Rensmann, „Die Extremismus-Formel: Zur politischen Karriere einer wissenschaftlichen Ideologie,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 12 (2000), S. 1451 – 1462.
Heribert Prantl, „Karlsruhe macht den Bock zum Gärtner,“ Süddeutsche Zeitung, 6. Februar 2002, S. 5.
Theodor W. Adorno, „Kritik,“ a.a.O., S. 790.„Appell für die Pressfreiheit. Gegen die Verletzung demokratischer Grundrechte durch den NRW-Verfassungsschutz,“ Anzeige, Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2002
Vgl. Alice Brauner-Orthen, Die Neue Rechte in Deutschland, a.a.O., S. 162ff.
Vgl. Ludwig Watzal, „Der Irrweg von Maastricht,“ in Rainer Zitelmann, Karlheinz Weissmann und Michael Grossheim, Westbindung: Chancen und Risiken für Deutschland (Berlin: Propyläen, 1993), S. 477 – 500, S. 481.
Ibid, S. 487.
Ibid, S. 481.
Ludwig Watzal, „Ist Deutschland souverän? Die Normalisierungsdebatte kommt diesmal von links,“ Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 3 (1999), S. 249 – 251.
Vgl. vor allem Rainer Benthin, Die Neue Rechte in Deutschland..., a.a.O.
Dass Antisemitismus auch in vom Selbstverständnis her ,fortschrittlichen‘ Bewegungen Platz finden konnte, ist kein neues Phänomen, gleichwohl erst in jüngerer Zeit erforscht. Das Problem reicht zurück auf den — vielfach offen antisemitisch besetzten — Hass der Frühsozialisten und Anarchisten auf das Geld und das Abstrakte bis in die Frauenbewegungen des 20. Jahrunhunderts; vgl. hierzu jüngst den vorzüglichen Sammelband von Mechthild Bereswill und Leonie Wagner (Hg.), Bürgerliche Frauenbewegung und Antisemitismus (Tübingen: edition dsikord, 1998).
Hans Keilson, „Linker Antisemitismus?“ Psyche 9 (1988), S. 769 – 794, hier S. 787.
Vgl. ibid.
Vgl. Thomas Haury, “Zur Logik des bundesdeutschen Antizionismus,” a.a.O., S. 141.
Doron Rabinovici, „Importware Judenhass,“ a.a.O.
SDS-BV (Hg.), Die XXII. Ordentliche Delegiertenkonferenz: Resolutionen und Beschlüsse, S. 48 – 54, zitiert nach Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., S. 125.
Vgl. Thomas Haury, Antisemitismus von links: Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR (Hamburg: Hamburger Edition, 2002); Ders., „,Finanzkapital oder Nation‘: Zur ideologischen Genese des Antizionismus der SED,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 5 (1996), S. 148 – 171, hier S. 154.
Ibid.
Dokumente der SED, Bd. 2 (Berlin 1952), S. 388, 250 und 393; zitiert nach Thomas Haury, „,Finanzkapital oder Nation‘,“ a.a.O., S. 156.
Zitiert nach ibid, S. 158.
Dokumente der SED, Bd. 3 (Berlin 1952), S. 121; zitiert nach Thomas Haury, „,Finanzkapital oder Nation‘,“ a.a.O., S. 158.
Zitiert nach ibid, S. 159.
Zitiert nach ibid.
Zitiert nach ibid.
Zitiert nach ibid, S. 161.
Zitiert nach ibid, S. 160.
Zitiert nach ibid, S. 163.
Zitiert nach ibid, S. 160.
Neues Deutschland, 4. Januar 1953; zitiert nach Thomas Haury, „,Finanzkapital oder Nation‘,“ a.a.O., S. 163.
KPD/ML, Erklärung zur nationalen Frage (Flugschrift, Dezember 1973). In ihrer neutralistischnationalistischen Positionierung feiert die K-Gruppe auch die „psychische Wesensart des deutschen Volkes“, seinen „Ordnungssinn“ und „Arbeitsfleiß“. Neutralistisch-nationalistische Positionen blieben in der Linken der Bundesrepublik immer eine relevante Haltung. So proklamierte z.B. Reinhart Hauff in seinem Film „Der Mann auf der Mauer“ (1982) mittels seiner Hauptfigur ganz offen: „Raus aus allen Pakten! Fremde Truppen raus aus Deutschland! Für ein sozialistisches, vereintes Deutschland!“ Gegenüber einem US-amerikanischen GI heißt es pathetisch: „Eure Zeit ist abgelaufen!“. Auch in der Friedensbewegung der 1980er waren nationalneutralistische Positionen bestimmend und Antiamerikanismus einflussreich. In ihr spielten nationale Sentiments, die „Sorge deutscher Intellektueller vor dem Einfluss der amerikanischen Massenkultur und eine neue Suche nache einer eigenen deutschen Identität [...] eine wesentliche Rolle.“ Vgl. Barbara Könitz, Gefahren eines deutschen Sonderwegs: Deutschlands Zukunft zwischen Ost und West? (Bonn: Deutsche Atlantische Gesellschaft, 1986), S. 12f. Heute vertritt etwa der junge Well-Redakteur Jürgen Elsässer eine nationalneutralistische Position: „Der Bruch mit Amerika ist das Gebot der Stunde. Das Land zwischen Rhein und Oder kann nur zur Ruhe kommen im Ausgleich mit seinen Nachbarn in West und Ost.“ Jürgen Elsässer, Der deutsche Sonderweg (Hugendubel: Kreuzungen, 2003), S. 239f.
Vgl. hierzu selbst die moderateren Varianten dieses Bildes, z.B. in Redaktion Diskus (Hg.), Küss den Boden der Freiheit Texte der Neuen Linken (Berlin: Edition ID-Archiv, 1991), sowie die Periodika „Interim“, „Arbeiterkampf“, „Antiimperialistisches Informationsbulletin“ etc.
Theodor W. Adorno, Negative Dialektik, a.a.O., S. 150.
Vgl. Theodor W. Adorno, „Wozu noch Philosophie,“ a.a.O., S. 473.
Vgl. Thomas Haury, „Der Antizionismus der Neuen Linken in der BRD,“ a.a.O., S. 221.
Thomas Haury, „Antizionismus — Antisemitismus von links?,“ a.a.O., S. 50.
Ibid, S. 35.
Ibid.
Vgl. Thomas Haury, „Anti2ionismus — Antisemitismus von links?,“ a.a.O., S. 43. (Berlin: Edition ID-Archiv, 1991)
Ibid, S. 50. In besonders extremer Weise zeigte sich das manichäische antiimperialistische Weltbild in den terroristischen Strömungen der radikalen Linken wie in der RAF; vgl. z.B. Veronica Biermann, „,Metropolenguerilla‘ contra ,Schweinesystem‘: ,Rechtsstaat‘ contra ,Baader-Meinhof-Bande‘,“ in Christoph Jahr, Uwe Mai und Kathrin Roller (Hg.), Feindbilder in der deutschen Geschichte: Studien zur Vorurteilsgeschichte im 19. und 20. Jahrhundert (Berlin: Metropol, 1994), S. 225 – 250.
Zitiert nach „Antisemitismus im linken Gewand,“ a.a.O.
Zitiert nach ibid.
In seiner neuesten Untersuchung zum Antisemitismus in der DDR belegt Thomas Haury eindrucksvoll, dass die Grundstrukturen des anti-imperialistischen, staatskommunistischen Weltbildes jenen des Antisemitismus sehr nahe sind Im Zuge der Nationalisierung und Radikalisierung der kommunistischen Ideologie war die Integration des Antisemitismus zwar nach Haury keine zwingende, infolge der deutschen Tradition des Antisemitismus allerdings eine äußerst naheliegende Konsequenz; vgl. Thomas Haury, Antisemitismus von links: Kommunistische Ideologie, Nationalismus und Antizionismus in der frühen DDR (Hamburg: Hamburger Institut für Sozialforschung, 2002).
Vgl. Dan Diner, Verkehrte Welten: Antiamerikanismus in Deutschland (Berlin: Eichborn, 1993), S. 89ff.
Thymian Bussemer, „,Che jedenfalls lebt in unseren Herzen‘: Die Achtundsechziger und ihr Amerika,“ Vorgänge: Zeitschrift für Bürgerrechte und Gesellschaftspolitik 39 (2000), S. 37 – 45, hier S. 44.
Vgl. Dan Diner, Verkehrte Welten: Antiamerikanismus in Deutschland (Berlin: Eichborn, 1993), S. 117ff. Nicht zufällig war etwa der Studentenführer und Anti-Imperialist Rudi Dutschke in seiner späten Zeit geradezu obsessiv mit der „nationalen Frage“ beschäftigt. So schreibt Dutschke 1978: „Über die kapitalistische Amerikanisierung ging der zyklische Auflösungsprozess der geschichtlichen und nationalen Identität bruchlos vor sich. Über die asiatische Rlussifizierung erfolgte dagegen eine subversive und widersprüchliche Festigung derselben — das ist eine These von mir. [...] Wie gesagt, Amerikanisierung und Russifizierung sind vorangeschritten, aber nicht die Wiedergewinnung eines realen Geschichtsbewusstseins der Deutschen. Ganz zu schweigen von einem nationalen Klassenbewusstsein der deutschen Arbeiterklasse.“ Rudi Dutschke, „Wer hat Angst vor der Wiedervereinigung?,“ zitiert nach Tiiman Fichter, Die SPD und die Nation (Berlin: Ullstein, 1993), S. 295.
Siehe hierzu Moishe Postone, „Bitburg: 5. Mai 1985 und danach,“ Bahamas 5 (1993), S. 26 – 28, zuerst in: Radical America 5 (1985): „[W]enn Hunderttausende bereit sind, gegen den amerikanischen Imperialismus zu demonstrieren, und nur ein paar Hundert gegen die Rehabilitation der Nazi-Vergangenheit, denke ich schon, dass der erste Anlaß instrumentalisiert worden ist. Auf dieser Ebene (und nicht auf der Ebene der Rechtmäßigkeit der Sache selbst) reproduziert die Linke diese in Deutschland weit verbreitete Denkart, die immer wieder versucht, den Nazismus dadurch zu entschuldigen, dass sie ihn relativiert.“
Werner Pirker, „Saddam muss bleiben: Die US-Diktatur ist die Mutter aller Diktaturen,“ Junge Welt, 19. März 2003, S. 3.
Vgl. Dan Diner, Verkehrte Welten: Antiamerikanismus in Deutschland (Frankfurt a.M.: Eichborn, 1993).
Zitiert nach „Antizionismus, Nationalismus, antikapitalistische Phrasen,“ http://www.hagalil.de, 28.4.. Zu den Affinitäten des linken und rechten Antizionismus vgl. auch Martin W. Kloke, Israel und die deutsche linke, a.a.O., S. 300.
Jean Améry, „Der ehrbare Antisemitismus,“ Die Zeit, 25. Juli 1969.
Max Horkheimer, „Vom Sinn des Neonazismus,“ in Ders., Gesammelte Schriften Bd. 14 (Frankfurt a.M.: Fischer, 1988), S. 101f.
Vgl. Hans Keilson, „Linker Antisemitismus?,“ a.a.O., S. 789.
AIK-Führungskader, zitiert nach „Antisemitismus im linken Gewand,“ a.a.O.
Hier aus „Plattform für eine Palästinasolidarität auf antiimperialistischer und antizionistischer Grundlage,“ in Plenum Heidelberger Internationalismus-Gruppen (Hg.), Heidelberger Internationalismus-Rundbrief (Januar-März 1991), zitiert nach und vgl. Martin Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., S. 324.
Vgl. Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 191ff. Vgl. jüngst auch die empirische Studie von Norman Geißler, Expliziter und impliziter Antisemitismus und Rassismus: Ein Vergleich, Diplom-Arbeit am Institut für Psychologie der Universität Potsdam (2002), S. 79ff.
Werner Bergmann und Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 193f.
Martin W. Kloke, „Zwischen Ressentiment und Heldenmythos: Das Bild der Palästinenser in der deutschen Linkspresse,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 3 (1992), S. 227 – 253, hier S. 246.
Lothar Mertens, „Antizionismus: Feindschaft gegen Israel als neue Form des Antisemitismus,“ in: Wolfgang Benz (Hg), Antisemitismus in Deutschland: Zur Aktualität eines Vorurteils (München: dtv, 1995), S. 89 - 100, hier, S. 90.
Lothar Mertens, „Antizionismus: Feindschaft gegen Israel als neue Form des Antisemitismus,“ a.a.O., S. 90.
Ibid, S. 91.
