Zusammenfassung
Alles, was im radikalphänomenologischen Sinne wirklich ist, trägt die Struktur der Unmittelbarkeit der Praxis oder Erprobung im Sinne der Narrativität in sich: das Bedürfen, der Schmerz, die Freude, Arbeit oder das Handeln etc., und zwar als Weiterführung der Bewusstseinsanalyse nach Maine de Biran und Husserl im Sinne einer „Anstrengung“ oder eines „Ich kann“. Letzere sind mit den transzendenten Darstellungen oder Äußerungen als Erfahrungsgestalten des klassischen Bewusstseins oder Cogito unverrechenbar.
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Notes
- 1.
Vgl. E. Husserl, Erste Philosophie ( 1923/24 ), 1. Teil: Kritische Ideengeschichte (Husserliana VII), Den Haag, Nijhoff 1956, 3 ff., zur Ersten Philosophie als geschichtlicher Herkunft und phänomenologischer Aufgabe; M. Henry, „Phénoménologie de la conscience et phénoménologie de la vie“, in: G.B. Madison (Hg.), Sens et existence. En hommage à Paul Ricœur, Paris, Seuil 1975, 128–151. Ob die Erste Philosophie notwendigerweise eine Theo-logie impliziere, diskutiert J.-L. Marion, De surcroît. Études sur les phénomènes saturés, Paris, PUF 2001, 1–34, bzw. auf Deutsch „Eine andere ‚Erste Philosophie’ und die Frage der Gegebenheit“, in: J.-L. Marion u. J. Wohlmuth, Ruf und Gabe. Zum Verhältnis von Phänomenologie und Theologie, Bonn, Borengässer 2000, 13–34.
- 2.
Für unsere phänomenologische Auseinandersetzung mit Kant vgl. bereits R. Kühn, Leiblichkeit als Lebendigkeit. Michel Henrys Lebensphänomenologie absoluter Subjektivität als Affektivität, Freiburg/München, Alber 1992, 51–67 und 161–177, sowie Studien zum Lebens- und Phänomenbegriff, Cuxhaven/Dartford, Junghans 1994, 127–141.
- 3.
Vgl. folg. Kap. I,2.
- 4.
Ms A 8-5-5918, in: „Notes inédites sur la méthode phénoménologique“, in: Les Cahiers philosophiques de Strasbourg 30 (2011) 25 f.
- 5.
Zu dieser Kritik an Kant und Hegel sowie am Idealismus bis hin zu Husserl und Heidegger im Allgemeinen vgl. auch M. Henry, Inkarnation. Eine Phänomenologie des Fleisches, Freiburg/München, Alber 2002, 40 ff. u. 79ff.
- 6.
Vgl. Y. Naka, „Ce qui apparaît de soi-même chez Heidegger et Henry“, in: J.-M. Brohm u. J. Leclercq (Hg.), Michel Henry (Les Dossiers H), Lausanne, L’Age d’homme 2003, 293–303.
- 7.
M. Henry, Ms A 8-5-5934-36, in: „Notes inédites sur la méthode phénoménologique“, 28.
- 8.
Für die Bedeutung Schopenhauers und Nietzsches als Gegenbewegung eines leiblich-vorreflexiven Denkens vgl. M. Henry, Généalogie de la psychanalyse. Le commencement perdu, Paris, PUF 1985, Kap. V–VIII; dazu auch R. Kühn, Leiblichkeit als Lebendigkeit (1992), 311 ff. und 331 ff.
- 9.
Vgl. auch M. Herceg, „Michel Henry lecteur de Hegel“, in: J.-M. Brohm u. J. Leclercq (Hg.), Michel Henry (2003), 271–282.
- 10.
- 11.
Vgl. M. Henry, „Die Kritik des Subjekts“, in: Affekt und Subjektivität. Lebensphänomenologische Beiträge zur Psychologie und zum Wesen des Menschen, Freiburg/München, Alber 2005, 33–50.
- 12.
- 13.
