Zusammenfassung
Herkömmliche Datenmodelle und damit auch Datenbanksysteme sehen keine systematische Unterstützung der Zeitdimension im Sinne einer temporalen Datenverwaltung vor. Die durch sie verwalteten Datenbanken geben vor allem die Diskurs-welt zu einem bestimmten Zeitpunkt wieder. Im Konsens-Glossar werden sie dementsprechend in Abgrenzung von temporalen Datenbanken als Schnappschuss-Datenbanken bezeichnet.136 Oftmals liegt dabei eine implizite Gegenwartsbezogenheit vor. In diesem Fall zeigt eine Datenbank jeweils einen aktuellen Schnappschuss der Diskurswelt.
Access this chapter
Tax calculation will be finalised at checkout
Purchases are for personal use only
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literatur
Bewegungsdaten drücken Veränderungen von Bestandsdaten aus; vgl. z. B. Stahlknecht/ Hasenkamp (1999), S. 160: „Stamm-und Bestandsdaten beschreiben Zustände, Bewegungs-und Änderungsdaten Ereignisse.“ (Hervorhebungen im Original).
Dieses Datenmodell geht zurück auf Codd (1970). Es wird praktisch in jedem einschlägigem Lehrbuch zum Thema Datenbanken ausführlich behandelt; vgl. z. B. Ullman (1982), S. 145 ff; Schlageter/Stucky (1983), S. 80 ff; Elmasri/Navathe (1994), S. 137 ff. Ausschließlich behandeln das relationale Datenmodell etwa Kandzia/Klein (1993); Meier (1998).
Vgl. z. B. Orfali/Harkey/Edwards (1996), S. 161 ff. Siehe Abschnitt 3.1. 3.
Vgl. z. B. Rose/Segev (1991); Cheng/Gadia (1993); Dayal/Wuu (1993); Edelweiss/de Oliveira/Pemici (1993); Pissinou/Makki/Yesha (1993a) und (1993b); Peressi/Montanari/Pernici (1994).
Für formale Definitionen vgl. z. B. Ullman (1982), S. 19 f; Schlageter/Stucky (1983), S. 81 f; Kandzia/Klein (1993), S. 35 ff.
Vgl. Kandzia/Klein (1993), S. 39: „Die elementaren Operationen des relationalen Datenmodells sind einstellige und zweistellige Operationen, die DB-Relationen als Operanden haben und DB-Relationen als Ergebnisse liefern.“
Vgl. Schlageter/Stucky (1983), S. 139 ff; Kandzia/Klein (1993), S. 39 ff.
Zum Begriff der Datenunabhängigkeit vgl. z.B. Elmasri/Navathe (1994), S. 28: „… the concept of data independence… can be defined as the capacity to change the schema at one level of a database system without having to change the schema at the next higher level.“
Vgl. Entitätsintegrität z. B. Elmasri/Navathe (1994), S. 147.
Vgl. Datenbank-Literatur, z.B. Melton/Simon (1993), S. 217 ff; Elmasri/Navathe (1994), S. 147 ff.
Vgl. zur Kritik am Akronym auch Melton/Simon (1993), S. 4: „The letters [SQL], by the way, don’t stand for anything at all.“; Lusti (1997), S. 166: „Ironisierend sagt man, SQL sei eine Abkürzung fir “Scarcely Qualifies as Language„.“
Vgl. hierzu etwa Melton/Simon (2001). Den aktuellen Stand gibt auch sehr kurz Date/Darwen/Lorentzos (2003), Referenz 52, S. 398 f, wieder.
Eine allgemeine Darstellung von SQL wird in zahlreichen Büchern gegeben. Speziell mit SQL-92 beschäftigt sich z.B. Melton/Simon (1993); Darwen/Date (1997). SQL:1999 wird dargestellt in Melton/Simon (2001).
Vgl. Melton/Simon (1993), S. 211: „We strongly recommend that constraint names always be used, even though they are optional. Applications can then report more complete information when constraint violations occur, because they can get the name of the violated constraint out of the diagnostics area, thereby helping with the problem analysis process.… If you don’t give names to your constraints, the DBMS will assign them for you — but they will probably be less meaningful and less mnemonic than those you have chosen yourself.“
Eine entsprechende Unterteilung von Datenmanipulationsoperationen erfolgt verschiedentlich, wobei allerdings die Klassen unterschiedlich benannt sein können. Bei Elmasri/Navathe (1994), S. 149 ff, werden unter dem Titel „Update Operations on Relations“ die drei Operationen Insert, Delete und Modify gefasst; da in SQL ein Befehl Update existiert, sind die Begriffe hier vertauscht. Der hier verwendete Modifikationsbegriff findet sich auch bei Snodgrass (1999), S. 14.
Vgl. z. B. Melton/Simon (1993), S. 181 ff bzw. 49 f. 10 Vgl. Melton/Simon (1993), S. 201 ff.
Vgl. z. B. Elmasri/Navathe (1994), S. 220; Orfali/Harkey/Edwards (1996), S. 161 ff. 13 Vgl. Knolmayer/Schlesinger (1996a); Knolmayer/Schlesinger (1996b).