Zitiert nach Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke: Zur Geschichte eines schwierigen Verhältnisses (Frankfurt a.M., 1990), S. 80.
Zitiert nach Martin W. Kloke, „Zwischen Ressentiment und Heldenmythos,“ a.a.O., S. 236.
So die „Untergrund“-Zeitung Agit 883, 7. Mai 1979, zitiert nach Martin W. Kloke, „Zwischen Ressentiment und Heldenmythos,“ a.a.O., S. 239. Ahnlich der zeitweilige spätere AL-Politiker Dieter Kunzelmann 1969, der die Todeskommandos der „AI Fatah“ durch zielgerichtetere Kommandos an der „Heimatfront“ ersetzen wollte. „Unser simple[r] Philosemitismus“ sei dabei zu ersetzen „durch eindeutige Solidarität mit der AL FATAH, die im Nahen Osten den Kampf gegen das Dritte Reich aufgenommen hat.“ Zitiert nach ibid, S. 241. Sind Kunzelmanns terroristischen Forderungen ausgesprochen weilgehend, so ist der politischpsychologisch motivierte Vergleich des „Staatsgebildes ,Israel‘“ mit dem NS in der radikalen antizionistischen Linken durchaus typisch (gewesen)
Roter Morgen, 23. November 1974, zitiert nach Thomas Haury, „Der Antizionismus der Neuen Linken in der BRD,“ a.a.O., S. 222.
Vgl. Lothar Mertens, „Antizionismus: Feindschaft gegen Israel als neue Form des Antisemitismus,“ a.a.O., S. 91.1986
Hans Keilson, Linker Antisemitismus?,“ a.a.O., S. 790.1986
Zitiert nach Henryk M. Broder, Der ewige Antisemit: Über Sinn und Funktion eines beständigen Gefühls (Frankfurt a. M.: Fischer, 1986, S. 98.
Vgl. Lothar Mertens, „Antizionismus: Feindschaft gegen Israel als neue Form des Antisemitismus,“ a.a.O., S. 91.1986
Zitiert nach Thomas Haury, „Antizionismus — Antisemitismus von links?,“ a.a.O., S. 48.1986
Vgl. ibid.
Autonome Nahost Gruppe Hamburg, „Warum wir an der Solidarität mit dem Kampf des palästinensischen Volkes festhalten werden!“ Mescalero 2/Mai (1988), S. 18 – 23, hier S. 19.
Ibid.
Ibid.
Zitiert nach Martin W. Kloke, „Zwischen Ressentiment und Heldenmythos,“ a.a.O., S. 245.1988
Ibid, S. 246; siehe auch Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., S. 153 – 163. 1988
Siehe ibid, S. 246.Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., 1988
Zum palästinensisch-deutschen Terrorkommando von Entebbe erklärten die RZ fünzehn Jahre später im Jahre 1991: „Die Selektion erfolgte anhand völkischer Linien.“ Die Auseinandersetzung führte die RZ zur „Gewißheit, dass auch wir als Linke nicht gegen antisemitische Ressentiments gefeit sind, die notdürftig mit nationalrevolutionären Definitionen kaschiert werden.“ Zitiert nach Jürgen Elsässer, Antisemitismus, a.a.O., S. 107.Martin W. Kloke
Noch in den späten 1980er Jahren waren die GRÜNEN überwiegend stramm israelfeindlich. Die Nahost-Position der GRÜNEN war lange Zeit von antisemitischen Anüzionisten wie Michael Stamm geprägt. Auch der heutige Bundesumweltminister Jürgen Trittin, seinerzeit Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN im Niedersächsischen Landtag, wies z.B. im Januar 1986 die offizielle Einladung zu einem Mittagessen mit Shimon Peres zurück mit dem Hinweis auf den „Staatsterrorismus“ Israels. Zitiert nach Martin W. Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., S. 268.
Alle Zitate aus Klaus Holz, Elfriede Müller und Enzo Traverso, „Schuld und Erinnerung,“ Jungle World 47 (2002) [Dossier].
Alle Zitate von Werner Pirker, „Einen anderen Zionismus gibt es nicht,“ Junge Welt 25. April 2002.
Siehe Sebastian Wehrhahn, „Antizionismus in der Berliner Linken,“ Jungk World 12 (2002), S. 23.
Zitiert nach ibid.Siehe Sebastian Wehrhahn, „Antizionismus in der Berliner Linken,“ Jungk World 12 (2002), S. 23.
Siehe Jan Süselbeck, „Intifada in Mitte,“ Jungle World 17 (2002), S. 19.
Der ehemalige langjährige Arbeitsminister Blüm hat sich 2002 gleich mehrfach und über Wochen zu dieser Äußerung verstiegen. Dabei redet Blüm in der Zeitschrift „Stern“ von einer „blindwütigen Rache“ und „Rachepolitik“ und bemüht dabei latente christlich-antijüdische Vorstellungen. Überdies betont Blüm, der „Vorwurf des Antisemitismus“ werde „auch als Knüppel benutzt,“ um jede Kritik an Israel „totzumachen“ Zitiert nach Anton Landgraf, „Symbol des Bösen,“ Jungle World 27 (2002), S. 5.
Zitiert nach Anton Maegerle, „Die unheilige Allianz zwischen Hakenkreuz und Halbmond,“ Tribüne: Zeitschrift zum Verständnis des Judentums, Nr. 160 (2001), S. 218 – 232.
Margret Chatwin, „Die Rolle des Antisemitismusim Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 186.
Zitiert nach Annette Rammelsberger, „Neue Muster, neue Fronten,“ a.a.O., S. 11.
Diese Skandalisierung und Stigmatisierung ist nach Werner Bergmann in Wechselwirkung mit individuellen Einstellungsänderungen der Ausweis eines über die Öffentlichkeit vermittelten „kollektiven Lernprozesses“; vgl. Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O., S. 16ff.
Vgl. Richard Stöss, Rechtsextremismus im vereinten Deutschland (Bonn: Friedrich-Ebert-Stfitung, 1999), S. 14f.
Vgl. auch Joachim Jahn, Strafrechtliche Mittel gegen Rechtsextremismus: Die Änderungen der §§ 130 und 86a StGB als Reaktion auf femdenfeindliche Gewalt in Deutschland im Licht der Geschichte des politischen Strafrechts in Deutschland (Frankfurt a.M.: Peter Lang Europäischer Verlag der Wissenschaften, 1998).
Zur Versammlungsfreiheit von Rechtsextremen vgl. H. Brenneisen und M. Wilksen, „Zum Grundrecht der Versammlungsfreiheit Rechtsextremistische Aufmärsche vor den Verwaltungsgerichten,“ Kriminalistik 8/9 (1998), S. 541 – 545. Gleichwohl ist die strafrechtliche Bekämpfung des Rechtsextremismus und Antisemitismus gerade in den 1990er Jahren kaum konsequent gewesen; lange Zeit wurden antisemitische und rechtsextreme Delikte nicht als solche eingestuft und verfolgt. Jüngst wurde vom Langericht Leipzig entschieden, dass das Rufen der SS-Losung „Ruhm und Ehre des Waffen-SS“ nicht strafbar sei, da es angeblich den „Leitlosungen der Waffen-SS und Hitlerjugend nicht zum Verwechseln ähnlich“ sei, wie es § 86a StGB fordert. Vgl. Jüdische Allgemeine 15 (2002), S. 2
Vgl. Shlomo Shapiro, „Barking or biting? Media and parliamentary investigation of right-wing extremism in the Bundeswehr,“ German Politics 9 (2000), pp. 217 – 240.
So Brumlik im Hinblick auf die Reaktionen nach dem Tod Möllemanns; siehe Micha Brumlik, „Missverstandene Pietät wäre das falsche Signal,“ Frankfurter Rundschau, 17. Juni 2003: „Wenn schon die Empfindungen der jüdischen Minderheit in Deutschland kaum noch zählen, dann vielleicht doch die Sorge um die politische Kultur des Landes. Im Antisemitismus bündeln sich wie in einem Prisma Ethnozentrismus, Demokratieverdrossenheit, Autoritarismus und blinder Egoismus. Wer den Antisemitismus verharmlost, verstärkt die Ausprägung auch dieser Einstellungen.“
In einer Studie zur Wendezeit hat Richard Stöss exemplarisch nachgewiesen, dass 58% der Berliner mit „extrem rechten Einstellungen“ CDU wählten; vgl. Richard Stöss, „Rechtsextremismus in Berlin 1990,“ Berliner Arbeitshefte und Berichte zur sozialwissenschaftlichen Forschung 80 (1993).
Adorno, „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute,“ a.a.O., S. 107.
Ibid, S. 131
Marion Dönhoff et al., Weil das Land sich ändern muss. Ein Manifest (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1992), S. 18.
Vgl. Andreas Klämer, Aufstand der Ressentiments, a.a.O., S. 119ff.
Claus Koch, „Die Nation irrt nicht,“ Süddeutsche Zeitung, 18. Oktober 2002, S. 12.
Heribert Prantl, „Amerika ist ein Fehler,“ Süddeutsche Zeitung, 20. März 2003.
Vgl. Elliot Neaman, „The War that Took Place in Germany: Intellectuals and September 11,“ German Politics & Society 20 (2002), pp. 56 – 78.
Vgl. Norbert Seitz, „Nicht ohne meinen Nazi,“ Die Zeit, 18. Dezember 2002, S. 11.
Zitiert nach Thomas Kröter, „Vom Minister freundschaftlich zurechtgewiesen,“ Frankfurter Rundschau, 11. März 2003, S. 4.
Zitiert nach Russell A. Berman, „Demokratischer Krieg, repressiver Frieden?,“ Merkur: Zeitschrift für europäisches Denken 57 (2003), S. 570 – 582, S. 572f.
Zum Israel-Bild in den deutschen Medien seit Beginn der „zweiten Intifada“ vgl auch die Untersuchungen von Ulrike Becker, Der Diskurs über Israel seit Beginn der „AI Aksa Intifada“ in Deutschland (unveröffentlichtes Manuskript, 2003); Rolf Behrens, Raketen gegen Steinewerfer: Das Bild Israels im ,Spiege‘ (Münster: Lit-Verlag, 2003); Duisburger Institut für Sozialforschung, Die Nahost-Berichterstattung zur Zweiten Intifada in deutschen Printmedien, a.a.O.; Klaus Faber, „Die Dämonisierung Scharons durch die Macht der Bilder,“ Neue Gesellschaft/Frankfurter Hefte 4 (2002), S. 205ff; Klaus Faber, „Nach Möllemann: Antisemitismus und Antizionismus in Deutschland: Eine gefährliche Verbindung in Medien und Politik, in Tobias Kaufmann und Manja Orlowski (Hg.), „Ich würde mich auch wehren...“ Antisemitismus und Israel-Kritik (Potsdam: Kai Weber Medienproduktionen, 2002), S. 143 – 154; Sandra Günther, „Armer Arafat, böser Scharon: Die Nahost-Berichterstattung in den deutschen Medien,“ in Tobias Kaufmann und Manja Orlowski (Hg.), a..a.O., S. 123 – 127.
Andrea Nüsse, „Zum Äußersten entschlossen: Die Palästinenser lassen sich auch durch Israels Militär nicht von ihrem Ziel abbringen,“ Der Tagesspiegel, 10. März 2002, S. 6.
Verena Ringler, „Der Feind im Innern,“ Die Zeit 7. November 2002, S. 35.
Wolfgang Benz, „Antisemitismus ohne Antisemiten? Möllemann, Blüm et al. bedienen Ressentiments — ohne es zugeben oder wahrhaben zu wollen,“ Jüdische Allgemeine 14 (2002), S. 3.
Malte Lehming, „Der Krieger als Friedensengel,“ Der Tagesspiegel 4. Juni 2003, S. 3.
Vgl. hierzu Joachim Rohloff, „’Amoklauf der US-Ostküste’,“ Konkret 8 (2003), S. 26.
Vgl. Henryk M. Broder, „’Die Verbrechen der Juden’: Wie der WDR-Autor Wisnewski Geschichte umschreibt,“ Allgemeine Jüdische 16 (2003), S. 2. Wisnewskis „Sachbuch des Monats“ unter dem Titel Operation 9/11: Angriff auf den Globus (München: Knaur, 2003) insinuiert, die USA hätten mit dem 11.9. ihren „Angriff auf den Globus“ begonnen, nicht etwa Terroristen einen Angriff auf die USA und den Westen.
Ernst-Otto Czempiel, Weltpolitik im Umbruch: Die Pax Americana, der Terrorismus und die Zukunft der internationalen Beziehungen (München: C.H.Beck, 2002), S. 44.
