Zusammenfassung
Diese Untersuchung griff ein Thema auf, das von der Politikwissenschaft lange vernachlässigt worden war und erst in jüngerer Zeit wieder zum Gegenstand verstärkter Forschungsbemühungen avancierte: die Bedeutung der politischen Informationen, welche durch die Kommunikationsadern der Gesellschaften westlicher Demokratien verbreitet werden, für die Wahlentscheidungen der Mitglieder dieser Gesellschaften. Hinter dieser Schwerpunktsetzung stand die Überlegung, daß der Wandel politischer Präferenzen in Reaktion auf aktuelles politisches Geschehen voraussetzt, daß die Wähler in der einen oder anderen Form darüber informiert werden, was in der Politik vorgeht, und insbesondere auch, wie diese Vorgänge bewertet werden können. Würden die Wähler bei ihren Wahlentscheidungen keine neuen Informationen berücksichtigen, könnten sie immer nur anhand ihrer verinnerlichten Prädispositionen abstimmen. Unter solchen Voraussetzungen könnten Wahlen kaum ihre essentielle Funktion der Kontrolle der politischen Entscheidungsträger erfüllen, denn ihre Ergebnisse würden stets nur die tradierte soziopolitische Segmentierung der Gesellschaft reflektieren. Kurz- oder mittelfristiger politischer Wandel wäre dann nicht möglich. Die politischen Eliten bräuchten sich nicht darum zu sorgen, welche Resonanz ihr Entscheidungshandeln in der Wählerschaft findet. Die Anpassungsfähigkeit des politischen Systems an neue Bedürfnisse und Problemlagen würde empfindlich beeinträchtigt.
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Schmitt-Beck, R. (2000). Fazit: Converse, Lazarsfeld und das Verhalten der Wähler in fünf Gesellschaften. In: Politische Kommunikation und Wählerverhalten. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80381-8_12
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80381-8_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-531-13526-7
Online ISBN: 978-3-322-80381-8
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