Zusammenfassung
„Strukturelle Kopplung“als Steuerungstheorie ist einer von vielen unterschiedlich ansetzenden Versuchen1 zur Beantwortung der Frage, „in welchem Umfang und in welcher Tiefe die Politik gesellschaftliche Abläufe beeinflussen kann, welche politischen und gesellschaftlichen Voraussetzungen für erfolgreiche politische Steuerung gegeben sein müssen und welche Rolle den Steuerungsobjekten im Steuerungsprozess zukommt“(Braun 1995, S. 611). Aber selbst dieses Konstrukt zeigt viele Gesichter und suggeriert beispielsweise entweder bloß Steuerungspessimismus (so Luhmann) oder wenigstens Steuerungsminimalismus (so Willke) oder gar Steuerungsoptimismus (so Burth und Görlitz). Hier geht es vorrangig um die pessimistische und am Rande um die optimistische Variante. In erster Linie soll also Luh-manns Systemmodell daraufhin abgeklopft werden, was es zur Steuerungsdiskussion beiträgt. Dabei geht es um Fragen nach dem „Integrationsmechanismus Strukturelle Kopplung“und dem „Konzept der Programme“, nach der Steuerungsfähigkeit und Steuerbarkeit von Systemen, nach der Generierbarkeit und Testabilität von Steuerungshypothesen oder nach einer Nutzanwendung für die Politikberatung.
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Literatur
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Görlitz, A., Adam, S. (2003). „Strukturelle Kopplung“als Steuerungstheorie: Rekonstruktion und Kritik. In: Hellmann, KU., Fischer, K., Bluhm, H. (eds) Das System der Politik. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80403-7_18
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