Vor dem Hintergrund seines intellektuellen und politischen Engagements für die Westbindung erschien es überraschend, dass Habermas seit neuestem gemeinsam mit Jaques Derrida diese in einem „Manifest“ selbst in Frage stellt. Das Manifest strotzt von metaphysischen Sprachwendungen im nach-metaphysischen Zeitalter, vgl. Jaques Derrida und Jürgen Habermas, „Unsere Erneuerung: Nach dem Krieg Die Wiedergeburt Europas,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 31. Mai 2003, S. 33. Dass Habermas Anfang 2003 mit Ted Honderich dem Suhrkamp-Verlag einen ausgewiesen antiamerikanischen und anti-zionistischen Autor zur Publikation empfohlen hat, der zum Terror gegen Juden aufruft und der eben jene fraglosen Traditionen kultureller Abwertung reproduziert, die bei Habermas zuvor kritisch zum Gegenstand normativer Reflexion und Rationalisierung geworden sind, begründet Habermas aposteriori ebenfalls u.a. mit seiner Irritation über Amerika und dessen „Krieg gegen den Terror“.
Micha Brumlik, „Philosophischer Judenhass,“ Frankfurter Rundschau, 5. August 2003, S.9.
Ted Honderich, Nach dem Terror, a.a.O., S. 236.
Christian Böhme und Moritz Schuller, „Gutes Leben, schlechtes Leben,“ Der Tagesspiegel, 7. August 2003.
Arno Widmann, „Immer an der Wand lang,“ Berliner Zeitung, 7. August 2003.
Junge Welt, zitiert nach Joachim Rohloff, „Ein Fall von Streitkultur,“ Konkret 9 (2003), S. 50.
Hannes Stein, „Alles Ausbeuter?,“ Die Welt, 7. August 2003, S. 27.
Christian Geyer, „Ende der Propaganda,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 7. August 2003, S. 31.
Hellmuth Karasek, Die Opfer als Täter,“ Der Tagesspiegel, 11. August 2003, S. 23.
Harry Nutt, „Der beiläufige Antisemitismus,“ Frankfurter Rundschau, 8. August 2003, S. 3. Richard Wagner weist an gleichem Ort auch auf die Rolle von Gewaltfantasien, traditionellen Personifikationen des Bösen in den USA und Israel sowie die Simplifizierungen des amtimperialistischen Weltbildes in der europäischen radikalen Linken hin; vgl.
Richard Wagner, „Europäische Irrtümer,“ Frankfurter Rundschau, 8. August 2003, S. 9.
Hajo Funke, „Rechtsextremismus: Zeitgeist, Politik und Gewalt,“ a.a.O.
Vgl. zum Überbleick über die Forschung Hans-Gerd Jaschke, Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit: Begriff, Positionen, Praxisfelder (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1994);
Christoph Butterwegge, Rechtsextremismus, Rassismus und Gewalt, a.a.O.; Wilfried Schubarth und Richard Stöss (Hg), Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2000); Armin Pfahl-Traughber, Rechtsextremismus in der Bundesrepublik (München: C.H. Beck, 2001).
Vgl. Burkhard Schröder, Im Griff der rechten Szene: Ostdeutsche Städte in Angst (Reinbek bei Hamburg: Rowohlt, 1997).
Vgl. Wolfgang Gessenharter, “Neue radikale Rechte, intellektuelle Neue Rechte und Rechtsextremismus,” a.a.O.
Daniel Jonah Goldhagen, Hitler’s Willing Executioners: Ordinary Germans and the Holocaust (New York: A. Knopf, 1996).
Frühere Vor-Ergebnisse der Aanalyse dieser Debatte finden sich bei Lars Rensmann, „Holocaust Memory and Mass Media in Contemporary Germany: Reflections on the Goldhagen Debate,“ Patterns of Prejudice 33 (1999), pp. 59 – 76; Lars Rensmann, „,Zom von alttestamentarischem Atem‘: Reflexionen zur politischen Psychologie der ,Goldhagen-Debatte‘,“ psychosozial 22. Jg. 1 (1999), S. 109 – 126.
Meines Wissens hat nur ein historiographisches Buch zum Nationalsozialismus zuvor eine ähnliche Reaktion ausgelöst, gleichwohl mit einer geringeren Beachtung durch die Massenmedien, und zwar Fritz Fischer, Griff nach der Weltmacht (Düsseldorf: Droste, 1961); vgl. dazu Lucy S. Dawidowicz, The Holocaust and the Historians (London und Cambridge, MA: Oxford University Press, 1981), S. 63 – 67.
Vgl. Goldhagen, Hitler’s Willing Executioners, a.a.O., p. 6.
Vgl. Vgl. Dalia Ofer, „Holocaust Historiography: The Return of Antisemitism and Ethnic Stereotypes as Major Themes,“ Patterns of Prejudice, Vol. 33, 4 (1999), pp. 87 – 106.
Vgl. Max Horkheimer/Theodor W Adorno, Dialektik der Aufklärung, a.a.O., S. 177; Patterns of Prejudice, Vol. 33, 4 (1999)
Vgl. Hans Mommsen, „Die Funktion des Antisemitismus im ‘Dritten Reich’,“ in: Günter Brakelmann und Martin Rosowski (Hg.), Antisemitismus: Von religiöser Judenfeindschaft: zur Rassenideologie (Göttingen: Vandenhoeck und Ruprecht, 1989), S. 179 – 192.
Vgl. u.a. Omer Bartov, Hitlers Wehrmacht: Soldaten, Fanatismus und die Brutalisierung des Krieges (Reinbek: Rowohlt, 1999);
Christopher R. Browning, Ordinary Men. Reserve Police Battalion 101 and the Final Solution in Poland (New York: Harper Collins, 1992);
David Bankier, Die öffentliche Meinung im Hitler-Staat: Die ,Endlösung‘ und die Deutschen. Eine Berichtigung (Berlin: Verlag Arno Spitz, 1995);
Hannes Heer und Klaus Naumann (Hg.), Vernichtungskrieg. Verbrechen der Wehrmacht 1941 – 1944 (Hamburg Hamburger Editionen des Instituts für Sozialforschung, 1995);
Walter Manoschek (Hg.), Die Wehrmacht im Rassekrieg (Wien: Picus, 1996).
Vgl. Lucy S. Dawidowicz, The Holocaust and the Historians, a.a.O., p. 62.
Daniel Jonah Goldhagen, Hitler’s Willing Executioners, a.a.O.,S. 419.
Ibid, S. 593.
Vgl. Bergmann und Erb, Antisemitismus in Deutschland 1945 – 1996, a.a.O., S. 397 – 434.
Matthias Küntzel et al., Goldhagen und die deutsche Linke (Berlin: Elefanten Press, 1997), S. 31.
Zur differenzierten wissenschaftlichen Diskussion von Goldhagens Thesen vgl. u.a. A. D. Moses, „Structure and Agency in the Holocaust: The Case of Daniel Jonah Goldhagen,“ History and Theory, 37 (1998), pp. 194–219.
Vgl. Rainer Erb, „Unangenehme Fragen neu gestellt. Anmerkungen zur Goldhagen-Kontroverse,“ Zeitschrift für Geschichtswissenschaft 44 (1996), S. 828.
Für einen guten Überblick über die ,erste Phase‘ der Debatte über Goldhagen, und zwar sowohl in den USA als auch in Deutschland, vgl. Matthias Heyl, „Die Goldhagen-Debatte im Spiegel der englisch- und deutschsprachigen Rezensionen von Februar bis Juli 1996,“ Mittelweg 36, 4 (1996), S. 41 – 56;
zur Dokumentation siehe Julius H. Schoeps (Hg.), Ein Volk von Mördern? Die Dokumentation zur Goldhagen-Kontroverse um die Rolle der Deutschen im Holocaust (Hamburg: Hoffmann und Campe, 1996);
R. R. Shandley (ed.), Unwilling Germans? The Goldhagen debate (Minneapolis: University of Minnesota Press, 1998). Für eine ausführliche, kritische Rekonstruktion und Diskussion aus kommunikationswissenschaftlicher Sicht vgl. die hervorragende Studie von Martin Kött, Goldhagen in der Qualitätspresse: Eine Debatte über ,Kollektivschuld‘ und ,Nationalcharakter‘ der Deutschen (Konstanz: Universitäts-Verlag Konstanz, 1999).
Andrei S. Markovits, „Störfall im Endlager der Geschichte. Daniel Goldhagen und seine deutschen Kritiker,“ in: Blätter für deutsche und internationale Politik 6 (1996), S. 667. Markovits ist im übrigen der erste, der einen kritischen Blick auf die deutsche Rezeption der ‘Goldhagen-Debatte’ wirft.
Ibid.
Vgl. Goldhagen: Hitler’s Willing Executioners, a.a.O., S. 582; Börsenblatt des deutschen Buchhandels, 7. Mai 1996.
Wolfgang Benz, „Kollektivschuld,“ in Ders., Legenden, Lügen, Vorurteile: Ein Wörterbuch zur Zeitgeschichte (München: dtv, 1992), S. 117 – 119.
Vgl. Wolfgang Wippermann, Wessen Schuld ? Vom Historiker-Streit zur Goldhagen-Kontroverse (Berlin: Elefanten Press, 1997), S. 107.
Vgl. ibid.
Rainer Erb, „Unangenehme Fragen...,“ a.a.O., S. 828.
Vgl. Theodor W Adorno, „Schuld und Abwehr,“ a.a.O., S. 188 – 191.
Rolf Vogt und Barbara Vogt, „Goldhagen und die Deutschen: Psychoanalytische Reflexionen über die Resonanz auf ein Buch und seinen Autor in der deutschen Öffentlichkeit,“ Psyche, 51. Jg., 6 (1997), S. 494 – 569, hier S. 547.
Horst Dichanz et al. halten dieses alttestamentarische Motiv für exemplarisch für einen “latenten Antisemitismus”; siehe Horst Dichanz et al., Antisemitismus in Medien (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 1997), S. 16.
Vgl. Rainer Erb, „Unangenehme Fragen...,“ a.a.O., S. 827.
Matthias Heyl, Die Goldhagen-Debatte, a.a.O., S. 55.
Der Geschichtswissenschaftler Klaus Hildebrand, dies hat sein Kollege Heinrich August Winkler kritisch dargelegt, trat bereits im „Historikerstre“’ unrühmlich, auf seiten Noltes, in Erscheinung vgl. dazu Heinrich August Winkler, „Auf ewig in Hiders Schatten? Zum Streit über das Geschichtsbild der Deutschen,“ in: Historikerstreit. Die Dokumentation über die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenverfolgung (München: Piper, 1987), S. 256 – 263, hier S. 260f.
Klaus Naumann, „Zirkel der Erinnerung. Publikumszuschriften zu einer Goldhagen-Debatte,“ Mittelweg 36, 6 (1996), S. 19.
Vgl. ibid, S. 18f.
Ibid, S. 19.
Ibid.
Vgl. Briefe an Goldhagen: Eingeleitet und beantwortet von Daniel Jonah Goldhagen (Berlin: Siedler, 1997). Viele der besonders „bösartig antisemitischen und neonazistischen“ Briefe wurden, so Goldhagen, gar nicht erst in den Band aufgenommen.
Ibid, S. 32..
Ibid, S. 74.
Ibid, S. 62.
Vgl. ibid, S. 86.
Ibid, S. 168.
Ibid, S. 166.
Vgl. ibid, S. 166f.
Ibid, S. 33.
Ibid, S. 39.
Ibid, S. 49.
ibid, S. 177.
Ein deutliches Beispiel hierfür ist zu finden bei Fritz Stern, „The Goldhagen Controversy: One Nation, One People, One Theory?,“ Foreign Affairs 6 (1996), pp. 128 – 138, hier p. 137.
Vgl. hierzu Richard Evans, Rereading German History: From Unification to Reunification, 1800 – 1996 (London: Roudedge, 1997), pp. 149 – 181.
Vgl. Birgit Rommelspacher, „Generationenkonflikte und deutsches Selbstverständnis: Sozialpsychologische Aspekte der Goldhagen-Debatte,“ in: Helgard Kramer (Hg.), Die Gegenwart der NS-Vergangenheit (Berlin: Philo-Verlag, 2000), S. 314 – 328, hier S. 325;
vgl. historisch Stefan Berger, The Search for Normality: National Identity and Historical Consciousness in Germany Since 1900 (Oxford: Berghahn Books, 1997).
Vgl. Mitchell Ash, „American and German Perspectives on the Goldhagen Debate: History, Identity and the Media,“ Holocaust and Genocide Studies 11 (1997), pp. 396 – 411.
