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Nicht-fïktionale Filme als Darstellungsform fremder Kulturen — Genre-Definition und ethnographische Filme

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Fremde Kulturen im europäischen Fernsehen
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Zusammenfassung

Da der Schwerpunkt dieser Arbeit im Bereich der Behandlung fremder Kulturen auf den längeren Fernsehformaten wie den Fernsehdokumentationen liegt, ist als erstes eine Definition der Begriffe Dokumentarfilm / Dokumentation nötig (Kap. 6.1.). Die unterschiedlichen Definitionen der verschiedenen Fernsehkulturen sollen hier kurz skizziert werden. Bedeutsam innerhalb der visuellen Auseinandersetzung mit den fremden Kulturen war innerhalb Europas der ethnologische Film, der heute von den Fernsehschir-men fast vollständig verschwunden ist (Kap. 6.2). Vor diesem Hintergrund und dem der neuen Entwicklung der Dokumentationssender (Kap. 7) können anschließend die Ergebnisse der empirischen Untersuchungen (Kap. 9, 10, 11) eingeordnet werden.

„Manchmal — allerdings selten — erweist sich der Andere als nicht reduzierbar, nicht in Folge eines plötzlichen Zweifels, sondern weil sich der gesunde Menschenverstand widersetzt. Einer hat keine weiße, sondern eine schwarze Haut, jener trinkt Bimensaft und keinen Pemod. Wie den Neger oder den Russen assimilieren? Hier gibt es nur eine Rettung den Exotismus. Der Andere wird zum reinen Objekt, zum Spectaculum, zum Kasperle. An die Grenzen der Menschheit verwiesen, stellt er für das Zuhause keine Gefahr mehr dar.“

(Roland Barthes, Mythen des Alltags)

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Kretzschmar, S. (2002). Nicht-fïktionale Filme als Darstellungsform fremder Kulturen — Genre-Definition und ethnographische Filme. In: Fremde Kulturen im europäischen Fernsehen. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80412-9_8

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