Zusammenfassung
Am Anfang waren die Länder; das gilt jedenfalls für die Entstehung der (alten) Bundesrepublik Deutschland, der Bonner Republik. Zwar war nach der totalen Kapitulation der deutschen Wehrmacht am 7./9. Mai 1945 und der Besetzung Deutschlands durch die Siegermächte das Deutsche Reich faktisch zerschlagen; die Institutionen der deutschen Verwaltung hatte sich aufgelöst. Leidlich funktionsfähig waren lediglich die kommunalen Strukturen geblieben, weil die Siegermächte schon im Zuge ihrer fortschreitenden Geländegewinne jeweils vor der Notwendigkeit standen, das tägliche Überleben der einheimischen Bevölkerung wenigstens notdürftig zu gewährleisten, und das konnte nur unter administrativer deutscher Zuarbeit gelingen. Doch relativ bald begann auch wieder staatliches Leben in den teils historisch gewachsenen, zum größten Teil — vor allem im Zusammenhang mit der Zerschlagung Preußens — neu gebildeten Ländern zu keimen. Bereits am 28. Mai 1945 wurde durch die amerikanische Militärregierung in Bayern der erste deutsche Ministerpräsident ernannt. Namentlich die USA betrieben von Anfang an eine bewußte Föderalisierungspolitik. Sie belebten bzw. gründeten noch 1945 die Länder Bayern, Württemberg-Baden sowie Hessen, denen sie eine Reihe von Kompetenzen des Reiches zur treuhänderischen Wahrnehmung übertrugen; zur Koordination eben dieser ehemaligen Reichsaufgaben bildeten sie einen Länderrat (der Ministerpräsidenten). Etwas später entstanden die Länder in der britischen und in der französischen Zone.
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Ritter, EH. (1999). Zur Entwicklung der Landespolitik. In: Ellwein, T., Holtmann, E. (eds) 50 Jahre Bundesrepublik Deutschland. Politische Vierteljahresschrift Sonderheft, vol 30. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80357-3_22
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