Die heftigsten und teils generalisierenden Kritiken finden sich bei Franklin H. Littell (ed.), Hyping the Holocaust: Scholars answer Goldhagen (East Rockaway, NY: Cummings and Hathaway Publishers, 1997). Weniger polemisch ist Christopher Brownings Antwort auf Goldhagen, der Browning in seiner Studie selbst stark kritisiert; allerdings attackiert Browning Goldhagen auch für dessen Empathie mit den Opfern und vermeintlich mangelnden Empathie mit den Tätern;
vgl. Christopher R. Browning, „Daniel Goldhagen’s Willing Executioners,“ History and Memory 2 (1996), S. 88 – 108.
Mitchell Ash, „American and German Perspectives on the Goldhagen Debate,“a.a.O., S. 403
Ibid.Mitchell Ash, „American and German Perspectives on the Goldhagen Debate,“a.a.O., S. 403.
Vgl. Ulrich Herbert, „Academic and public discourses on the Holocaust: The Goldhagen debate in Germany,“ German Politics & Society 17 (1999), pp. 35 – 53.
Vgl. Steven Aschheim, „Archetypes and the German-Jewish Dialogue: Reflections Occasioned by the Goldhagen Affair,“ German History 15 (1997), pp. 240 – 250.
Vgl. insbesondere die eindrucksvolle Gesamtstudie von Klaus Naumann, Der Krieg als Text: Das Jahr 1945 im kulturellen Gedächtnis der Presse (Hamburg: HIS, 1998).
Vgl.
Vgl. Adorno, „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute,“ a.a.O., S. 108.
Vgl. Rommelspacher, Schuldlos — schuldig?, a.a.O., S. 32.Adorno
Das heißt nicht, dass Reemtsma nicht wie Goldhagen als Zielscheibe öffentlicher Aggression fungierte. Herzu schreiben Johannes Klotz und Gerd Wiegel: „Viele, die sich aus Profession mit der NS-Geschichte beschäftigen, aber auch viele gewöhnliche Deutsche attackierten Goldhagen wie auch Jan Philipp Reemtsma mit seiner ,Wehrmachtsausstellung‘, weil sie den Schlussstrichpropagandisten und der These widersprachen, der ,gewöhnliche‘ Deutsche sei nicht schuldig geworden an den Verbrechend es NS-Regimes. Vorurteile, Feindbilder, Antisemitismus, Rassismus und Nationalismus kamen in diesen Auseinandersetzungen offen zum Vorschein.“ Siehe Johannes Klotz und Gerd Wiegel, „Vorbemerkung,“ in Dies. (Hg), Geistige Brandstiftung: Die neue Sprache der Berliner Republik (Berlin: Aufbau, 2001), S. 9 – 15, hier S. 12.
Uffa Jensen, „Ein Ritterschlag zum Lehrmeister? Die Apotheose des Daniel J. Goldhagen in der Laudatio von Jürgen Habermas,“ in: Johannes Heil und Rainer Erb (Hg.), Geschichtswissenschaft und Öffentlichkeit: Der Streit um Daniel J. Goldhagen (Frankfurt a.M.: Fischer, 1998), S. 148 – 163, hier S. 155.
Martin Kött, Goldhagen in der Qualitätspresse, a.a.O., S. 110.
Edith Kurzweil, „The Holocaust Memory and Theory,“ Partisan Review 3 (1996), S. 372.
Vgl. u.a. Matthias Küntzel et al., Goldhagen und die deutsche Linke, a.a.O.
Wolfgang Wippermann, Wessen Schuld?, a.a.O., S. 107 und 112ff.
Alle Zitate nach Martin Walser, „Die Banalität des Guten,“ in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. 10. 1998.
Michel Foucault, Die Ordnung des Diskurses (Frankfurt a.M.: Fischer, 1998), S. 13.
Vgl. u.a. Werner Bohleber, „Die Kontruktion imaginärer Gemeinschaften und das Bild von den Juden: Unbewusste Determinanten des Antisemitismus in Deutschland,“ Psyche 51 (1997), S. 570 – 605; Christhard Hoffmann, „Das Judentum als Antithese: Zur Tradition eines kulturellen Wertungsmusters,“ in: Wolfgang Benz (Hg.), Antisemitismus in Deutschland. Zur Aktualität eines Vorurteils (München: dtv, 1995), S. 25 – 46. Die kulturellen Wertungsmuster des Antisemitismus sind dabei nicht nur als aktualisierbare Kontinuitäten zu begreifen, sondern befinden sich als sozialpsychologisches Vorurteilsrepertoire zugleich in einem anhaltenden Form- und Funktionswandel. Sie sind gesellschaftshistorischen Veränderungen, Brüchen und spezifischen Dynamiken ausgesetzt
Alle Zitate, wie auch die folgenden nicht näher gekennzeichneten, aus der Rede Walsers: Martin Walser, „Die Banalität des Guten,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 12. Oktober 1998.
Hervorhebung von mir, L.R. Dass Freud rät, Verdrängen durch Verurteilen zu ersetzen, erscheint als recht eigenwillige Deutung Walsers. Sie widerspricht grundsätzlich der Freudschen Lehre. Micha Brumlik merkt hierzu an: „Es wäre aufschlussreich zu wissen, auf der Basis welcher mißverstandenen Schrift der Preisträger darauf kommt, Sigmund Freud, dem es vor allem ums Wiederholen und Durcharbeiten des Verdrängten ging, den Willen zum (natürlich jüdischen) Verurteilen zuzuschreiben.“ Siehe Micha Brumlik, „Apologie und Amoral,“ Konkret 2 (1999), S. 19 – 21, hier S. 19.
Thedor W. Adorno, „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute,“ a.a.O., S. 132.
Martin Walser, „Auschwitz und kein Ende,“ in: Jürgen Habermas (Hg), Stichworte zur Geistigen Situation der Zeit (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1979). Ähnlich instrumentell-oberflächlich und äußerlich, der ‘nationalen Frage’ untergeordnet, bewertet Walser selbst seine Auseinandersetzung mit deutscher Schuld: „Man fährt eine Zeit mit dem Schuld-Sühne-Zug, weil man eben mitfahren muss, denkt aber während der Fahrt ganz andere Dinge.“ Vgl. Stern, 12. März 1987.
Vgl. zum kritischen Überblick Wolfgang Gessenharter und Helmut Fröchling (Hg.), Rechtsextremismus und Neue Rechte in Deutschland. Neuvermessung eines politisch-ideologischen Raumes? (Opladen, Leske & Budrich, 1998).
Vgl. David A. Jodice, United Germany and Jewish Concerns: Attitudes towards Jews, Israel and the Holocaust (New York The American Jewish Committee, 1991).
Aleida Assmann und Ute Frevert, Geschichtsvergessenheit — Geschichtsversessenheit: Vom Umgang mit deutschen Vergangenheiten nach 1945 (Stuttgart: Deutsche Verlags-Anstalt, 1999), S. 71f.
Vgl. Theodor W. Adomo, „The Psychological Technique of Martin Luther Thomas‘ Radio Addresses,“ a.a.O., S. 64.
Theodor W. Adorno, „Antisemitismus und faschistische Propaganda,“ a.a.O., S. 159.
Theodor W. Adorno, „Zur Bekämpfung des Antisemitismus heute,“ a.a.O., S. 132.
Beide Begriffe haben in jüngsten Jahren eine besondere Diskursgeschichte innerhalb der extremen Rechten. Hierauf verweist Jürgen Habermas, „Der Zeigefinger: Die Deutschen und ihr Denkmal,“ Die Zeit, 31. März 1999, S. 42 – 44, hier S. 42.
Martin Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen 1993 (1927), S. 273.
Das Gewissen hat nach Heidegger keinen Inhalt mitzuteilen, sondern ist nur Dasein selbst, das sich aus der Sorge um sich selbst (sein Seinkönnen) ruft „Das Dasein ruft im Gewissen sich selbst. [...] Der Ruf wird [...] nicht willendich vollzogen. ,Es‘ ruft, wider Erwarten und gar wider Willen. Andererseits kommt der Ruf zweifellos nicht von einem Anderen, der mit mir in der Welt ist Der Ruf kommt aus mir und doch über mich.“ (ibid, S. 275) Das Gewissen ruft hierbei nur dazu auf, selbst zu sein. Vgl. hierzu Martin Luckner, Martin Heidegger: ‚Sein und Zeit‘ (Paderborn, München, Wien, Zürich: Schöningh, 1997), hier S. 114 – 124, insbesondere S. 115 – 117, zum „Schuldigsein“ S. 117 – 121. Für Heidegger wird das Dasein nicht schuldig, weil es etwas verschuldet, weil es etwa gegen ein moralisches Gesetz verstößt, sondern verschuldet sich existenzial und unvermeidlich, weil es per se in seiner Seinsart schuldig ist Schuldig wird man dabei laut Heideggers radikal entgesellschaftlichtem Gewissensbegriff nicht an anderen, sondern nur an sich selbst; wenn man sich dem Aufruf des Gewissens, selbst zu sein, entzieht, wird das Dasein leicht und „uneigentlich“ (Martin Heidegger, Sein und Zeit, S. 281). Vgl. zur umfassenden Kritik Heideggers Theodor W Adorno, Negative Dialektik (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1966), S. 67 – 136, und Ders., Jargon der Eigentlichkeit (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1964).
Martin Walser im Gespräch mit Rudolf Augstein, „Erinnerung kann man nicht befehlen“, in: Der Spiegel, 2. November 1998.
Theodor W Adorno, „Schuld und Abwehr,“ a.a.O., S. 237.
Insensibilität gegenüber den jüdischen Opfern und mythische Selbststilisierungen zum Opfer durchziehen Walsers Oeuvre. Niederschlag findet dies u.a. in geschichtsrelativierenden, latent antisemitischen Verdrehungen und Vergleichen, wie dem einst gegenüber Marcel Reich-Ranicki geäußerten: „Die Autoren sind die Opfer, und er [Reich-Ranicki] ist der Täter. Jeder Autor, den er so behandelt, könnte zu ihm sagen: Herr Reich-Ranicki, in unserem Verhältnis bin ich der Jude.“ Zitiert nach Marcel Reich-Ranicki, „Das Beste, was wir sein können: Walser, Bubis, Dohnanyi und der Antisemitismus,“ in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 2. Dezember 1998.
Micha Brumlik, Apologie und Amoral,“ a.a.O., S. 21.
Vgl. hierzu ausführlich Moishe Postone, „Nationalsozialismus und Antisemitismus,“ a.a.O.
Micha Brumlik, „Apologie und Amoral,“ a.a.O., S. 21.
Martin Walser, „Wovon zeugt die Schande, wenn nicht von Verbrechen,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. November 1998.
Zitiert nach Hermann L. Gremliza, „Schwamm drüber!,“ Konkret 11 (1998), S. 9. Der früh verstorbene Autor Jurek Becker hat bereits 1988 das „nationalistische Geschwafel“ Walsers in Reaktion auf dessen Text Über Deutschland reden scharf attackiert. Becker dechiffriert Walsers nationalen Diskurs als eine Sprache, die dem „gesunden Volksempfinden“ Ausdruck zu verleihen sucht, man möge gegen das Diktat des Auslands aufbegehren. Becker beschreibt Walsers Positionen als genuin rechtsradikal, und er kritisert bei Walser schon dessen 1988 formulierten Wunsch, die alten Ostgebiete zurückzuholen.
Siehe Jurek Becker, „Gedächtnis verloren — Verstand verloren. Antwort an Martin Walser,“ Die Zeit, 18. November 1988.
Vgl. Micha Brumlik, „Apologie und Amoral,“ a.a.O., S. 20.1988
Vgl. zum nationalistischen Kern des Normalisierungsdiskurses ausführlich Alfred Schobert, „Mitte und Normalität: Zur Gleichzeitigkeit von moderner Kollektivsymbolik und traditioneller institutionalistischer Symbolik,“ in: Ernst Schulte-Holtey (Hg.), Grenzmarkierungen. Normalisierung und diskursive Ausgrenzung (Duisburg: Duisburger Institut für Sprach- und Sozialforschung, 1995), S. 53 – 73;
sowie grundsätzlich zum Normalisierungmotiv Jürgen Link, Versuch über den Normalismus: Wie Normalität produziert wird (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1997).
Vgl. hierzu Werner Kallmeyer u.a., Lektürekolleg zur Textlinguistik (Königstein/Taunus: Athäneum, 1986), S. 146;
Jochen Schulte-Sasse und Renate Werner, Einfühurung in die Literaturwissenschaft (München: Wilhelm Fink, 1990), S. 68.
