Zusammenfassung
Seit Mitte der achtziger Jahre konnten in zahlreichen Staaten Südost- und Ostasiens Demokratisierungsprozesse festgestellt werden. Sie fügen sich in einen weltweiten Trend zur Demokratie, den Samuel P. Huntington als „dritten Welle“der Demokratisierung im 20. Jahrhunderts bezeichnet hat. Im Laufe der letzten 17 Jahre (1986–2002) mussten nacheinander in den Philippinen, Südkorea, Taiwan, Thailand und Indonesien autoritäre Regime der Demokratie weichen. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die regionale Demokratieentwicklung in Asien anhand der drei Fälle Philippinen, Südkorea und Thailand exemplarisch zu analysieren. Zwei empirische Fragen standen im Mittelpunkt. Erstens sollte festgestellt werden, inwieweit es in den Ländern gelungen ist, die verfahrensmäßigen und institutionellen Arrangements, die in einer liberalen Demokratie den fundamentalen Prinzipien der politischen Gleichheit, Freiheit und Kontrolle politischer Herrschaft Geltung verschaffen sollen, zu realisieren. Zweitens stellte sich die Frage nach den verantwortlichen Einflussfaktoren für die spezifischen Demokratiedefekte in den Untersuchungsfällen. In diesem letzten Abschnitt der Untersuchung werden die Analyseergebnisse zusammengefasst und ein Ausblick auf die weitere Demokratieentwicklung der drei Länder gegeben.
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Literatur
Zur PIRMA- und Cha-Cha-Initiative vgl. Kapitel 4.3.1. Zu Kim Dae-jungs Wahlversprechen der Verfassungsänderung in Südkorea vgl. Croissant 1998a.
Siehe hierzu im Einzelnen Ahn C.Y. 1998; Kim I.J. 1998.
Damit begründet etwa Matthew Shugart (1999: 83f.) sein Plädoyer für präsidentielle Regierungssysteme als best-of-worst-Option in Gesellschaften mit überwiegend partikularistisch-orientierten Parteien.
Selbst Beobachter, die bisher (nicht überzeugend) argumentierten, die philippinische Demokratie sei bereits Anfang der neunziger Jahre konsolidiert gewesen, konstatieren nun, „dass die Philippinen mit demokratischer Konsolidierung wohl wieder von vorne anfangen müssen“(Thompson 2002: 78).
Beispielhaft ist hier die Ansieht des amtierenden Premierminister von Thailand, Thaksin Shinawatra, dass Recht nicht zum Hindernis für politisches Handeln der Regierung werden dürfe (zit. nach Eschborn 2001: 127). Obwohl aus forschungspragmatischen Gründen die Regierungszeit von Premierminister Thaksin (seit 2001) nicht mehr systematisch untersucht werden konnte, lässt sich zumindest festhalten, dass sein Umgang mit der Nationalen Korruptionsbekämpfungsbehörde, den konstitutionellen Rechten der Opposition und seine Vorstellung von „neuem politischen Handeln“diese Sichtweise auch im politischen Alltag widerspiegeln.
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Croissant, A. (2002). Schlussbetrachtungen. In: Von der Transition zur defekten Demokratie. Politik in Afrika, Asien und Lateinamerika. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80415-0_10
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80415-0_10
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13796-4
Online ISBN: 978-3-322-80415-0
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