Zusammenfassung
Der Begriff Zufall ist einer der fundamentalsten und meist diskutierten Begriffe der Wissenschaft. Der Definition aus Wörterbüchern folgend, bezeichnet man eine Erscheinung als zufällig, wenn sie ohne Plan und unvorhersehbar eintritt. Ein Objekt wird als zufällig eingestuft, wenn es ohne Plan und ohne jedes Muster entstanden ist oder hergestellt wird. Die grundlegende Frage ist, ob der Zufall objektiv existiert oder ob wir diesen Begriff nur benutzen, um Ereignisse mit uns unbekannter Gesetzmäßigkeit zu erklären und zu modellieren. Darüber streiten die Wissenschaftler seit der Antike. Demokrit glaubte, dass
„das Zufällige das Nichterkannte ist, und dass die Natur in ihrer Grundlage determiniert ist.“
Damit meinte er, dass in der Welt eine feste Ordnung herrscht und dass diese Ordnung durch eindeutige Gesetze bestimmt wird. Nach Demokrit benutzt man den Begriff Zufall nur im subjektiven Sinne, um den Unverstand über die Dinge und Ereignisse zu verschleiern. Somit wäre die Existenz des Begriffs der Zufälligkeit nur eine Folge der Unvollständigkeit unserer Kenntnisse. Seinen Standpunkt illustrierte Demokrit gerne mit folgendem Beispiel. Zwei Herren schicken ihre Sklaven absichtlich um die gleiche Zeit zum Brunnen, um Wasser zu holen. Die Sklaven treffen sich beim Brunnen und sagen „Oh, was für ein Zufall, dass wir uns getroffen haben.“ Doch dieses Treffen wurde durch die Entscheidung der Herren determiniert, aber ohne es zu wissen, scheint dies den Sklaven ein zufälliges Ereignis zu sein.
Alles bezweifeln oder alles glauben, sind zwei gleich bequeme Lösungen, weil beide vom Denken befreien.
H. Poincaré
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© 2004 B. G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
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Hromkovič, J. (2004). Einleitung. In: Randomisierte Algorithmen. Leitfäden der Informatik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80072-5_1
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DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80072-5_1
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-519-00470-7
Online ISBN: 978-3-322-80072-5
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