Junge Freiheit, 16. Oktober 1998. Mahler wird später kommentarlos, also als ,legitime Stimme‘, im Tagesspiegel mit einem offenen Brief an Bubis zitiert, in dem Mahler Bubis dafür verantwortlich macht, dass „vorhandene antijüdische Ressentiments zu einer politikmächtigen Stimmung in unserem Lande aufgerührt werden.“ (Der Tagesspiegel, 3. Dezember 1998). Schließlich bietet ihm auch Focus auf zwei Seiten ein Forum zur Verbreitung rechtsextremer und antisemitischer Propaganda. Hier führt Mahler u.a. das neue Staatsbürgerschaftsrecht auf eine ,verschwörerische Macht‘ von Juden zurück: „Über Staatsbürgerschaftsrechte muss allein das Volk entscheiden, nicht die staatstragenden Parteien oder der Zentralrat der Juden. Das sind jene Meinungssoldaten, von denen auch Walser spricht.“ (Focus, 28. Dezember 1998) Unter explizitem Verweis auf Walser konkretisiert Mahler dessen Chiffre von den intellektuellen Meinungssoldaten antisemitisch.
Zitiert nach Matthias Thieme, „Ursuppe im Hirn,“ Die tageszeitung, 29. April 1999.
Martin Walser, „Wovon zeugt Schande, wenn nicht von Verbrechen,“ in: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. November 1998.
Vgl. Hans-Peter Waldhoff, „Erinnerung als zweite Natur? Die Walser-Bubis-Debatte, die Regierung Schröder und die Utopie einer ,dritten Natur‘,“ in Wolfgang Lenk/Mechthild Rumpf/Lutz Hieber (Hg.), Kritische Theorie und politischer Eingriff: Oskar Negt zum 65. Geburtstag (Hannover: Offizin Verlag, 1999), S. 632 – 645, hier S. 634.
Augstein, „Wir sind alle verletzbar”, a.a.O.
Ibid. Hervorhebung von mit, L.R.
Ibid. Hervorhebungen von mir, L.R.
Zum Antisemitismus des Ludwig-Börne-Preisträgers vgl. Thomas Gondermann, „Ein gewisser Antisemitismus: Rudolf Augstein und die Juden,“ in: Johannes Klotz und Gerd Wiegel (Hg.), Geistige Brandstiftung: Die neue Sprache der Berliner Republik (Berlin, Aufbau, 2001), S. 233 – 261.
Vgl. Heinrich von Treitschke, „Unsere Aussichten,“ in: Walter Boehlich (Hg.), Der Berliner Antisemitismusstreit (Frankfurt a.M: Insel, 1988), S. 7 – 14.
Mariam Lau, „Verdächtigungsrhetorik,“ Die Welt, 1. Dezember 1998.
Michel Foucault, Der Wille zum Wissen (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, [1976] 1983), S. 27.
Wolf Heckmann: Entartete Debatte, in: Hamburger Morgenpost, 1. 12. 1998.
Zitiert nach Joachim Rohloff: Ich bin das Volk, a.a.O., S. 99.
Zitiert nach Joachim Rohloff, „Die Souveränität der Frechen,“ Jungle World, 16. Dezember 1998.
Vgl. Hajo Funke und Lars Rensmann, „Aus einem deutschen Seelenleben. Warum Martin Walser Ignatz Bubis partout nicht verstehen will,“ in: Allgemeine Jüdische Wochenzeitung, Nr. 52, 24. Dezember 1998.
Matthias Wedel: Wie es wirklich war, in: Junge Welt, 17. Dezember 1998.
Ibid.Matthias Wedel: Wie es wirklich war, in: Junge Welt, 17. Dezember 1998
Kathi-Gesa Klafke, „Also doch Erbsünde ?,“ Der Spiegel, 28. Dezember 1998.
Ibid.
Für eine überzeugende Auswertung ausgewählter Briefe an Walser siehe Wulf D. Hund, „Auf dem Unsäglichkeitsberg: Martin Walser, Ignatz Bubis und die tausend Briefe,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 10 (1999), S. 1245 – 1254.
Martin Walser, „Wovon soll Schande zeugen, wenn nicht von Verbrechen,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 28. November 1998. Hervorhebung von mir, L.R.
Jürgen Habermas, „Der Zeigefinger: Die Deutschen und ihr Denkmal,“ Die Zeit, 31. März 1999, S. 42 – 44, hier S. 42.
Ibid.
Ibid.
Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD), „Nation. Patriotismus. Demokratische Kultur: Wir in Deutschland,“ Berlin, Willy-Brandt-Haus, 8. Mai 2002.
Vgl. etwa Eckhard Fuhr, „Republikanische Vaterlandsliebe,“ Berliner Morgenpost 10. Mai 2002. So auch in der Süddeutschen Zeitung bei Friedhelm Fiedler, „Zwei suchende Deutsche,“ Süddeutsche Zeitung 10. Mai 2002: Walser, diesem „hochdekorierten Schrifsteller immer wieder, wie auch jetzt geschehen, antijüdisches Gedankengut zu unterstellen, ist unfair. Oder zu meinen, der Kanzler hätte sich auf diesen Dialog gerade mit Walser nicht einlassen dürfen, ist Kleingeisterei. [...] Das Thema Nation darf jedenfalls nicht tabuisiert werden, weil es sonst den Rechten überlassen wird“
Zitiert nach Susanne Höll, „Schäuble: Gespräch mit Walser war Provokation,“ Süddeutsche Zeitung, 10. Mai 2002.
Heinrich August Winkler, „Die Fallstricke der nationalen Apologie,“ Der Tagesspiegel, 12. Mai 2002.
Frank Schirrmacher, „Tod eines Kritikers,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 29. Mai 2002.
Vgl. Wulf D. Hund, „Der scheusslichste aller Verdächte: Martin Walser und der Antisemitismus,“ in Johannes Klotz und Gerd Wiegel (Hg.), Geistige Brandstiftung: Die neue Sprache der Berliner Republik (Berlin: Aufbau Verlag, 2001), S. 183 – 232.
Zitiert nach Helmuth Karasek, „Mordversuch um jeden Preis,“ Der Tagesspiegel, 31. Mai 2002.
Jan Philipp Reemtsma, „Ein antisemitischer Affektsturm,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Juni 2002.
Siehe Wulf D. Hund, „Der scheußlichste aller Verdächte,“ a.a.O.
Gerd Wiegel, „Eine Rede und ihre Folgen: Die Debatte zur Walser-Rede,“ a.a.O., S. 96.
Vgl. hierzu Karola Brede, „Die Walser-Bubis-Debatte: Aggression als Element öffentlicher Auseinandersetzung,“ a.a.O.S. 96.
Horst Mahler, „Geben Sie Gedankenfreiheit,“ Junge Freiheit, 4. Dezember 1998.
Hans-Peter Waldhoff, „Erinnerung als zweite Natur?,“ a.a.O., S. 644.
Vgl. hierzu die Analyse von Jan-Holger Kirsch, „Identität durch Normalität Der Konflikt um Martin Walsers Friedenspreisrede,“ a.a.O.S. 644.
Vgl. u.a. Klaus Naumann, „,Neuanfang ohne Tabus‘: Deutscher Sonderweg und politische Semantik,“ in: Hans-Martin Lohmann (Hg.), Extremismus der Mitte. Vom rechten Verständnis deutscher Nation (Frankfurt a.M.: Fischer, 1994), S. 70 – 87.
Vgl. Jürgen Habermas, Die Normalität einer Berliner Republik (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1995).
Michel Friedman, damals noch Präsidiumsmitglied des Zentralrats der Juden in Deutschland, sah in der Vergangenheitspolitik der rot-grünen Regierung „verhängnisvolle“, „populistische Signale, die eine fatale Sehnsucht nach Normalität bedienen und die Haltung transportieren: Wir lassen uns von der Geschichte nicht mehr stören.“ Gerhard Schröder und „viele andere“ hätten hierbei „eine neue Art der Sehnsucht nach Normalität im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit offenbart.“ Dies sei nicht zuletzt mit der Vorstellung gepaart, eine linke Regierung müsse nicht nachweisen, dass sie auf der „richtigen Seite“ stehe, sowie mit den Illusionen, „die damit zu tun haben, dass diese Leute ein paar Jahre ihres Lebens an der Vergangenheit ihre Landes geschuftet haben.“ Siehe „Verhängnisvolle Signale“. Interview mit Michel Friedman, in Die Woche, 17. September 1999.
Siehe auch Johannes Klotz und Gerd Wiegel, „Vorbemerkung,“ in Dies. (Hg.), Geistige Brandstiftung, a.a.O., S. 14: „Der eigentliche Skandal jedoch ist, dass Walser und Augstein als hochausgezeichnete Intellektuelle, der eine als Träger des Friedenspreises des deutschen Buchhandels, der andere als Träger des Ludwig-Börne-Preises, ihre antisemitischen Neigungen nicht nur fast unwidersprochen verbreiten können, sondern ihre Äußerungen geteilt werden.“.
Gerd Wiegel, „Eine Rede und ihre Folgen: Die Debatte zur Walser-Rede,“ a.a.O., S. 97.
Die Zeit, zitiert nach Jörg Sundermeier, „Bist du nicht willig...,“ Jungle World 24 (2002), S. 6.
Vor-Entwürfe zu diesem Kapitel finden sich bei Lars Rensmann, „Baustein der Erinnerungspolitik: Zur politischen Textur der Bundestagsdebatte über ein zentrales ,HoIocaust-Mahnmal,“ in Micha Brumlik/Hajo Funke/Lars Rensmann, Umkämpftes Vergessen, a.a.O., S. 135 – 167.
Siehe Geoffrey Hartman (ed.): Bitburg in Moral and Political Perspective, Bloomington 1986;
Hajo Funke: Bergen-Belsen, Bitburg, Hambach. Bericht über eine negative Katharsis, in: Siehe Geoffrey Hartman Ders. (Hg.): Von der Gnade der geschenkten Nation: Zur politischen Moral der Bonner Republik (Berlin: Rotbuch, 1988), S. 20 – 34.
Siehe Historikerstreit. Die Dokumentation der Kontroverse um die Einzigartigkeit der nationalsozialistischen Judenvernichtung, München 1987.
Siehe Heribert Prantl (Hg), Wehrmachtsverbrechen. Eine deutsche Kontroverse (Hamburg: Hoffmann & Campe, 1997);
Hans-Günther Thiele (Hg.), Die Wehrmachtsausstellung. Dokumentation einer Kontroverse (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 1997);
zur Rezeption siehe Hamburger Institut für Sozialforschung (Hg), Besucher einer Ausstellung (Hamburg: Hamburger Institut für Sozialforschung, 1998).
Vgl. zur Mahnmalsdebatte Michael S. Cullen (Hg.), Das Holocaust-Mahnmal. Dokumentation einer Debatte (Zürich: Pendo, 1999);
Michael Jeismann (Hg.), Mahnmal Mitte: Eine Kontroverse (Köln: Dumont, 1999);
zur frühen, vor allem ästhetisch-politischen Kritik vgl. Neue Gesellschaft fur Bildende Kunst (Hg), Der Wettbewerb für das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“. Eine Streitschrift (Berlin: NGBK, 1995);
zur umfassenden Dokumentation Ute Heimrod, Günter Schiusene, Horst Seferens (Hg), Der Denkmalstreit — Ein Denkmal? Die Debatte um das „Denkmal für die ermordeten Juden Europas“: Eine Dokumentation (Berlin: Philo, 1999).
So der Titel von Peter Reicheis bahnbrechender Studie über die Erinnerungspolitik im Spiegel von Gedenkorten; vgl. Peter Reichel, Politik mit der Erinnerung. Gedächtnisorte im Streit um die nationalsozialistische Vergangenheit (München und Wien: Hanser, 1995).
Rudolf Augstein, „Wir sind alle verletzbar“, Der Spiegel 49 (1999), S. 32.
Dazu kommentiert Jürgen Habermas: „Der amtierende Kanzler ist drauf und dran, in die Nachgeschichte einer Republik, die glücklicherweise noch lernte, statt aufzutrumpfen, als Plattmacher einzugehen. Jenem Denkmal, das ein Stachel bleiben soll, zieht er ein gefälliges Stadtschloß vor — als stimmungsvolle Kulisse für den Verfall aller Unterschiede, die noch einen Unterschied machen.“ Siehe Jürgen Habermas, „Der Zeigefinger: Die Deutschen und ihr Denkmal,“ Die Zeit, 31. März 1999, S. 42 – 44, hier S. 42.
