Zusammenfassung
Es ist schwierig, genaue Angaben über Umfang und Form von Migrationsströmen in Afrika zu machen. Das erste Problem ist ein statistisches. Da es weder verlässliche Informationen über die tatsächliche Bevölkerungszahl der meisten afrikanischen Staaten noch über Grenzübertritte der notorisch porösen zwischenstaatlichen Grenzen gibt, sind alle Beschreibungen von Migrationsphänomenen auf teilweise waghalsige Schätzungen angewiesen. Das zweite Problem hat ebenfalls mit Erfassung, jedoch hier vor allem mit Prioritäten in der auch wissenschaftlichen Wahrnehmung zu tun. Selbst für große Empfängerländer zwischenstaatlicher, regionaler Migration — wie Südafrika oder Nigeria — liegen nur vereinzelte und punktuelle Untersuchungen vor, die sich dann auch nur mit entsprechenden Ausschnitten befassen. Es wird immer wieder der Versuch unternommen, trotz dieser empirischen Lücke in Gesamtdarstellungen über das „mobile Afrika“ ein Bild des gesamten Kontinents zu zeichnen,1 meist mit der Konsequenz, dass die notwendige Generalisierung eines so komplexen Migrationsgeschehens in erster Linie dafür dienlich ist, die empirische Lücke durch ein Wortgebäude zu überdecken.
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References
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van den Boom, D. (2003). Migration und Migrationspolitik in schwachen afrikanischen Nationalstaaten am Beispiel der Bundesrepublik Nigeria. In: Thränhardt, D., Hunger, U. (eds) Migration im Spannungsfeld von Globalisierung und Nationalstaat. Leviathan, vol 22. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80416-7_17
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