Vgl. dazu M. Henry, Inkarnation (2002), 66 ff.; außerdem R. Formisano, „Die Frage der Transzendenz bei Michel Henry und die Voraussetzungen der Kritik an der Philosophie Heideggers in ‚L’essence de la manifestation’“, in: S. Grätzel und F. Seyler (Hg.), Sein, Existenz, Leben; Michel Henry und Martin Heidegger, Freiburg/München, Alber (2013, 55–83, der auf den Hintergrund von Fichtes Denken bei Henrys Kritik an der Transzendenz unter den Begriffen von „Veräußerung des Seins“ und „Entfremdung“ verweist.
- 14.
- 15.
M. Henry, Ms B 3-80-1768, in: „Notes inédites sur la langue et la méthode phénoménologique“, in: Cahiers philosophiques 126/3 (2011) 101.
- 16.
M. Heidegger, Sein und Zeit, Tübingen, Niemeyer 11 1967, 366 (§ 69c).
- 17.
Vgl. auch paradigmatisch die „Einleitung“ von Th. Buchheim zu der von ihm edierten Schrift F.W.J. Schellings: Philosophische Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit und die damit zusammenhängenden Gegenstände, Darmstadt, Wissenschaftliche Buchgesellschaft 1997, S. IX–LV.
- 18.
Vgl. auch S. Knöpker, „Passivität in der Lebensphänomenologie“, in: S. Kattelmann u. S. Knöpker (Hg.), Lebensphänomenologie in Deutschland. Hommage an Rolf Kühn, Freiburg/München, Alber 2012, 149–167.
- 19.
Vgl. dazu unser folg. Kap. I,3.2. bes. am Beispiel Ricœurs.
- 20.
Vgl. unseren Anhang: M. Henry, „Potenzialität“, sowie auch unser folg. Kap. I,3.3 zu Freud.
- 21.
M. Henry, Ms A 8-5-5962, in: „Notes inédites sur la méthode phénoménologique“, 29, weshalb wir im folg. Teil 2 dieses Kap. auch die ständige innere Modalisierung des Cogito als „Ich kann“ analysieren werden, das heißt als ständiges, affektiv immanentes „Sprechen des Lebens“.
- 22.
Vgl. zur Diskussion auch K. Albert und E. Jain, Philosophie als Form des Lebens, Freiburg/München, Alber 2000, bes. 35–53: „Seinsgedanke und Lebensgedanke“; B. Bégout, Le phénomène et son ombre. Recherches phénoménologiques sur la vie, le monde et le monde de la vie, t. II: Après Husserl, Paris, Les Éditions de la Transparence 2008, Kap. 5: „Le phénomène de la vie et la phénoménologie“ (S. 147–172).
- 23.
- 24.
Vgl. B. Kanabus, „Les Écritures. Trace et parole de la vie“, in: B. Kanabus und J. Maréchal (Hg.), Dire la croyance religieuse. Langage, religion, société, Brüssel, Peter Lang 2012, 61–84, hier bes. 64 ff. zur Christologie, die wir unsererseits auch in Gabe als Leib. Christentum und Phänomenologie, Freiburg/München, Alber 2004, 69 ff. u. 97 ff., diskutiert haben. Entsprechend formuliert auch M. Henry programmatisch im Ms A 27219: „Das Wort (Verbe) – [als} ewiges Wort (Parole) ist überall, nämlich in dem Sinne, dass es diese Ewigkeit, die es innehat, in die Zeit mitteilt, den Aspekt der All-Zeitlichkeit an alles, was es berührt…“, in: „Notes préparatoires à Paroles du Christ“ (ab 1992), in: Revue Internationale Michel Henry 5 (2014) 25–156, hier 39 f.
- 25.
Vgl. für die daraus sich ergebenden interkulturellen Aspekte R. Kühn, Subjektive Praxis und Geschichte (2008), 382ff u. 415 ff.
- 26.
Für die entwicklungsgeschichtliche Unterscheidung von „Übergangsdialektik“ in der Seinslehre, „Reflexionsdialektik“ in der Wesenslehre und „Entwicklungsdialektik“ in der Begriffslehre vgl. im Einzelnen R. Schäfer, Die Dialektik und die besonderen Formen in Hegels Logik, Hamburg, Meiner 2001.