„,Eine offene Republik‘: Ein Zeit-Gespräch mit Gerhard Schröder,“ Die Zeit, 4. Februar 1999.
Ibid.
Andreas Nachama, „Sinn und Spruch: Offener Brief an Richard Schröder,“ Der Tagesspiegel, 8. April 1999.
Ibid.
Ibid.
So Joseph Goebbels, siehe Elke Fröhlich (Hg.), Die Tagebücher von Joseph Goebbels, Teil II, Bd. 7, München 1993, S. 514.
Vgl. Ulrike Haß, „Mahnmaltexte 1945 bis 1988. Annäherung an eine schwierige Textsorte,“ in: Wolfgang Benz und Barbara Diestel (Hg.), Erinnern oder Verweigern: Dachauer Hefte Bd. 6 (München, 1994), S. 135 – 161.
Siehe Golub, Jennifer, Current German Attitudes towards Jews and other Minorities (New York: The American Jewish Committee, 1994), S. 37.
Siehe Klaus Ahlheim/Bardo Heger, Der unbequeme Fremde. Fremdenfeindlichkeit in Deutschland -empirische Befunde (Schwalbach/Ts.: Wochenschau Verlag, 1999), S. 103.
Vgl. Werner Bergmann/Rainer Erb, Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, a.a.O., S. 255.
Vgl. Joachim Pereis, „Die Zerstörung von Erinnerung als Herrschaftstechnik. Adornos Analysen zur Blockierung der Aufarbeitung der NS-Vergangenheit,“ in Helmut König, Michael Kohlstruck und Andreas Wöll (Hg.), Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1998), S. 53 – 68, S. 58ff.
Zitiert nach Matthias Arning, „Wenn Entschädigung zu einer Frage des Prestiges wird,“ Frankfurter Rundschau, 11. Juli 1998.
Vgl. Micha Brumlik, „Über die Verwechslung von Standortpolitik und Verantwortung,“ a.a.O., S. 832.
Micha Brumlik, „Über die Verwechslung von Standortpolitik und Verantwortung,“ a.a.O., S. 833f.
Alle Zitate aus diversen deutschen Tageszeitungen, zitiert nach Gruppe 3 Frankfurt a.M., „Ressentiment und Rancune: Antisemitische Stereotype in der Entschädigungsdebatte,“ in Ulrike Winkler (Hg), Stiften gehen. NS-Zwangsarbeit und Entschädigungsdebatte (Köln, PapyRossa, 2000), S. 251 – 271, S. 254f.
Vgl. Matthias Thieme, „Stiften gehen,“ in: Jungle World 30 (2000), S. 6 – 7, hier S. 7.
Lothar Evers, „Die Opfer der NS-Zwangsarbeit und die Arroganz der Macht,“ Blätter für deutsche und internationaler Politik 7 (2000), S. 837 – 844, hier S. 838.
Götz Aly, „Schuld ist nicht erblich,“ Berliner Zeitung, 22. Januar 2000.
Götz Aly, „Das Prinzip Wassersuppe,“ Berliner Zeitung, 3. Februar 2000.
Götz Aly, „Entschädigung ohne Ende ?,“ Berliner Zeitung, 2. März 2000, S. 4.
Zitiert nach Matthias Thieme, „Stiften gehen,“ in: Jungle World 30 (2000), S. 6.
Deutscher Bundestag, 114. Sitzung, Plenarprotokoll 13/245, 6. Juli 2000.
Ibid
Ibid
Ibid
So Salomon Korn, Frankfurter Rundschau, 10. November 1999.
Deutscher Bundestag, 114. Sitzung, Plenarprotokoll 13/245, 6. Juli 2000, Hervorhebung d.A., L.R.
Zitiert nach Süddeutsche Zeitung, 16. 12. 2000, S. 6; vgl. auch Marianne Heuwagen: Zwangsarbeiter müssen weiter auf Geld warten, Süddeutsche Zeitung, 24. Januar 2001, S. 6.
Vgl. Norman G. Finkelstein, „The Holocaust Industry. Reflections on the Exploitation of Jewish Suffering,“ (London and New York: Verso, 2000), 149f; Finkelstein behauptet, die Deutschen hätten „längst genug gezahlt“, im Gespräch mit dem Verfasser, Coney Island, 16. August 2000.
Rolf Surmann, „Der jüdische Kronzeuge: Die Reaktionen auf Finkelsteins Pamphlet als Ausdruck eines zeitgeschichtlichen Paradigmenwechsels,“ in Ders. (Hrsg.), Das Finkelstein-Alibi: ,Holocaust-Industrie‘ und Tätergesellschaft (Köln: PapyRossa Verlag, 2001), S. 104 – 125.
Zur Rezeption in der extremen Rechten vgl. Alfred Schobert, „,Ein Jude spricht die Deutschen frei‘: Norman G. Finkelstein im Diskurs der Rechten,“ in Martin Dietzsch und Alfred Schobert (Hg), Ein jüdischer David Irving’? Norman G. Finkelstein im Diskurs der Rechten — Erinnerungsabwehr und Antizionis-mus (Duisburg: Duisburger Institut für Sozialforschung, 2001), S. 5 – 29;
vgl. auch Andreas Speit, „Jargon der Tabubrecher: Norman G. Finkelsteins Rezeption in der Jungen Freiheit,“ in: Rolf Surmann (Hg), Das Finkelstein-Alibi: ,Holocaust-Industrie‘ und Tätergesellschaft (Köln: Papy Rossa, 2001), S. 154 – 172.
Vgl. Norman G. Finkelstein, The Holocaust Industry, a.a.O., S. 71.
Ibid, S. 122.
Ibid, S. 130.
So Hans Mommsen im Vorwort zum Erfolgs-Buch A Nation on Trial. Vgl. in deutscher Übersetzung Ruth Bettina Birn/Norman G. Finkelstein, Eine Nation auf dem Prüfstand: Goldhagens These und die historische Wahrheit (Hildesheim, 1998). Von Finkelsteins neuem Buch distanziert sich Mommsen allerdings unzweideutig: Finkelstein schaffe „durch maßlose Übertreibungen und mutwillige Fehlinformationen nur antisemitischen Ressentiments neue Nahrung.“ Zitiert nach Ernst Piper, „Vorwort,“ in Ders. (Hg), Gibt es wirklich eine Holocaust-Industrie? Zur Auseinandersetzung um Norman Finkelstein (Zürich: Pendo, 2001), S. 10.
Vgl. Arne Behrensen, „The Holocaust Industry — Eine deutsche Debatte,“ in Ernst Piper (Hg.), Gibt es wirklich eine Holocaust-Industrie? Zur Auseinandersetzung um Norman Finkelstein (Zürich: Pendo, 2001), S.15 – 43, hier S. 36.
Bernd Kailina, „Du sollst vergleichen!,“ Rheinischer Merkur, 25. August 2000.
Ibid. Bernd Kailina, „Du sollst vergleichen!,“ Rheinischer Merkur, 25. August 2000.
Vgl. Ivan Denes, „Der Milliardenpoker,“ Junge Freiheit, 28. Juli 2000.
Philipp Blom, „Dachau meets Disneyland,“ Berliner Zeitung, 11. August 2000.
Peter Longerich, „Ein Mann sieht rot,“ Frankfurter Rundschau, 22. August 2000.
Ame Behrensen, „The Holocaust Industry — eine deutsche Debatte,“ a.a.O., S. 38.
Repräsentative Umfrage von Emnid, zitiert nach Der Spiegel 7 (2001), S. 224.
Zur geschichtlichen Folie dieses in die Gegenwart wirkenden Zusammenhangs vgl. Stefan Berger, The Search für Normality: National Identity and Historical Consciousness in Germany since 1800 (Oxford: Berghahn, 1997).
Zur ersten Bestandsaufnahme der Debatte vgl. Lars Rensmann und Hajo Funke, „Wir sind so frei: Zum rechtspopulistischen Kurswechsel der FDP,“ Blätter für deutsche und internationale Politik 47 (2002), S. 822 – 828.
Vgl. knapp Julius H. Schoeps, „Westerwelle redet blanken Unsinn,“ Interview, Spiegel-Online 13. Juni 2002.
Vgl. Norbert Frei, „Deutsches Programm,“ Die Zeit, 29. Mai 2002, S. 82.
Vgl. Alice Brauner-Orthen, Die Neue Rechte in Deutschland, a.a.O., S. 162 – 173.
Ibid, S. 163.
Gunter Hofmann, „Die Scherzgrenze: Karsli, Möllemann und das Erbe der Nationalliberalen,“ Die Zeit, 22 (2002), S. 4.
Vgl. etwa Möllemanns Erklärung anläßlich des Staatsbesuches des syrischen Präsidenten Assad, der erst kurz zuvor mit antisemitischer Demagogie auf sich aufmerksam gemacht hatte; hier betont Möllemann seine Unterstützung von Assads politischen Angriffen auf Israel durch eine vermeintliche „anti-arabische Lobby“; vgl. „Erklärung von Jürgen W. Möllemann zum Staatsbesuch des syrischen Präsidenten Assad in Deutschland,“ Juli 2001.
Bernd Ulrich kommentiert allerdings zehn Tage später kritisch im Leitartikel des Berliner „Tagesspiegel“, es habe „immer mal wieder antisemitische Anklänge bei deutschen Politikern gegeben. Aber sie wurden geahndet. [...] Christian Ströbele wurde 1991 zum Rücktritt als grüner Parteisprecher gezwungen, weil er irakischen Raketenbeschuss Israels mit dem Selbst-Schuld-Argument kommentierte. Heute wird Möllemann für dasselbe perfide Argument von seinem Vorsitzenden Westerwelle nicht mal öffentlich zur Rechenschaft gezogen.“ Ulrich konnte noch nicht ahnen, wie weit sich Möllemanns Aussagen und Westerwelles Unterstützung noch entwickeln würden. Bei den Thesen von Norbert Blüm und Jürgen Möllemann, Israel stelle sich außerhalb der Zivilisation und betreibe einen „Vernichtungskritik“, während palästinensische Gewalt nur legitimer Widerstand gegen eine illegitime Besatzung sei, handele es sich laut Ulrich um eine verräterische Projektion: „Die Deutschen haben sich vor fünfzig Jahren außerhalb der Zivilisation gestellt und einen Vernichtungskrieg geführt. Darum tauchen diese Begriffe jetzt, auf Israel gemünzt, wieder auf: weil sie die Deutschen endasten, nicht weil sie das Verhalten von Juden in Israel treffend beschreiben.“ Siehe Bernd Ulrich, „Neuer Antisemitismus? Wir sind so frei,“ Der Tagesspiegel, 14. April 2002, S. 1.
Zitiert nach ibid.
Joseph Fischer, „Deutschland, deine Juden: Wider die neue Sprachlosigkeit im deutsch-jüdischen Verhältnis,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Mai 2002, S. 11. Bundeskanzler Gerhard Schröder warf der FDP in der Folge eine „Haiderisierung“ der Partei vor; vgl. Süddeutsche Zeitung, 15. Mai 2002, S. 1.
Presseerklärung Jamal Karsli, Migrationspolitischer Sprecher der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen, Düsseldorf, 18. März 2002.
Zitiert nach Katharina Sperber, „Für ein paar Prozente mehr: Wie die FDP im Wahlkampf Möllemann mit seinen doppelbödigen Nahost-Kommentaren gewähren lässt,“ Frankfurter Rundschau, 30. April 2002; in diesem Artikel wird erstmals vermutet, dass Möllemanns israelfeindliche ,Nahost-Politik‘ nicht im Konflikt stünde mit der Politik des Parteivorsitzenden Westerwelle, sondern von diesem bewusst geduldet wird.
Zitiert nach „Die FDP und der Antisemitismus,“ Der Tagesspiegel, 16. Mai 2002, S. 5.
Zitiert nach Marianne Heuwagen, „Möllemann, Karsli und die Folgen,“ Süddeutsche Zeitung, 27./28. April 2002, S. 5.
Bernd Ulrich, „Deutschland am 8. Mai: Kanzler, Dichter, Westerwelle,“ Der Tagesspiegel, 8./9. Mai 2002, S. 1.
Thomas Steinfeld, „Hygiene: Die Entrüstung über Walser und den Kanzler,“ Süddeutsche Zeitung, 8./9. Mai 2002, S. 9.
Peter Carstens, „Die FDP will nicht als Haider-Partei dastehen,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 8. Mai 2002, S. 4.
Siehe Marianne Heuwagen, „Möllemann, Karsli und die Folgen,“ Süddeutsche Zeitung, 27./28. April 2002, S. 5
Heribert Prantl, „Juden in Kollektivhaft,“ Süddeutsche Zeitung, 17. Mai 2002, S. 4.