Vgl. Dayal (1988). Eine einfach verständliche Übersicht geben Dittrich/Gatziu (1996), S. 15 ff.
Gemäß dem gregorianischen Kalender ist das Jahr 2000 ein Schaltjahr, nicht jedoch das Jahr 1900; siehe auch Abschnitt 2.1.2.
Vgl. Konsens-Glossar (Jensen/Dyreson (1998), S. 376 f). Die Abgrenzung in TSQL2 wird in Snodgrass (1995), S. 127 ff, erläutert.
Vgl. Date (1988), S. 58; dort wird von einen Fall aus der IBM–Welt berichtet: Die Operation DATE(’1987–3–31’) + 1 MONTH —1 MONTH führt zum Datumswert ‘1987–3–30’.
Vgl. Koch/Muller (1993), S. 504; an jener Stelle wird auch gezeigt, wie sich die Funktionalität eines INTERvAL-Datentyps über Stored Procedures realisieren lässt.
Vgl. z. B. Ariav (1991), S. 453; siehe auch Tansel (1986), der diesbezüglich von einer point representation spricht.
Vgl. auch Tansel (1986), S. 345: „… this approach splits the time interval between two successive pairs. Hence, to determine the time duration over which a a value is valid, the successor pair has to be examined. This creates complications in expressing and interpreting the relational algebra operations.“
Vgl. Celko (1995), S. 72; Snodgrass (1999), S. 120.
Dies ist etwa beim SQL-Server von Microsoft mit den Datentypen DATE und SMALLDATE der Fall; vgl. z. B. Snodgrass (1999), S. 50 ff.
Vgl. auch Snodgrass (1999), S. 91. 2°4 Vgl. Melton/Simon (1993), S. 139 f.
Vgl. z. B. die anschaulichen Erläuterungen bei Celko (1995), S. 148 ff.
Da für den nicht-temporalen Teil des Schlüssels oftmals unterstellt wird, dass er sich in der Zeit nicht ändert, wird er auch als zeitinvariabler Schlüssel bezeichnet; vgl. z. B. Navathe/Ahmed (1993), S. 93: „A time-invariant key (TIK) normally serves as the primary key of a static version of a time-varying relation.“
Vgl. dazu auch die Ausführungen bei Snodgrass (1999), S. 117 f.
Date/Darwen/Lorentzos (2003), S. 194 ff, sprechen hier vom Widerspruchsproblem
Contradiction Problem). Daneben erwähnen sie im Zusammenhang mit einem temporalen Schlüssel auch das Redundanzproblem (Redundancy Problem) und das Umschreibungsproblem (Circumlocution Problem), auf die hier nicht eingegangen wird.
Vgl. für derartige Unterabfragen in einer CHEcK-Klausel Melton/Simon (1993), S. 211 ff, wo auch die Zweckmäßigkeit der Verwendung von CONSTRAINTS oder ASSERTIONS ausgeführt wird.
Vgl. dazu Elmasri/Navathe (1994), S. 151: „Modifying a primary key value is similar to deleting one tuple and inserting another in its place, because we use the primary key to identify tuples.“
Vgl. z. B. Melton/Simon (1993), S. 221 ff.
Vgl. z. B. Elmasri/Navathe (1994), S. 527 ff.
Vgl. z. B. Melton/Simon (1993), S. 259 ff.; auch Elmasri/Navathe (1994), S. 223 f.
Vgl. zu den folgenden Ausführungen auch Böhlen/Snodgrass/Soo (1996).
Siehe Abschnitt 2.3.2.1. Dies wird von Date/Darwen/Lorentzos (2003), S. 187 ff, sogar als integraler Bestandteil einer temporalen Schlüsselintegrität angesehen.
Zum Begriff vgl. Konsens-Glossar (Jensen/Dyreson (1998), S. 386 f); vgl. auch den Exkurs bei Kaiser (2000), S. 94 ff. Eine formale Definition für bitemporale Relationen gibt Snodgrass (1995), S. 235 ff. Die Notwendigkeit eines Coalescing stellt für Clifford et al. (1995), S. 207 f, einen Kritikpunkt am tupel-orientierten Ansatz dar.
Snodgrass (1999), S. 168, gibt eine entsprechende Routine im PL/SQL von ORACLE an, mit der sich ein Coalescing im Zuge einer Projektion durchfiihren lässt. Anders als die hier angegebene Routine werden keine Tupel zwischenspeichert. Stattdessen sind in den Vergleich bis zu drei verschiedene Tupel einbezogen.
Author information
Authors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2005 B. G. Teubner Verlag / GWV Fachverlage GmbH, Wiesbaden
About this chapter
Cite this chapter
Myrach, T. (2005). Temporale Daten in herkömmlichen Datenbanksystemen. In: Temporale Datenbanken in betrieblichen Informationssystemen. Teubner-Reihe Wirtschaftsinformatik. Vieweg+Teubner Verlag. https://doi.org/10.1007/978-3-322-80059-6_3
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-322-80059-6_3
Publisher Name: Vieweg+Teubner Verlag
Print ISBN: 978-3-519-00442-4
Online ISBN: 978-3-322-80059-6
eBook Packages: Computer Science and Engineering (German Language)