Zusammenfassung
Im Beitrag wird die These vertreten, dass die in der Mitte der sechziger Jahre einsetzende Bühler Rezeption vor allem sprachwissenschaftlich orientiert und damit dafür verantwortlich war, dass die eigentliche Bühler-Intention, d. h. die Denkpsychologie und die Problemlösungstheorie, überlagert und in die Kulisse verdrängt wurde. Aus diesem Grunde wird der Verbindung zwischen Peirce und Bühler nachgegangen und gezeigt, dass es eine ganze Reihe vermittelter Berührungen zwischen ihnen gibt. Was aber Peirce und Bühler in höchst erstaunlichem Maße verbindet, ist ihre eng verwandte Behandlung (höherer) geistiger Prozesse, die Bühler ebenso wie Peirce nicht erst bei komplexen Gedanken einsetzen lässt, sondern bereits auf der Ebene von Sinnesempfindungen und Perzeptionen.
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Eschbach, A. (2018). Der andere Bühler : Phänomenologie der Wahrnehmung und des Denkens. In: Friedrich, J. (eds) Karl Bühlers Krise der Psychologie. Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, vol 26. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-58083-8_8
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