Zusammenfassung
Demokratie (D.) bedeutet wörtlich übersetzt aus dem Griechischen Volksherrschaft. Das ist zwar ein klarer Gegensatz zur Alleinherrschaft eines Monarchen oder Tyrannen und auch zur Herrschaft einer Adelsgruppe (Aristokratie) oder einer Clique (Oligarchie). Aber die Begriffe „Volk“und „Herrschaft“bleiben äußerst vieldeutig. Wer ist das Volk? Nur die männlichen Vollbürger wie bis in das 20. Jhdt.? Oder alle, auch die Kinder? Wie herrscht es? Direkt in der Voll(Volks-)versammlung? Mittels Plebiszit oder Referendum (als Volksabstimmung)? Oder durch gewählte Repräsentanten (Volksvertretung, Parlament (→ Parlamentarismus))? In der berühmten Gettysburg-Rede hat der amerikanische Präsident Abraham Lincoln 1863 die Formel geprägt, D. sei „government of the people, by the people, and for the people“. Man kann daraus die drei Grundprinzipien der D. ableiten: Erstens die Verankerung in der Volks Souveränität (Herrschaft des Volkes), zweitens das Verfahren weitgehender politischer Teilhabe der Bevölkerung (Herrschaft durch das Volk) und drittens das Ziel einer sozialen Verantwortung der Politik (Herrschaft für das Volk).
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Buying options
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Learn about institutional subscriptionsPreview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Alemann, Ulrich von (Hrsg.) 1978: Partizipation. Demokratisierung. Mitbestimmung, Opladen.
Bachrach, Peter 1970: Die Theorie demokratischer Elitenherrschaft, Frankfurt a.M.
Bobbio, Noberto 1988: Die Zukunft der Demokratie, Berlin.
Dahl, Robert A. 1971: Polyarchy. Participation and Opposition, New Haven/London.
Downs, Anthony 1968: Ökonomische Theorie der Demokratie, Tübingen.
Greiffenhagen, Martin/Greiffenhagen, Sylvia 1993: Ein schwieriges Vaterland. Zur politischen Kultur im vereinigten Deutschland, München/Leipzig.
Lijphart, Arend 1984: Democracies, New Haven/London.
Schmidt, Manfred G. 1995: Demokratietheorien. Eine Einführung, Opladen.
Schumpeter, Joseph 1972: Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, München.
Vanhanen, Tatu 1990: The Process of Democratization. A Comparative Study of 147 States 1980–1988, New York.
Waschkuhn, Arno 1998: Demokratietheorie. München.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2002 Westdeutscher Verlag GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
von Alemann, U. (2002). Demokratie. In: Greiffenhagen, M., Greiffenhagen, S., Neller, K. (eds) Handwörterbuch zur politischen Kultur der Bundesrepublik Deutschland. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80358-0_12
Publisher Name: VS Verlag für Sozialwissenschaften
Print ISBN: 978-3-322-80359-7
Online ISBN: 978-3-322-80358-0
eBook Packages: Springer Book Archive