Zusammenfassung
Matt Drudge will kein Journalist sein. Der Mann, dessen Enthüllungsgeschichte über die Lewinsky-Affare den damaligen US-Präsidenten Bill Clinton in erhebliche Bedrängnis brachte, möchte „im Zusammenhang mit seinem Namen niemals das J-Wort’ hören“ (Tanriverdi 2000). Ein „Reporter“ sei er, aber auf keinen Fall Journalist — so auch der Tenor eines Buches, das Drudge über seine Arbeit als Online-Kommunikator geschrieben hat. Das vom Autor als „Manifest“ (Drudge 2000) bezeichnete Buch — welches stellenweise eher an e-Mail-Verkehr erinnert — zeichnet das Bild eines Mannes, der sich nicht mehr an die Konventionen des traditionellen Journalismus gebunden fühlt, sich über dessen Regeln hinwegsetzt und letztlich für Journalisten wenig mehr als Spott übrig hat.
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Literatur
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Quandt, T. (2003). Vom Redakteur zum Content-Manager?. In: Löffelholz, M., Quandt, T. (eds) Die neue Kommunikationswissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80405-1_14
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