Zusammenfassung
Einer weitverbreiteten Meinung zufolge ist die intellektuelle Diskussion von Ordnung und Zukunft der westdeutschen Gesellschaft verkümmert. Von prominenter Stelle wird ein mangelndes Staatsbewußtsein gerügt, ein größeres Engagement an der Bundesrepublik gefordert. Und selbst ein professioneller Kulturkritiker wie Hans Magnus Enzensberger redet vom „trägen, hauptsächlich mit Verdauung beschäftigten geistigen Klima in der Bundesrepublik“1.
Erweiterte Fassung meines am 10. Juli 1963 an der Universität München gehaltenen öffentlichen Hahilitationsvortrages.
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Anmerkungen
Hans Magnus Enzensberger, Einzelheiten, Frankfurt 1962, S. 348.
Hans Werner Richter (Hrsg.), Die Mauer oder der 13. August, Hamburg 1961, S. 116.
Wolfgang Weyrauch (Hrsg.), Ich lebe in der Bundesrepublik, München 1961, S. 8.
Hans Werner Richter (Hrsg.), a. a. O., S. 139.
Vgl. Karl Mannheim, Ideologie und Utopie, 3. Aufl., Frankfurt 1952.
— Unter der Vielzahl der kritischen Auseinandersetzungen mit Mannheim sei hier nur auf den jüngst erschienenen Aufsatz von Kurt Lenk, Die Rolle der Intelligenzsoziologie in der Theorie Mannheims, Kölner Zeitschr. f. Soziol. u. Sozialpsych. 15 Jg. (1963), S. 323 ff., hingewiesen.
Karl Marx und Friedrich Engels, Manifest der Kommunistischen Partei, Ausgabe Verlag Neuer Weg, Berlin 1946.
Karl Mannheim, The Problem of the Intelligentsia, in: Essays on the Sociology of Culture, London 1956, S. 170.
Vgl. Karl Mannheim, Mensch und Gesellschaft im Zeitalter des Umbaus, Leiden 1935.
Theodor Geiger, Aufgaben und Stellung der Intelligenz in der Gesellschaft, Stuttgart 1949, S. 71.
Alfred von Martin, Ordnung und Freiheit, Frankfurt 1956, S. 284.
Max Weber, Politik als Beruf, 3. Aufl., Berlin 1958, S. 58.
René König, Intelligenz, in: René König, Soziologie, Fischer-Lexikon, Frankfurt 1958, S. 142.
Theodor Geiger, a. a. O., S. 71.
Alfred von Martin, a. a. O., S. 289.
Theodor Geiger, Intelligenz, im: Handwörterbuch der Sozialwissenschaften, 5. Bd., 1956, S. 303.
René König, a. a. O., S. 142.
Alfred von Martin, Die Intellektuellen als sozialer Faktor, in: Studium Generale, 15. Jg. (1962), S. 399.
Max Weber, a. a. O., S. 59.
Raymond Aron, Opium für Intellektuelle, Köln und Berlin 1957, S. 257.
Joseph A. Schumpeter, Kapitalismus, Sozialismus und Demokratie, Bern 1946, S. 237.
Ebenda, S. 236.
Vgl. Theodor Geiger, Aufgaben und Stellung der Intelligenz in der Gesellschaft, a. a. O., S. 43–52.
Max Weber, a. a. O., S. 65.
Vgl. die Bemerkungen a. a. O., S. 29 ff.
„Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Fernsehen werden gewährleistet.“ In diesem zweiten Satz des Art. 5 GG, der das allgemeine Grundrecht der Meinungsfreiheit festlegt, wird verfassungsrechtlich eine sogenannte Einrichtungsgarantie gesehen, die der Presse einen besonderen Schutz verleiht. Vgl. dazu den Aufsatz von Klaus Stern, Probleme der Meinungs- und Pressefreiheit, in: Der Politologe, Jg. 4 (1963), Nr. 13, S. 5–10.
Zitiert nach dem Abdruck in: „Der Spiegel“, 16. Jg. (1962), Nr. 58, S. 38.
Vgl. Jürgen Habermas, Strukturwandel der Öffentlichkeit, Neuwied 1962. — Habermas gebraucht übrigens gelegentlich den Ausdruck „kompetenzfreies Urteil“ (S. 53).
Ebenda, S. 28. — Eine Äußerung von Friedrich II. von 1784, die sich bei Habermas (S. 38) findet, sei hier nochmals wiedergegeben, weil sie in besonders treffender und auch heute noch gültiger Form die Tendenz zur Monopolisierung politisch relevanter Deutungsinhalte ausdrückt: „Eine Privatperson ist nicht berechtigt, über Handlungen, das Verfahren, die Gesetze, Maßregeln und Anordnungen der Souveräne und Höfe, ihrer Staatsbediensteten, Kollegien und Gerichtshöfe öffentliche, sogar tadelnde Urteile zu fällen oder davon Nachrichten, die ihr zukommen, bekanntzumachen oder durch den Druck zu verbreiten. Eine Privatperson ist auch zu deren Beurteilung gar nicht fähig, da es ihr an der vollständigen Kenntnis der Umstände und Motive fehlt.“
Vgl. Talcott Parsons, A Sociological Approach to the Theory of Organizations und Some Ingredients of a General Theory of Formal Organization, in: Structure and Process in Modern Societies, Glencoe, Ill., 1960.
Wolfgang Weyrauch, a. a. O., S. 9.
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Lepsius, M.R. (1997). Kritik Als Beruf zur Soziologie der Intellektuellen. In: Friedrichs, J., Mayer, K.U., Schluchter, W. (eds) Soziologische Theorie und Empirie. VS Verlag für Sozialwissenschaften. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80354-2_19
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