- 27.
M. Henry, Ms A 8-5-5940, in: „Notes inédites sur la méthode phénoménologique“, 20.
- 28.
L‘essence de la manifestation, Paris, PUF 1963(Neuaufl. 1990), 174 f. (§ 18).
- 29.
Für eine ausführliche phänomenologische Diskussion der Horizontproblematik vgl. M. Staudigl, Die Grenzen der Intentionalität. Zur Kritik der Phänomenalität nach Husserl, Würzburg, Königshausen & Neumann 2003.
- 30.
G.W F. Hegel, Phänomenologie des Geistes, 509.
- 31.
Vgl. für eine entsprechende detaillierte Analyse auch R. Kühn, Leere und Aufmerksamkeit. Studien zum Offenbarungsdenken Simone Weils, Dresden, Text & Dialog 2014, bes. Kap. I,6: „Ethisch-kulturelle ‚Aufmerksamkeit für das Leben’ heute“ (S. 33–40).
- 32.
Vgl. V. Giraud, „Vérité et affectivité dans la phénoménologie matérielle“, in: Cahiers philosophiques 126/3 (2011) 24–48. Für den frühen Nachweis der Einheit von Wahrheit/Existenz als Übereinstimmung von Leben und Narrativität vgl. auch schon den Teil 3 unserer Einleitung.
- 33.
Vgl. R. Gély, „Le langage et l’affectabilité radicale de la vie. Réflexion à partir de la phénoménologie de Michel Henry“, in: B. Kanabus u. J. Maréchal (Hg.), Dire la croyance religieuse (2012), 85–120, hier bes. 90 ff.
- 34.
Vgl. etwa K. Marx, Kritik des Hegelschen Staatsrechts (Marx Engels Werke 1), Berlin. Dietz 1972, 203–333; dazu auch R. Kühn, Leiblichkeit als Lebendigkeit (1992), Teil VI: „Gesellschaftliche Wirklichkeit und lebendige Arbeit“ (S. 381–452); A. Angehrn u. J. Scheidegger (Hg.), Metaphysik des Individuums. Die Marx-Interpretation Michel Henrys und ihre Aktualität, Freiburg/München, Alber 2011, sowie unser folg. Kap. II,5.
- 35.
E. Husserl, Ms. L I, 20, 4a; zit. E. Marbach, Das Problem des Ich in der Phänomenologie Husserls, Den Haag, Nijhoff 1974, 216.
- 36.
Die Wissenschaftslehre. Zweiter Vortrag im Jahre 1804, Hamburg, Meiner 1986, 261.
- 37.
Vgl. Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, 1. Buch (Husserliana III/1), Den Haag, Nijhoff 1976, § 27 und 34.
- 38.
Die Wissenschaftslehre (1804), 260 (26. Vortrag; Hervorhebung. R K.).
- 39.
Vgl. V. Moser, „Avec Michel Henry, pour une monadologie radicale“, in: Les Cahiers philosophiques de Strasbourg 30 (2011) 143–160.
- 40.
Vgl. auch unser folg. Kap. I,4.
- 41.
Vgl. auch folg. Kap. I,3.1.
- 42.
Husserliana I, Den Haag, Nijhoff 1963, 82 und 128. Vgl. zuvor schon Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, 2. Buch (Husserliana III/2), 253 ff. (§ 59 f.).
- 43.
Vgl. R. Kühn, Husserls Begriff der Passivität. Zur Kritik der passiven Synthesis in der Genetischen Phänomenologie, Freiburg/München, 1998, 250 ff. und 286 ff. zur passiv-aktiven Apperzeption im potenziellen Horizontbewusstsein.
- 44.
Cartesianische Meditationen, 82.
- 45.
Ebd., 83; vgl. zum Folgenden auch M. Heidegger, Phänomenologische Interpretationen von Kants Kritik der reinen Vernunft (GA 25), Frankfurt/M., Klostermann 2 1987, 380, 396; F. Seyler, „Sorge und immanente Affektivität. Eine praktische Synthesis?“, in: S. Grätzel und F. Seyler (Hg.), Sein, Existenz, Leben (2013), 221–239.
