Zusammenfassung
Die Vermutung liegt nahe, dass für eine empirische Akteursstudie eher Handlungstheorien als Systemtheorien geeignet sind. So ist gerade die Analyse von Befragungsdaten im Lichte von Luhmanns hoch abstrakter und terminologisch hermetischer Systemtheorie ein sehr mühsames Unterfangen.1 Zugleich gilt aber auch: Der Wert einer Theorie misst sich nicht nur an den Möglichkeiten ihrer Operationalisierung. Der Reiz der systemtheoretischen Perspektive liegt nicht zuletzt in ihrem universalistischen Anspruch.2 Wie allgemeine Handlungstheorien auch kann und darf sie sich im Sinne einer sozialwissenschaftlichen Basistheorie für alle gesellschaftlichen Phänomene zuständig erklären. Dem wird Rechnung getragen, indem drei mögliche systemtheoretische Modelle zur Erklärung politisch-medialer Interdependenz geprüft werden. Die wechselseitige Abhängigkeit von Politikern und Journalisten kann als Ausdruck eines politischmedialen Supersystems, einer strukturellen Kopplung oder einer Interpenetrationszone verstanden werden.
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Literatur
Der systemtheoretische Rahmen solcher Untersuchungen erscheint dann oft wie eine intellektuelle Spielerei, die kaum mehr einen Bezug zu empirischen Daten herstellen kann (vgl. als ein Beispiel aus der Journalismus-Forschung Löffelholz 1997).
Vgl. Luhmann (1984: 19).
Vgl. Plasser (1985).
Vgl. z.B. für die Massenmedien Jarren (1998).
Stöckler (1992: 288).
Vgl. Marcinkowki (1993: 37).
Vgl. mit unterschiedlichen Akzentsetzungen Hug (1997), Kohring (1997), Görke (1999) u. Hoffjann (2001).
Vgl. Görke (1999: 286) u. Hoffjann (2001: 39).
Vgl. Luhmann (1996).
Vgl. Marcinkowski (1993).
Vgl. Hoffjann (2001: 35–36).
Luhmann (1996: 124).
Luhmann(1990:41).
Luhmann (1997: 100).
Ebd.: 788.
Ebd.: 788.
Ebd.: 788.
Ebd.: 788.
Ebd.: 788.
Vgl. etwa die jüngste Polemik von Kunczik (2001).
Münch (1991: 288).
Ebd.: 288.
Ebd.: 341. Auch Luhmann benutzt den Begriff der Interpenetration. Er will damit v.a. die Besonderheit der Interdependenz von personalem und sozialem System erklären (vgl. Luhmann 1981a). Sein Verständnis unterscheidet sich aber nicht wesentlich von der Vorstellung einer strukturellen Kopplung: „Die interpenetrierenden Systeme bleiben füreinander Umwelt. Das bedeutet: die Komplexität, die sie einander zur Verfügung stellen, ist für das jeweils aufnehmende System unfaßbare Komplexität, also Unordnung. (...) Alle Reproduktion und alle Strukturbildung setzt damit eine Kombination von Ordnung und Unordnung voraus: strukturierte eigene und unfaßbare fremde, geregelte und freie Komplexität. “ (Luhmann 1984: 291)
Münch (1991: 15–16).
Ebd.: 341–342.
Ebd.: 285.
Vgl. Choi (1995).
Münch (1991: 341).
Gukenbiehl (2000: 388).
Ursprünglich beschreibt Luhmann nur drei Typen sozialer Systeme: Gesellschaften, Organisationen und Interaktionen (vgl. Luhmann 1975b). Funktionssysteme entstünden dagegen durch die funktionale Ausdifferenzierung der Gesellschaft (vgl. Luhmann 1997: 707–776).
So der Vorwurf von Hoffjann (2001: 191) an Chois Modell.
Vgl. Waldmann (1996: 113–114).
Vgl. Felber (1986:46–47).
Vgl. Hoffmann-Lange (1992: 34–39).
Ebd.: 36.
Vgl. hierzu ausführlich Kap. 6.4.
Vgl. Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997).
Vgl. ebd.: 34–68 sowie die Diskussion möglicher Feldzugänge für diese Studie in Kap. 5.2.
Gemeint sind Soziale Bewegungen.
Vgl. ebd.: 69–199.
Vgl. Hoffmann-Lange (1992: 238–239).
Vgl. Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997: 376–389); eine Besonderheit der Potsdamer Befunde besteht jedoch darin, dass dieser Grundkonsens aufgrund von Differenzen zwischen west- und ostdeutschen Eliten weniger ausgeprägt war als vor der Wiedervereinigung.
Ebd.: 372–375, 385; eine solche Neigung zum Postmaterialismus sei insbesondere bei Kultur-, Politik- und Medieneliten anzutreffen.
Vgl. den Überblick von Klages (1998).
Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997: 353).
Kevenhörster (1997: 152).
Reinecke (1991: 141).
Vgl. Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997: 239–283).
Ebd.: 269.
Pappi (1993: 86); vgl. auch Felber (1986: 89–93) mit weiteren Literaturhinweisen.
Vgl. den Überblick von Benz (1998) u. Czerwick (1999).
Scharpf(1993:57).
Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997: 283).
Vgl. Luhmann (1997:678–706).
Die Begriffsverwendung „Politische Klasse“ist bei Herzog allerdings unklar. Manchmal bezieht er sich auf alle Berufspolitiker; manchmal verweist er aber auch auf Arbeiten zum sektorübergreifenden Kommunikationszentrum, bezeichnet dieses als politische Klasse und greift entsprechende steuerungstheoretische Begründungen auf (vgl. z.B. Herzog 1992); vgl. zu dieser Diskussion außerdem Leif/Legrand/Klein 1992 u. Klingemann/Stöss/Wessels 1991.
Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997: 196).
Herzog (1992: 142).
Vgl. Kevenhörster (1997: 142–143).
Fico (1984: 800).
Vgl. Bürklin/Rebenstorf u.a. (1997: 274–278).
Vgl. Benz (1998: 209) u. Czerwick (1999: 430–431).
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Hoffmann, J. (2003). Systemtheoretische Fundierung. In: Inszenierung und Interpenetration. Studien zur Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80447-1_3
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