Ibid.
Ibid.
Stephan-Andreas Casdorff, „Bloß mit Feigenblatt,“ Der Tagesspiegel, 18. Mai 2002, S. 6.
Vgl. hierzu Alex Demirovic, „Vom Vorurteil zum Neorassismus,“ a.a.O., S. 26. Nach einer dort zitierten jüngeren Studie des Instituts für Sozialforschung (Frankfurt a.M.) folgten 23% der Befragten dem antisemitischen Stereotyp, dass die Juden an ihrer Verfolgung selbst schuld seien.
Siehe Helmut Markwort, „Das Killerwort Antisemit,“ Focus, 27. Mai 2002, S., S. 3.
Hans-Ulrich Jörger, „Was darf man in Deutschland sagen?,“ Stern, 6. Juni (22) 2002, S. 41 und 43f.
Alle Zitate nach: „Auch Westerwelle will Karsli nicht,“ Der Tagesspiegel, 19./20. Mai 2002, S.1.
Zitiert nach Marianne Heuwagen, „Kritik an Möllemann in der FDP dauert an,“ Süddeutsche Zeitung, 24. Mai 2002, S. 8.
Zitiert nach: Ibid.
Gunter Hofmann, „Der Aufstand der Unanständigen: So ist die FDP unwählbar,“ Die Zeit 23 (2002), S. 1.
Siehe Jürgen Zurheide, „Umdenken auf Norderney,“ Der Tagesspiegel, 23. Mai 2002, S. 4.
Beide Zitate zitiert nach Kurt Kister, „Kanzler distanziert sich von der FDP,“ Süddeutsche Zeitung, 25./26. Mai 2002, S. 1.
Ibid.
Marianne Heuwagen, „Mit schwerem Gepäck: FDP-Chef Westerwelles heikle Reise nach Israel,“ Süddeutsche Zeitung, 27. Mai 2002, S. 1.
Heribert Prantl, „Die Paulinchen-Partei,“ Süddeutsche Zeitung, 27. Mai 2002, S. 4.
Siehe ibid.
Thomas Schmid, „Der Tabubruch,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Mai 2002, S. 1.
Siehe Lorenz Jäger, „Kampf der Riesen: Antisemitismus. Ein Gespenst geht um in Deutschland,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 23. Mai 2002, S. 41.
Zitiert nach Hans Monath und Christoph Schmidt Lunau, „Stimmenfang am rechten Rand,“ Der Tagesspiegel, 26. Mai 2002, S. 4; siehe auch „Westerwelle will Protestwähler gewinnen,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Mai 2002, S.l.
Zitiert nach ibid
Alle Zitate aus Jürgen W. Möllemann, „In die neue Zeit,“ Neues Deutschland, 27. Mai 2002, S. 4.
Zitiert nach Marianne Heuwagen, „Auch die CDU rückt von der FDP ab,“ Süddeutsche Zeitung, 27. Mai 2002, S. 6.
Zitiert nach ibid
Berthold Kohler, „Die Gefahr,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 27. Mai 2002, S. 1.
Heribert Prand, „Die Armseligkeitserklärung der FDP,“ Süddeutsche Zeitung, 1./2. Juni 2002, S. 4.
Siehe u.a. „Machtwort von Westerwelle?,“ Der Tagesspiegel, 4. Juni 2002, S. 1; Marianne Heuwagen, „Westerwelle müht sich um Machtwort,“ Süddeutsche Zeitung, 4. Juni 2002, S. 1.
Siehe Stefan Reinecke, „Westerwelle redet, andere handeln,“ Die tageszeitung, 5. Juni 2002, S. 1;
Bettina Gaus, „Unter Möllemanns Daumen,“ Die tageszeitung, 5. Juni 2002, S. 3;
Marianne Heuwagen, „Paul Spiegel fordert Aufstand der Demokraten,“ Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2002, S. 1;
Kristian Frigelj, „Westerwelles Niederlage,“ Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2002, S. 5.
„Westerwelle: Jede Partei hat ihren Franz Josef Strauss,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Juni 2002, S. 1.
Zitiert nach Christian Böhme, „Eine liberale Kalkulation,“ Der Tagesspiegel, 23. Mai 2002, S. 4.
Siehe A „Liberale Juden gegen FDP,“ Die tageszeitung, 5. Juni 2002, S. 21.
Siehe ibid; „Demo vor der FDP-Parteizentrale,“ Süddeutsche Zeitung, 5. Juni 2002, S. 12.
Zitiert nach Bettina Gaus, „Probleme? Welche Probleme?,“ Die tageszeitung, 6. Juni 2002, S. 7.
Harry Nutt, „Nörgeln und Schmutz: Zur gegenwärtigen Konjunktur von Anti-Politik,“ Frankfurter Rundschau, 5. Juni 2002, S. 19.
Astrid Hölscher, „Entwertung des Liberalen,“ Frankfurter Rundschau, 5. Juni 2002, S. 3.
Alle Zitate von Volker Zastrow, „Kamel und Nadelöhr,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Juni 2002, S. 1.
Zitiert nach ibid.
Werner Pirker, „Sozialer Rassismus,“ Junge Welt, 8. Juni 2002.
Micha Brumlik, „Gezielt und ohne Reue,“ Frankfurter Rundschau, 7. Juni 2002, S. 13.
Christian Semler, „Konter in der Nachspielzeit,“ Die tageszeitung, 6
Günter Bannas, „Die FDP zieht einen ,Schlussstrich‘,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Juni 2002, S. 4.
„Dokumentation der Bundestagswahlergebnisse und der vorläufig gewählten Wahlkreis- und Landeslistenbewerber,“ Das Parlament 30. September 2002, S. 3ff; vgl. auch Samuel Salzbom und Marc Schwietring, „Antizivilisatorische Affektmobilisierung: Zur Normalisierung des sekundären Antisemitismus,“ in Michael Klundt, Samuel Salzbom, Marc Schwietring und Gerd Wiegel, Erinnern, verdrängen, vergessen: Geschichtspolitische Wege ins 21. Jahrhundert (Giessen: Netzwerk für politische Bildung, Kultur und Kommunikation, 2003), S. 43 – 76, S. 69.
Samuel Salzborn und Marc Schwietring, „Antizivilisatorische Affektmobilisierung,“ a.a.O., S. 69.
Karen Andresen et al., „Projekt Größenwahn,“ Der Spiegel, 4. November 2002, S. 23; zitiert nach Samuel Salzbom und Marc Schwietring, „Antizivilisatorische Affektmobilisierung,“ a.a.O., S. 69.
Peter Schilder, „Das Recht der abweichenden Meinung,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 5. Februar 2003, S. 4.
Vgl. hierzu auch Lars Rensmann und Hajo Funke, „Wir sind so frei: Zum rechtspopulistischen Kurswechsel der FDP,“ a.a.O., S. 827.
So Dieter Roth (Forschungsgruppe Wahlen); zitiert nach Marcus Krämer, „In trübem Wasser auf Stimmenfang,“ Süddeutsche Zeitung, 25./26. Mai 2002, S. 7.
Vgl. hierzu jüngst Klaus Ahlheim und Bardo Heger, Die unbequeme Vergangenheit, a.a.O.
Elmar Brähler/Horst-Eberhard Richter, Politische Einstellungen in Deutschland: Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung (Frankfurt a.M.: Sigmund-Freud-Institut, 2002);
Wilhelm Heitmeyer (Hg.), Deutsche Zustände: Ein jährlicher Report — Folge 1 (Frankfurt a.M.: Suhkamp, 2002).
Laut dem Potsdamer Moses-Mendelssohn-Zentrum, zitiert nach Frank Jansen, „Ein mutwilliger Tabubruch,“ Der Tagesspiegel, 4. Juni 2002, S. 4.
Vgl.
Vgl. Elmar Brähler/Horst-Eberhard Richter, Politische Einstellungen in Deutschland, a.a.O., S. 5.
Margret Chatwin, „Die Rolle des Antisemitismus im Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 174.
Ursula Birsl und Peter Lösche, „(Neo)Populismus in der deutschen Parteienlandschaft: Oder: Erosion der politischen Mitte,“ in Dietmar Loch und Wilhelm Heitmeyer (Hg.), Schattenseiten der Globalisierung: Rechtsradikalismus, Rechtspopulismus und separatistischer Regionalismus in westlichen Demokratien (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 2001), S. 346 – 377, hier S. 374.
Fania Oz-Salzberger, „Der globalisierte Jude: Wo der Antisemitismus beginnt,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 15. Juni 2002, S. 47.
Henryk M. Broder, „Ein moderner Antisemit,“ Der Spiegel, 27. Mai 2002, S. 26.
Jan Philipp Reemtsma, „18 — aha: Die Fälle Jürgen W. Möllemann und Martin Walser. Die Elite und der Mob,“ Frankfurter Rundschau, 1. Juni 2002, S. 19.
Siehe Jan Philipp Reemtsma, „18 — aha: Die Fälle Jürgen W Möllemann und Martin Walser. Die Elite und der Mob,“ Frankfurter Rundschau, 1. Juni 2002, S. 19.
Frank Decker, „Insel der Seligen? Warum deutsche Rechtspopulisten oft scheitern,“ Internationale Politik 58 (2003), S. 13 – 22, S. 20. Für ebenso so unzutreffend halte ich Deckers spekulative Einschätzung, die Attacken auf Friedman seien „nicht einer langfristig vorgeplanten politischen Strategie [entsprungen], sondern hatten eher spontanen Charakter und waren ein Produkt des kolloquialen Redestils Möllemanns.“ Für diese These gibt es keine Indizien. Möllemann hat seine Invektiven über Wochen wiederholt und radikalisiert, so dass es schwer fallt anzunehmen, ein medial geschulter Politiker sei „spontan“ entgleist. Auch ist fraglich, ob sich Antisemitismus aus einem „kolloquialen Redestil“ ableiten lässt.
Vgl. Michael Minkenberg, Die neue radikale Rechte im Vergleich, a.a.O., S. 156ff
Vgl. Oskar Niedermayer, Bürger und Politik, a.a.O.
Hans-Georg Betz, „Rechtspopulismus: Ein internationaler Trend?,“ Aus Politik und Zeitgeschichte 9–10 (1998), S. 3–12, hier S. 5.
Michael Naumann, „Vorwort,“ in Ders.
zu ähnlichem Ergebnis gelangen die Beitrage eines Sammelbandes von Nea Weissberg-Bob (Hg.), „Was ich den Juden schon immer mal sagen wollte...“ (Berlin: Lichtig-Verlag, 2002).
Vgl. Micha Brumlik, „Gezielt und ohne Reue,“ a.a.O.
Vgl. Julius H. Schoeps, „Rolle rückwärts? Der Umgang deutscher Politiker mit Juden und dem antisemitischen Vorurteil,“ in Tobias Kaufmann und Manja Orlowski (Hg.), „Ich würde mich auch wehren...“ Antisemitismus und Israel-Kritik: Bestandsaufnahme nach Möllemann (Potsdam: Kai Weber Medienproduktionen, 2002), S. 17 – 20.
Zitiert nach Margret Chatwin, „Die Rolle des Antisemitismus im Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 174.
Zum Problem einer ,Haiderisierung‘ der FDP, zu den entsprechenden Potenzialen in der Partei und der Rolle Westerwelles vgl. auch Jürgen Dittbemer, „Die FDP vor der Entscheidung: Liberalismus oder Rechtspopulismus,“ in Tobias Kaufmann und Manja Orlowski, „Ich würde mich auch wehren...“ Antisemitismus und Israel-Kritik: Bestandsaufnahme nach Möllemann (Potsdam: Kai Weber Medienproduktionen, 2002), S. 33 – 41;
zum strukturellen Potenzial in der FDP vgl. Peter Lösche und Franz Walter, Die FDP: Richtungsstreit und Zukunftszweifel (Darmstadt: Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 1996).
Siehe Samuel Salzbom und Marc Schwietring, „Antizivilisatorische Affektmobilisierung,“ a.a.O., S. 67.
Vgl. Margret Chatwin, „Die Rolle des Antisemitismus im Rechtsextremismus,“ a.a.O., S. 174.
Vgl. Samuel Salzbom und Marc Schwietring, „Antizivilisatorische Affektmobilisierung,“ a.a.O., S. 67f.
Bettina Gaus, „Verletzungen eines Grenzgängers,“ Die tageszeitung, 6. Juni 2003, S. 3.. Wer „will sich jetzt schon,“ fragt Gaus, mit einer Detailanalyse der jüngsten Äußerungen des ehemaligen FDP-Politikers beschäftigen?“
Thomas Osterkorn, „Muss Friedman gehen?,“ Der Stern 26 (2003), 18. Juni, 2003, S. 3.
