Zusammenfassung
Die Französische Revolution stürzte für alle Zeitgenossen überraschend einen der mächtigsten europäischen Groβstaaten in politische Wirrnis. Nicht genug damit, dass die Revolution in ihrer ersten Phase Ludwig XVI. als Verkörperung des überkommenen Absolutismus zu konstitutionellen Zugeständnissen zwang. So musste er die Einschränkung der Herrscherrechte durch eine Verfassung akzeptieren, die ein volksgewähltes Parlament an der Gesetzgebung beteiligte. In der folgenden Revolutionsphase, dem terreur, der Schreckensherrschaft, richteten die Jakobiner in Paris ein Blutbad an, dem prominente Mitglieder des Hochadels und sogar der König selbst zum Opfer fielen - schlieβlich auch die Initiatoren des terreur selbst. Das revolutionäre Prinzip der Gleichheit aller vor dem Recht zeigte in diesem Akt, wie auch in den ebenfalls mit Erstaunen und Entsetzen registrierten Enteignungen königstreuer Adliger, dass Volksherrschaft und Gleichheit keine inhaltsleeren Grundsätze waren, sondern vielmehr einschneidende politische und gesellschaftliche Wirkungen zeitigten.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Louis Bergeron, Francois Furet und Reinhart Koselleck: Das Zeitalter der europäischen Revolution (Fischer Weltgeschichte, Bd.26), 25. Aufl., Frankfurt/M.: Fischer 2001.
Axel Schildt: Konservatismus in Deutschland. Von den Anfängen im 18. Jahrhundert bis zur Gegenwart, München: C.H. Beck 1998.
Hans-Gerd Schumann (Hrsg.): Konservatismus, 2. erw. Aufl., Königstein/Ts.: Athenäum 1984.
Edmund Burke: Betrachtungen über die Französische Revolution, hrsg. von Ulrich Frank-Planitz, Zürich: Manesse 1986.
Edmund Burke: Rede an die Wähler von Bristol, in: Otto Heinrich von der Gablentz, Die politischen Theorien seit der amerikanischen Unabhängigkeitserklärung, Politische Theorien Teil III, 3. Aufl., Köln und Opladen: Westdeutscher Verlag 1967.
Crawford B. Macpherson: Burke, Oxford: University Press 1990.
Robert Zimmer: Edmund Burke zur Einführung, Hamburg: Junius 1995.
Martin Greiffenhagen: Das Dilemma des Konservatismus in Deutschland, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1986.
Kurt Lenk: Deutscher Konservatismus, Frankfurt/M. und New York: Campus 1989.
Karl Mannheim: Konservatismus. Ein Beitrag zur Soziologie des Wissens, Frankfurt/M.: Suhrkamp 1984.
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Hartmann, J., Meyer, B., Oldopp, B. (2002). Das anti-revolutionäre und konservative Denken. In: Geschichte der politischen Ideen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80418-1_8
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80418-1_8
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13809-1
Online ISBN: 978-3-322-80418-1
eBook Packages: Springer Book Archive