Zusammenfassung
Es muß wohl schon im Mittelalter einfachste und eng begrenzte Maßnahmen an der Ostseeküste gegeben haben, die man dem Küstenschutz im weitesten Sinne zuordnen kann. Konkret ist darüber nichts bekannt. Ein Hinweis von Hagen26 auf eine Denkschrift aus dem Jahre 1796 des Sören Biörn, der für die Stadt Danzig im Dünenbau tätig war, zeigt, daß dieser die Bedeutung von Vordünen und die Notwendigkeit ihrer Schaffung erkannt hat, ohne den Begriff „Vordüne“ zu verwenden. Eigentliche Vordünen hat er indessen nicht geschaffen, sondern sich damit begnügt, die Dünen, die zufällig an der See lagen, so wie er sie vorfand, festzulegen. Hagen war der erste, der den Wert einer vollkommen gleichmäßig geführten Vordüne sah. Er begann 1826 auf der Frischen Nehrung damit, in geraden Linien längs der See doppelte Fangzäune zu errichten; der sich daran anlagernde Sand wurde mit Dünengras festgelegt. So entstand eine Vordüne. Die Vorzüge von Vordünen liegen in der uferschützenden Wirkung, dem Schutz dahinter liegender Flächen und natürlicher Dünen vor weiterer Versandung und der Verringerung der am Strand treibenden Sandmengen. Die Schaffung von Vordünen steht am Anfang eines „methodischen Dünenbaus“ am Beginn des 19. Jahrhunderts. Darunter versteht man die Festlegung und Kultur der kahlen Sandflächen durch Ansiedlung von Pflanzen und Schaffung von Gebüschen und Waldungen. Die dafür wichtigen Pflanzen sind diejenigen, die sich auch auf Dünen in ihrem natürlichen Zustand vorfinden. Es sind dies vornehmlich der Strandhafer (Ammophila arenaria), der Strandweizen (Elymus arenarius), welcher unter Verhältnissen gedeiht, unter denen der Strandhafer abstirbt, verschiedene Weidenarten sowie von den Baumarten vorzugsweise die Kiefer. Die Bewirtschaftung der Vordünen wurde 1864 der Wasserbauverwaltung übertragen.
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Meurer, R. (2000). Küstenschutzmaßnahmen an der Ostsee von ihren Anfängen bis zur schweren Sturmflutkatastrophe 1872. In: Wasserbau und Wasserwirtschaft in Deutschland. Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80213-2_18
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Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag, Wiesbaden
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