Zusammenfassung
Die Politikberichterstattung des Journalismus ist ein zentraler Bezugspunkt der Interaktion von Politikern und Journalisten. Für eine Systematisierung von Kommunikationsprozessen der politisch-journalistischen Interpenetrationszone bietet sich deshalb eine Unterscheidung in politisch und öffentlich relevante Thematisierungs-, Dethematisierungs- und Themenrahmungsprozesse an. Die empirische Frage lautet, wie damit verbundene Strategien von den Befragten dargestellt, welche Unterschiede zwischen Politikern und Journalisten ausgemacht und auf welche Weise diese gedeutet bzw. bewertet werden.
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Literatur
Vgl. McCombs/Shaw (1972).
Cohen (1963: 13).
Vgl. zum empirischen Forschungsstand in Deutschland Rössler/Eichhorn (1999) und zu den theoretischen wie methodischen Grundproblemen Brosius (1994).
Vgl. Rogers/Dearing (1988).
Vgl. Brosius (1994: 275–276).
So beschreibt zum Beispiel ein Journalist Bemühungen, ein Thema in der Diskussion zu halten, „als andere Zeitungen oder als die Öffentlichkeit es nicht mehr wahrnehmen wollte“. (AJou3: 266–267)
Vgl. Donsbach (1993: 232–234).
Saxer (1998:38).
Gerhards (1995: 167).
Luhmann(1996:37).
Ebd.: 37.
Entsprechend der Formulierung der Leitfrage beinhaltet Dethematisierung im Folgenden nicht nur den Versuch, Themen, die bereits auf der Medienagenda sind, die Medienaufmerksamkeit wieder zu entziehen, sondern auch das Bemühen zu verhindern, dass Themen überhaupt die Medienagenda erreichen (vgl. hierzu auch Czerwick: 1990).
Besonders illustrativ für diesen Mechanismus ist ein Beispiel aus den USA, wo ein Senator von einer kleinen, eher unbedeutenden Zeitschrift zum „Dumbest Member of the Congress“ gewählt worden war. Um diese Behauptung zu widerlegen, berief er eine Pressekonferenz ein... (vgl. Hoffmann 1999b: 52)
Beyme (1994: 334).
Das kann auch erklären, warum Journalisten in publizistischen Konflikten eher zu einer instru-mentellen Aktualisierung (bewusstes Hochspielen) als zu einer instrumentellen Verschleierung (bewusstes Herunterspielen) von Informationen neigen (vgl. entsprechende Befunde bei Kepplinger 1989a: 209–210).
Entsprechend irreführend ist die bereits zitierte Vermutung einer „Diskrepanz zwischen dem publizistisch vermittelten, tatsächlichen oder vermeintlichen Vereinfachungszwängen (!) unterliegenden Legitimationsgewerbe und den eher durch komplexe (!) Analyse und unspektakuläre Problembewältigung gekennzeichneten politischen EntScheidungsprozessen“ (Sarcinelli 1992: 56). Es werden Komplexitätsgefälle ausgeblendet, die durch eine stratifikatorische und funktionale Differenzierung innerhalb des politischen Systems und zwischen politischem System und komplexer Umwelt entstehen (vgl. hierzu auch Kap. 2.1.3 und 3.2).
Vgl. Kap. 2.2.2.
Vgl. Giddens ([1984] 1997: 36–37).
Vgl. zu diesem Begriff Sarcinelli (1992: 52–53).
Meyer (1992: 39).
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Hoffmann, J. (2003). Kommunikationsprozesse politisch-journalistischer Interpenetration. In: Inszenierung und Interpenetration. Studien zur Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80447-1_8
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