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Friedenssicherung durch Sicherheitssysteme

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Book cover Effektive Sicherheit
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Zusammenfassung

Unter Sicherheit versteht man — ganz allgemein formuliert — einen Zustand der Abwesenheit von tatsächlicher oder subjektiv empfundener Gefahr oder Bedrohung. Etwas konkreter formuliert, kann Sicherheit gleichgesetzt werden mit „[…] Abwesenheit von bzw. Schutz vor Gefährdungen, die die Existenz und das Wohlergehen eines Volkes sowie seine gesellschaftliche Stabilität und seinen politischen Frieden beeinträchtigen können.“272 Bezogen auf einen Staat oder auf eine Gesellschaft lassen sich in diesem Sinne zwei Gefahren- bzw. Bedrohungsgruppen unterscheiden. Die eine Gruppe beinhaltet jene Gefahren bzw. Bedrohungen, die von außen auf den Staat (bestehend aus Staatsvolk, Staatsgewalt, Staatsgebiet) oder/und auf die Gesellschaft (besonders auf ihre Werte, ihre Güter, ihr Wohlergehen) einwirken. Die andere Gruppe subsumiert jene Gefahren bzw. Bedrohungen, die aus dem Staat oder der Gesellschaft selbst entspringen. Entsprechend dazu kann man zwischen der äußeren bzw. der nationalen Sicherheit einerseits und der inneren Sicherheit anderseits differenzieren, wobei diese Grenzen nicht statisch sein müssen. Gefahren bzw. Bedrohungen für die nationale Sicherheit eines Staates können freilich auch mehrere, etwa in internationalen Organisationen zusammengeschlossene Staaten betreffen. Hier ist dann die internationale Sicherheit betroffen, die je nach Umfang der zusammengeschlossenen Staaten in regionale und globale Sicherheit eingeteilt werden kann. Als Gefahren für die nationale Sicherheit eines Staates bzw.

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Faust, D.A. (2002). Friedenssicherung durch Sicherheitssysteme. In: Effektive Sicherheit. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80411-2_6

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  • Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften

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