- 46.
Vgl. für den Gesamtzusammenhang auch M. Henry, Inkarnation (2002), 81 ff.; K. Novotny, Was ist Phänomen? Phänomenalitätskonzepte beim frühen Husserl und in der nachklassischen Phänomenologie, Würzburg, Königshausen & Neumann 2011.
- 47.
Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, VII, Hamburg, Meiner 1973, 85 ff.
- 48.
Vgl. zur allgemeinen Diskussion heute M. Staudigl (Hg.), Gelebter Leib – verkörpertes Leben. Neue Beiträge zur Phänomenologie der Leiblichkeit, Würzburg, Königshausen & Neumann 2012; E. Alloa, Th. Bedorf, Chr. Grüny u. T.N. Klass (Hg.), Leiblichkeit. Geschichte und Aktualität eines Konzepts, Tübingen, Mohr Siebeck UTB 2012.
- 49.
Cartesianische Meditationen, 128.
- 50.
Vgl. R. Kühn, Subjektive Praxis und Geschichte (2008), 232 ff. u. 280 ff., bes. auch unter Berücksichtigung der Ökonomie, Geschichte und Kultur.
- 51.
Cartesianische Meditationen, 128.
- 52.
Die Krisis der europäischen Wissenschaften und die transzendentale Phänomenologie (Husserliana VI), Den Haag, Nijhoff 21972, § 54 f.
- 53.
Vgl. auch die Diskussion bei U. Kaiser, Das Motiv der Hemmung in Husserls Phänomenologie, München, Fink 1997.
- 54.
Cartesianische Meditationen, 118 (§ 41).
- 55.
P. Maine de Biran, Influence de l’habitude sur la faculté de pensée (Œuvres II, éd. P. Tisserand), Paris, PUF 1954, 17 ff.
- 56.
Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, 2. Buch, 257 f.
- 57.
De l’aperception immédiate (Mémoire de Berlin 1807) (Œuvres IV, éd. Echeverria), Paris, Vrin 1963, 163 f. (dt. Von der unmittelbaren Apperzeption [Berliner Preisschrift 1807], Freiburg/München, Alber 2008, 316 f.).
- 58.
Vgl. Premiers écrits philosophiques (Œuvres complètes I), Paris, Gallimard 1988, 257 f.
- 59.
- 60.
Vgl. Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, 2. Buch, 225 f. u. 269; dazu A Aguirre, „Zum Verständnis von modaler und praktischer Möglichkeit“, in: Phänomenologische Forschungen 24–25 (1991) 150–182, hier bes. 171 ff.; außerdem F. Belussi, Die modaltheoretischen Grundlagen der Husserlschen Phänomenologie, Freiburg/München, Alber 1990.
- 61.
De l’aperception immédiate (1963)166–169 (dt. 319–324).
- 62.
Vgl. zu dieser sowie zur neueren analytischen Diskussion M. Frank, Selbstbewusstsein und Selbsterkenntnis. Essays zur analytischen Philosophie der Subjektivität, Stuttgart, Reclam 1991, 5 ff.
- 63.
Vgl. De l’aperception immédiate (1963), 54 f. (dt. 168 f.); dazu auch bes. Y. Yamagata, „Sprache, Stimme und Kinästhese“, in: E. Blattmann u. a. (Hg.), Sprache und Pathos. Zur Affektwirklichkeit als Grund des Wortes, Freiburg/München, Alber 2000, 125–145, wo die innere Einheit von Hören/Sprechen herausgestellt wird.
- 64.
Vgl. in Auseinandersetzung mit dem postmodernen Differenzdenken S. Laoureux, L’immanence à la limite. Recherches sur la phénoménologie de Michel Henry, Paris, Cerf 2005, Kap. II: „Les figures du ‚continu resistant’ biranien dans la phénoménologie matérielle“ (S. 119–178).
- 65.
Vgl. H. Treziak, Differenz und „bin“. Schritte zu einem phänomenologischen Urtyp, Freiburg/München, Alber 1990, hier bes. 195 ff.
