Zusammenfassung
Auf Seite 25 wurde bereits auf die Rieselfelder verschiedener großer Städte hingewiesen. Ein weiteres Beispiel der frühen Abwasserverrieselung ist das der Stadt Braunschweig, besonders auch deshalb, weil die Anlagen den jeweils geltenden Ansprüchen angepaßt wurden. Braunschweig hatte 1885 mit dem Ausbau seiner Kanalisation begonnen und nahm bereits 1895 seine erste Rieselanlage in Betrieb. Die unbedingte Voraussetzung für eine Verrieselung, das Vorhandensein sandigen Bodens, war gegeben. Auf einem 490 ha großen Terrain des Klostergutes Steinhof mit leichtem Sandboden wurde die Verrieselung vorgenommen. Nach dem Wasserrechtsbescheid konnten „11127 m3 im Tage städtischer Kanaljauche bestehend aus dem Klosett- und Wirtschaftswasser, dem Abwasser aus Fabriken und dem Regenwasser“ unschädlich beseitigt werden. Nach dem 2. Weltkrieg konnten die Rieselfelder die große Abwassermenge nicht mehr verkraften. Es kam dann 1954 zur Gründung des Abwasserverbandes Braunschweig unter Einbeziehung von Teilen des Umlands. Seitdem werden auf einer landwirtschaftlich genutzten Fläche von 3000 ha etwa 2/3 der Braunschweiger Abwässer durch Verregnung gereinigt, wobei das System weitgehende Ergänzungen erfahren hat, insbesondere was die Vorbehandlung des Abwassers angeht. Zum Vergleich: Berlin hatte 1926 etwa 10 700 ha Rieselfeldfläche, 1975 noch rund 4000 ha nutzbare Rieselfeldfläche. Durch die Errichtung von Kläranlagen ist die Rieselfeldaufleitung inzwischen fast gänzlich aufgegeben.39
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Meurer, R. (2000). Abwasserreinigung von ihren Anfängen bis zum 2. Weltkrieg — die Bedeutung Karl Imhoffs. In: Wasserbau und Wasserwirtschaft in Deutschland. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80213-2_35
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