Zusammenfassung
War im Hinblick auf die Moraltheorie der Aristotelismus der ideengeschichtliche Bezugspunkt kommunitaristischen Denkens (s.o. Kap. 1), so ist es im demokratietheoretischen Kontext der Republikanismus. Als klassisches Modell der Demokratie war der Republikanismus, anknüpfend an antike Vorbilder, in der Renaissance ein Modell des Gemeinwesens, welches die aktive Teilhabe aller Bürger an den öffentlichen Angelegenheiten in den Mittelpunkt stellte und als unabdingbare Voraussetzung für ihre Freiheit betrachtete.1 Republikanischem Denken ging es infolgedessen um die Frage, welche politischen und sozialen Voraussetzungen erfüllt sein müssen, um eine politische Praxis der Freiheitsrealisierung möglich werden zu lassen (etwa gleiche Teilhaberechte für alle Bürger, aber auch die Entlastung dieser Bürger von den Zwängen der Erwerbsarbeit — verbunden mit geschlechts- und schichtspezifischen Ungleichheiten auf Kosten der Nicht-Bürger). Sie stützte sich andererseits auf ein Ethos der ‘Bürgerehre’, welches dem Bürger nicht nur bestimmte Tugenden abverlangte, sondern von ihm auch erwartete, dem Schicksal der politischen Gemeinschaft den obersten Rang auf der Liste seiner persönlichen Prioritäten einzuräumen.
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Haus, M. (2003). Wie Demokratie?. In: Kommunitarismus. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80401-3_5
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80401-3_5
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13662-2
Online ISBN: 978-3-322-80401-3
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