Zusammenfassung
Angesichts der volkswirtschaftlichen Bedeutung der Kommunikations- und Medienbranche besteht ein großer Bedarf an wissenschaftlich fundierten Aussagen über die kurz-, mittel- und langfristigen Chancen und Risiken öffentlicher Kommunikation. Die Veränderungen von Medien und Kommunikation werden zumeist jedoch mit Hilfe von Metaphern beschrieben, die theoretisch nicht eingeordnet werden. Angesichts dieser Situation werden in dem vorliegenden Beitrag zentrale Begriffe und damit verknüpfte Ansätze zur Beschreibung der Emergens öffentlicher Kommunikation vorgestellt und auf ihre Wissenschaftstauglichkeit untersucht. Vier Gruppen von Ansätzen, die von jeweils unterschiedlichen Bezugsebenen ausgehen, werden unterschieden: die Evolution der Medien (medienbezogene Ansätze), der Wandel der Gesellschaft (gesellschaftsbezogene Ansätze), die Vernetzung von Computern (vernetzungsbezogene Ansätze) sowie die Dynamik von Systemen (systembezogene Ansätze).
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Kommentierte Literaturhinweise
Habermas, Jürgen (1976): Strukturwandel der Öffentlichkeit. Untersuchungen zu einer Kategorie der bürgerlichen Gesellschaft, 8. Aufl., Neuwied/Berlin: Luchterhand Aus einer kapitalismuskritischen Perspektive analysiert Habermas die Veränderungen der öffentlichen Kommunikation. Öffentlichkeit und Gesellschaft werden als interdependent betrachtet. Das Werk gehört zu den Klassikern der theoretisch fundierten Literatur über die Emergenz der Medienkommunikation.
Löffelholz, Martin/Thorsten Quandt (2002) (Hg.): Die neue Kommunikationswissenschaft. Berufsfelder, Themen und Theorien im Internet-Zeitalter — eine Einführung, Wiesbaden: Westdeutscher Verlag In der Einführung werden die Konsequenzen der Informatisierung, Globalisierung und Ökonomisierung der Gesellschaft für die Kommunikationswissenschaft beschrieben. Ein Schwerpunkt sind die Bedingungen, Strukturen und Folgen der rasanten Diffusion des Internets. Neben theoretischen und methodologischen Aspekten werden konkrete Perspektiven für neue (und traditionelle) Kommunikationsberufe ausgelotet.
Robertson, Roland (1992): Globalization. Social theory and Global Culture, London: Sage Globalisierung kann keineswegs nur als ökonomischer Prozess verstanden werden, sondern berührt und verändert alle Bereiche der Kultur einer Gesellschaft. Sozialtheoretisch fundiert, liefert das Werk einen grundlegenden Einblick in die Formen und Funktionen der sich herausbildenden globalen (Medien-)Kultur. Es geht dabei nicht, wie Robertson argumentiert, um Homogenisierung oder Desintegration: Der Begriff ‚Globalisierung’ vermittelt Einheit und Fragmentierung.
Schimank, Uwe/Ute Volkmann (2000) (Hg.): Soziologische Gegenwartsdiagnosen. Eine Bestandsaufnahme, Opladen: Leske+Budrich Der Sammelband liefert einen Überblick über soziologische Gegenwartsdiagnosen. Vorgestellt werden eine Vielzahl von Ansätzen, die für die Beschreibung der Emergenz der öffentlichen Kommunikation Relevanz besitzen. Dazu gehören u.a. die Konzepte der Risikogesellschaft (Beck), der funktionalen Differenzierung (Luhmann), der Kommunikationsgesellschaft (Münch), der Simulationsgesellschaft (Baudrillard) oder die These der McDonaldisierung (Ritzer).
Schmidt, Siegfried J. (2000): Kalte Faszination. Medien, Kultur, Wissenschaft in der Mediengesellschaft, Weilerswist: Velbrück Gestützt auf eine interdisziplinäre Perspektive werden die Zusammenhänge zwischen Medien, Kommunikation, Kultur und Kognition beschrieben. Gesellschaftlicher und medialer Wandel verlaufen danach in Wechselwirkung mit kognitiven und kommunikativen Veränderungen. Diese Prozesse werden als Ko-Evolutionen aufgefasst. Anhand einer Analyse der Entwicklungskonstanten der Medienevolution wird die Herausbildung einer Mediengesellschaft konstatiert.
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Löffelholz, M. (2003). Von ‚neuen Medien‘ zu ‚dynamischen Systemen‘. In: Altmeppen, KD., Karmasin, M. (eds) Medien und Ökonomie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80394-8_3
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Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
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