Zusammenfassung
Spannungen zwischen Medienökonomik und Medienkultur belasten zumal die Produktion und Diffusion von Medien-Anspruchskultur. Diese stellt ja ein besonders qualifiziertes, kostspieliges, schwer monetarisierbares und wenig nachgefragtes Medienangebot dar, dessen Legitimationsgrundlage, vor allem im öffentlich-rechtlichen Rundfunk, zudem immer prekärer wird. Elitekulturelle Medienangebote deshalb in populärkulturelle zu überfuhren, gefährdet indes deren Identität. Andererseits fördert die Schule durch Vermittlung höherer Medien-kompetenz die Nachfrage nach anspruchsvolleren Medienangeboten erst in bescheidenem Maße. Immerhin bleibt auch in Zukunft das weiter expandierende Mediensystem auf qualifizierte Zulieferungen der kulturellen Institution angewiesen.
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Kommentierte Literaturhinweise
Frank, Bernward/Gerhard Maletzke/Karl H. Müller Sachse (1991) (Hg.): Kultur und Medien. Angebote — Interessen — Verhalten. Eine Studie der ARD/ZDF-Medienkommission, Baden-Baden: Nomos Die Studie beleuchtet das Verhältnis von Medienökonomie und Medienkultur, aber auch die Konstituenten von Medienkultur überhaupt unter mannigfaltigen theoretischen Aspekten und dokumentiert das komplexe Beziehungsfeld mit einer großen Fülle empirischer Belege.
Kiefer, Marie Luise (1998): Die ökonomischen Zwangsjacken der Kultur: Wirtschaftliche Bedingungen der Kulturproduktion und -distribution durch Massenmedien, in: Ulrich Saxer (Hg.): Medien- und Kulturkommunikation (Publizistik Sonderheft 2), Opladen/Wiesbaden, Westdeutscher Verlag: 97–114 Das von der Autorin in ihrer „Medienökonomik“entwickelte theoretische Instrumentarium bewährt sich in der Anwendung auf die Medien-Kulturproduktion, indem es deren vielfältige ökonomische Paradoxien erklärt und so verstehbar macht.
Kiefer, Marie Luise (2001): Medienökonomik: Einführung in eine ökonomische Theorie der Medien, München/Wien: Oldenbourg Die Verfasserin bringt Wirtschafts- und Kommunikationswissenschaft in eine solch vielseitige, für theoretische wie praktische Fragestellungen gleichermaßen hilfreiche Synthese, dass diese, komplementär zu Luhmanns soziologischer Fundierung, die medienökonomische Basis dieser Analyse bildet.
Luhmann, Niklas (1997): Die Gesellschaft der Gesellschaft, 2 Bde., Frankfurt a.M.: Suhrkamp Der Autor bietet eine überaus umfassende, auch historisch gesättigte Einführung in die funktional-strukturelle Systemtheorie. Weil diese Gesellschaft primär als Kommunikationszusammenhang konzipiert ist, dient sie als soziologische Grundlage dieser Analyse über die Zusammenhänge zwischen Medienökonomie und Medienkultur.
Siegert, Gabriele (1996): Die Beziehung zwischen Medien und Ökonomie als systemtheoretisches Problem, in: Claudia Mast (Hg.): Markt — Macht — Medien: Publizistik zwischen gesellschaftlicher Verantwortung und ökonomischen Zielen, Konstanz, UVK-Medien: 43–55 Diese systemtheoretische Problematisierung der Beziehung zwischen Ökonomie und Medien konturiert die elementaren Spannungen, von denen insbesondere auch die Medien-Kulturproduktion geprägt ist.
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Saxer, U. (2003). Medienökonomie und Medienkultur. In: Altmeppen, KD., Karmasin, M. (eds) Medien und Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80395-5_4
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