Zusammenfassung
Über Leben und Karrieren von Schriftstellern und anderen Künstlern und ihr Verhältnis zur Gesellschaft gibt es zahlreiche Mythen (Anheier & Gerhards 1991). Einer der populärsten Mythen sieht den Künstler als Propheten und Genius, dem Begabung und gesellschaftliche Sonderstellung gestatten, sich über die sozialen und institutionellen Bedingungen zu stellen, über einen besonderen Sinn für die Wahrheit zu verfügen und bedeutende künstlerische Werke individuell hervorbringen zu können. Andere Mythen spielen an auf das Image des entfremdeten Einzelgängers, der gegen Armut und alle möglichen anderen Formen sozialer Widerstände ankämpft, oder auf den Mythos des freigeistig von allen Gepflogenheiten abweichenden Bohemiens.
Die autorisierte Übersetzung des englischen Originals besorgte Gebhard Rusch
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Literatur
In Anlehnung an Zolberg (1990) wird der Begriff „Förderstrukturen“ (support structures) verwendet. Andere Autoren sprechen hier von Verteilungs- und Belohnungs-Systemen (Albrecht et al 1970) oder einfach von Belohungs-Systemen (Crane 1976; Rosengren 1983).
Von 500 neuen Gemälden im Jahr 1803 nahm die Zahl auf 5000 im Jahr 1863 zu. Außerdem gab es 1863 über 3000 in der Akademie registrierte Maler und noch einmal 1000 in den Provinzen, eine dramatische Zunahme gegenüber jenen 100 Malern im Jahre 1800. (White & White 1993).
Viala (1985) und Parkhurst Clark (1987) liefern eine detaillierte Analyse der Rolle des literarischen (staatlichen) Mäzenatentum in Frankreich während des 17. und 18. Jhs.
Cf. Laurenson (1972) und Gross (1991). Cf. Parkhurst Clark (1987) über die wachsende Bedeutung des Journalismus für französische Schriftsteller im 19. Jh.
Im Vergleich mit Europa entwickelten sich die Beziehungen zwischen Staat, Markt, Gesellschaft und Kunst in den USA ganz anders (Parkhurst Clark 1987; Zolberg 1990). Dort gab es keine Tradition der Kunstförderung und keine etablierten Förderstrukturen wie in Europa. Dort gab es keine vergleichbar etablierte Aristokratie, und bis ins 20 Jh. hinein war selbst der Staat relativ schwach. Auch existierte dort keine einzige kirchliche Institution, die so mächtig gewesen wäre wie Katholische Kirche auf dem europäischen Kontinent. Was also an Mitteln für kulturelle Einrichtungen wie Museen, etc. aufgewendet wurde, kam von den Städten und Mitgliedsstaaten unter der Kontrolle lokaler Eliten. Siehe dazu u.a. DiMaggio(1982).
Für eine Analyse der Rolle des Erziehungssystems bei der Produktion von Konsumenten, die ausgestattet sind mit der Befähigung und der Neigung vor allem Werke des literarischen Kanons zu rezipieren, und bei der Reproduktion der Ungleichverteilung dieser Fähigkeiten und Neigungen und der entsprechenden Wertschätzung der kanonischen Texte, siehe Bourdieu & Darbel (1969) sowie Bourdieu (1984).
Diese Tätigkeiten können auch als ‘Selektion’ und ‘Verarbeitung’ beschrieben werden (McQuail 1994, 212).
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Janssen, S. (2002). Produktion und Profession. In: Rusch, G. (eds) Einführung in die Medienwissenschaft. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80365-8_9
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80365-8_9
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