Thomas Osterkorn, „Muss Friedman gehen?,“ a.a.O., S. 3.
Volker Zastrow, „Normalität,“ Frankfurter Allgemeine Zeitung, 9. Juli 2003, S. 1.
Werner Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O., S. 502ff.
In einer früheren Untersuchung kam Bergmann noch zu einem ganz anderen Ergebnis. Demnach habe „weniger ein durchgreifender Einstellungswandel stattgefunden als vielmehr nur die Abdrängung des Vorurteils in die Latenz.“ Neben einem öffentlichen Kommunikationsverbot sei bis 1987 von einer Kommunikationslatenz von antisemitischen Einstellungen bei gleichzeitiger psychischer Präsenz auszugehen; siehe Werner Bergmann, „Sind die Deutschen antisemitisch? Meinungsumfragen von 1946 – 1987 in der Bundesrepublik Deutschland,“ in Werner Bergmann und Rainer Erb (Hg.), Antisemitismus in der politischen Kultur nach 1945 (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag), S. 117 und 112.
Werner Bergmann, Ausmaß und Formen des heutigen Antisemitismus in der Bundesrepublik Deutschland, zitiert nach Martin W Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., S. 302.1945
Vgl. Martin W Kloke, Israel und die deutsche Linke, a.a.O., S. 302.1945
Werner Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O., S. 22.1945
Werner Bergmann, „Antisemitismus in öffentlichen Konflikten 1949 – 1994,“ a.a.O., S. 87.1945
Werner Bergmann, „Antisemitismus in Deutschland,“ a.a.O., S. 146.1945
Saul Friedlander, Memory, History, and the Extermination of the Jews of Europe, a.a.O., p. 8.1945
Werner Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O., S. 505.1945
Wolfgang Benz, „Alltäglicher Antisemitismus in der Bundesrepublik,“ a.a.O., S. 9.1945
Jürgen Habermas, „Tabuschranken: Eine semantische Anmerkung,“ Süddeutsche Zeitung, 7. Juni 2002, S. 13.
Werner Bergmann, Antisemitismus in öffentlichen Konflikten, a.a.O., S. 504.
Zitiert nach Frank Jansen, „Ein mutwilliger Tabubruch,“ Der Tagesspiegel, 4. Juni 2002, S. 4.
Peter Pulzer, „Unified Germany: A Normal State?,“ German Politics, 3, 1 (1994), pp. 1 – 17, here p. 16.
Moishe Postone, „The End of the Postwar Era and the Reemergence of the Past,“ in: Y Michal Bodemann (ed.), Jews, Germans, Memory: Reconstructions of Jewish Life in Germany (Ann Arbour: The University of Michigan Press, 1996), pp. 273 – 279, here p. 275.
Gleichwohl nimmt jüngst umgekehrt die Bereitschaft zu, die antidemokratischen Vordenker der Weimarer Republik und insbesondere der „Konservativen Revolution“, die die „Neue Rechte“ zu ihren spiriti rectores erkoren hat, zu rehabilitieren. In der Süddeutschen Zeitung, der größten deutschen Tageszeitung, wird etwa der antidemokratische konservativrevolutionäre Demagoge Oswald Spengler gegen Adorno in Anschlag gebracht. Der Apokalpytiker Spengler, der mit seinem Hass auf die Demokratie und seinem Ekel vor dem Abstrakten wie der ,Allmacht des Geldes‘ laut Adorno im gleichen Ton spricht „wie ein Agitator“, der „gegen die Weltverschwörung der Börse loszieht;“ wird gegen Adorno zum großen, prophetischen Diagnostiker erklärt. Dass der nationalistische, antidemokratische, „kleinbürgerliche Wahrsager, der an die „Schwäche des Ich appelliert“ (Adorno über Spengler), der „große Dilettant“ (Kurt Sontheimer), selbst am totalitären Verhängnis strickte, welches er als „Untergang des Abendlandes“ apokalyptisch beschwor (welchen Spengler in der modernen Demokratie erblickte), wird hier nicht problematisiert. Siehe Wolf Lepenies, „Endzeitgemäße Betrachtungen: Amerikanische Entrückungen und der Untergang des Abendlandes,“ Süddeutsche Zeitung, 8. August 2002, S. 11.
Vgl. zur Kritik Spenglers Theodor W Adorno, „Wird Spengler recht behalten?,“ in Ders., Kritik. Kleine Schriften zur Gesellschaft, a.a.O., S. 94 – 104; sowie zum Überblick Kurt Sontheimer, Antidemokratisches Denken in der Weimarer Republik (München: dtv, 1994 [1962]), insbesondere S. 197ff.
So Steffen Kailitz, Die politische Deutungskultur im Spiegel des ,Historikerstreits‘: What’s right? What’s left? (Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 2001), S. 303;
ähnlich auch jüngst Ulrike Ackermann, Sündenfall der Intellektuellen: Ein deutschfranzösischer Streit von 1945 bis heute (Stuttgart: Klett-Cotta, 2000).
Theodor W Adorno, „Was bedeutet Aufarbeitung der Vergangenheit,“ a.a.O., S. 555f.
Siehe Wolfgang Gessenharter, „Neue radikale Rechte, intellektuelle Neue Rechte und Rechtsextremismus,“ a.a.O.
Moishe Postone, „The End of the Postwar Era and the Reemergence of the Past,“ a.a.O., p. 278.
Mary Fulbrook, German National Identity after the Holocaust, a.a.O., p. 238.
Helmut König/Michael Kohlstruck/Andreas Wöll (Hg), Vergangenheitsbewältigung am Ende des zwanzigsten Jahrhunderts (Opladen und Wiesbaden: Westdeutscher Verlag, 1998), S. 12.
Moishe Postone, „The End of the Postwar Era and the Reemergence of the Past,“ a.a.O., p. 274.
Vgl. Rudolf Welskopf, Ronald Freytag und Dietmar Sturzbecher, „Antisemitismus unter Jugendlichen in Ost und West,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 9 (2000), S. 35 – 70, hier S. 41
Vgl. ibid, S. 39.Rudolf Welskopf, Ronald Freytag und Dietmar Sturzbecher, „Antisemitismus unter Jugendlichen in Ost und West,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 9 (2000)
Ibid, S. 38.Rudolf Welskopf, Ronald Freytag und Dietmar Sturzbecher, „Antisemitismus unter Jugendlichen in Ost und West,“ Jahrbuch für Antisemitismusforschung 9 (2000)
Klaus Ahlheim und Bardo Heger, Die unbequeme Vergangenheit, a.a.O., S. 49f.
Vgl. ibid, S. 59.
Repräsentative Umfrage von Emnid, zitiert nach Der Spiegel 7 (2001), S. 224.
Vgl. Corinna Kleinert/Johann de Rijke, „Rechtsextreme Orientierungen bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen,“ in Wilfried Schubarth/Richard Stöss (Hg), Rechtsextremismus in der Bundesrepublik Deutschland: Eine Bilanz (Bonn: Bundeszentrale für politische Bildung, 2000) S. 167 – 198, hier S. 177.
Vgl. ibid, S. 178.
Vgl. Elmar Brähler und Horst-Eberhard Richter, Politische Einstellungen in Deutschland: Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung (Frankfurt a.M.: Sigmund-Freud-Institut, 2002), S. 2.
Vgl. ibid, S. 4.
Vglibid, S. 2.
Vgl. ibid, S. 3.
Vgl. ibid, S. 4.
Allerdings wird in einer anderen Studie konstatiert, dass die Zustimmung zur These, der Einfluss „der Juden“ sei „zu groß“, insbesondere in Westdeutschland von 1998 bis 2002 enorm gestiegen sei; von 14% auf 31%; vgl. Oskar Niedermayer und Elmar Brähler, Rechtsextreme Einstellungen in Deutschland: Ergebnisse einer repräsentativen Erhebung im April 2002. Fassung der Pressekonferenz am 5. September 2002, Berlin 2002, S. 8ff.
Vgl. Elmar Brähler und Horst-Eberhard Richter, Politische Einstellungen in Deutschland, a.a.O., S. 5. Zu weniger dramatischen Einscätzungen gelangt eine Studie von Infratest im Auftrag des American Jewish Committee (n=1250, Befragungszeitraum 8. bis 25. Oktober 2002). Demnach wollen 17% der Deutschen Juden liebe nicht als Nachbar haben (S. 3); dass Juden Feindseligkeiten selbst herausfordern meinen ,nur‘ 6% (S. 11). Allerdings meinen 20%, Juden hätten zuviel Einfluss (S.18), und 59% stimmen vollkommen oder eher der Aussage zu, dass viele Deutsche sich lediglich nicht trauen, ihre wirkliche Meinung über Juden zu sagen (S.43) — was auch für die Interviewten selbst gelten könnte. 9% stimmen vollkommen zu, dass Möllemann Respekt dafür verdiene, dass er sich mit dem Zentralrat der Juden angelegt habe, immerhin weitere 14% stimmen eher zu, und nur 31% stimmen überhaupt nicht zu (S. 47). Auch stimmt auch in dieser Untersuchung eine Mehrheit (52%) der sekundärantisemischen Aussage vollkommen oder eher zu, „die Juden” nutzten die Erinnerung an den Holocaust für ihre eigenen Vorteile aus (S. 65);
siehe American Jewish Committe, Die Einstellungen der Deutschen zu Juden, dem Holocaust und den USA (Berlin: AJC, 2003).
Vgl. Friedrich-Ebert-Stiftung, Die gesellschaftliche Akzeptanz von Rechtsextremismus und Gewalt, a.a.O., S. 8f.
Vgl. ibid, S. 10.
Vgl. Elmar Brähler und Horst-Eberhard Richter, Politische Einstellungen in Deutschland, a.a.O., S. 6.
Vgl. hier2u ausführlich Jürgen Habermas, „Die postnationale Konstellation und die Zukunft der Demokratie,“ in: Ders., Die postnationale Konstellation (Frankfurt a.M.: Suhrkamp, 1998), S. 91 – 169.
Vgl. Anselm Doering-Manteuffel, Wie westlich sind die Deutschen? Amerikanisierung und Westernisierung im 20. Jahrhundert (Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 1999);
vgl. auch Thymian Bussemer, „,Che jedenfalls lebt in unseren Herzen‘: Die Achtundsechziger und ihr Amerika,“ Vorgänge (2000), S. 37 – 45, hier S. 44.
Siehe Wolfgang Kraushaar, „Radikalisierung der Mitte: Auf dem Weg zur Berliner Republik,“ in: Richard Faber, Hajo Funke und Gerhard Schoenberner (Hg), Rechtsextremismus: Ideologie und Gewalt (Berlin: Edition Hentrich, 1995), S. 52 – 69.
Frank Stern, „Die deutsche Einheit und das Problem des Antisemitismus,“ in Chrsitine Kulke und Gerda Lederer (Hg.), Der gewöhnliche Antisemitismus, a.a.O., S. 171 – 189, hier S. 175. 1995
Klaus Ahlheim/Bardo Heger, Die unbequeme Vergangenheit, a.a.O., S. 110
Vgl. Theodor W. Adorno, „Erziehung nach Auschwitz,“ a.a.O., S. 679.
Moishe Postone, „Nationalsozialismus und Antisemitismus,“ a.a.O., S. 246.
Vgl. jüngst Eric Langenbacher, „Changing Memory Regimes in Contemporary Germany?,“ German Politics & Society 21 (2003), pp. 46 – 68.
William Safran, „Germans and Jews since 1945: The Politics of Absolution, Amends, and Ambivalence,“ a.a.O., p. 43.
Theodor W. Adomo, Zur Lehre von der Geschichte und von der Freiheit, a.a.O., S. 162f.
Vgl. Daniel Jonah Goldhagen, „Der alte neue Hass: Wie der Antisemitismus global wurde,“ Die Welt, 28. Juni 2003. Auch das Problem des Antisemitismus bei Immigranten, der insbesondere bei arabischen und muslimischen Jugendlichen überproportional hoch in Erscheinung tritt, ist noch kaum erforscht.
Rights and permissions
Copyright information
© 2004 VS Verlag für Sozialwissenschaften/GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Rensmann, L. (2004). Empirische Analysen: Politische Mobilisierungen, Dynamiken und Wirkungen von Antisemitismus in der politischen Kultur. In: Demokratie und Judenbild. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80454-9_4
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80454-9_4
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-14006-3
Online ISBN: 978-3-322-80454-9
eBook Packages: Springer Book Archive