- 66.
Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, 1. Buch, 315.
- 67.
De l’aperception immédiate (1963), 54 und 199 f. (dt. 168 und 354 f.) mit Kritik an der Auffassung des Wollens und der Kraft bei Descartes wie Leibniz. Für eine nur begrenzt phänomenologische Rezeption vgl. auch B. Baertschi, Les rapports de l’âme et du corps. Descartes, Diderot et Maine de Biran, Paris, Vrin 1992; P. Montebello, Le vocabulaire de Maine de Biran, Paris, Ellipses 2000.
- 68.
Vgl. P. Maine de Biran, Note sur l’existence (1824), in: Nouveaux essais d’anthropologie (Œuvres XIV, éd. Tisserand), Paris, PUF 1949, 56, 71 f., 85 ff. und 94 ff.
- 69.
Vgl. hierzu auch C. Serban, „Michel Henry und der frühe Heidegger als Lebensphänomenologen“, in: S. Grätzel u. F. Seyler (Hg.), Sein, Existenz, Leben (2013), 107–129.
- 70.
Ideen zu einer reinen Phänomenologie und phänomenologischen Philosophie, 1. Buch, 253 ff. (§ 59).
- 71.
Ebd., 257 ff. (§ 60).
- 72.
Ebd., 330 (Beilage XI); vgl. auch 275.
- 73.
Vgl. ebd., 276–280 (§ 61) mit Beilage XII, bes. 332–340.
- 74.
Ebd., 258 und 260. Über die problematische Geschichte des Seelenbegriffs in Bezug auf Descartes, Kant, Schopenhauer und Maine de Biran bis hin zur Moderne informiert E. Gamba, „L’âme dans la pensée de Michel Henry“, in: J. Leclercq u. N. Monseu (Hg.), La vie et les vivants: (Re)-lire Michel Henry, Louvain, Presses Universitaires 2010, 71–79. Außer der Unmöglichkeit, den Leib/Seele-Dualismus spekulativ zu lösen, wird hierbei bes. die Ausscheidung der Wirklichkeit der „Seele“ als Unterscheidungskriterium des Menschen gegenüber den Dingen in der Moderne diskutiert, wodurch das Selbstverständnis des Menschen unzugänglich werde.
- 75.
Außer vorheriger Anm. 14 vgl. auch R. Kühn, Pierre Maine de Biran – Ichgefühl und Selbstapperzeption. Ein Vordenker konkreter Transzendentalität in der Phänomenologie, Hildesheim-Zürich-New York, Olms 2006, 40 ff.; F. Pouillade, „La danse les yeux fermés? Michel Henry et les régimes de l’auto-affection“, in: A. Jdey u. R. Kühn (Hg.), Michel Henry et l’affect de l’art. Recherches sur l’esthétique de la phénoménologie matérielle, Leiden-Boston, Brill 2012, 285–304, hier bes. 294 ff. zur phänomenologischen Einheit von Sich-Bewegen und Sich-Empfinden als transzendentale Bestimmung des Empfindens einschließlich der Frage der Kinästhesen und des inner-organischen Widerstandes gemäß Maine de Biran und Henry.
- 76.
Sein und Zeit, 38.
- 77.
Vgl. Anm. 60, 181 f.; im Folgenden auch 154 ff. und 169 ff.
- 78.
Vgl. E. Husserl, Erste Philosophie (1923–1924), 2. Teil: Theorie der phänomenologische Reduktion (Husserliana VIII), Den Haag, Nijhoff 1959, 48.
- 79.
Vgl. M. Ratté, „Les conditions de possibilité originaires de la musique comprise à partir des acquis fondamentaux de la phénoménologie de Michel Henry“, in: A. Jdey und R. Kühn (Hg.), Michel Henry et l’affect de l’art (2012), 305–331, hier bes. 311 ff. Über den speziellen Zusammenfall von Horizont und Hervorbringung der Töne im Bereich der Musik ebd., 315 ff.
- 80.
Vgl. bes. unsere folg. Kap. I,3.3 und II,6.3.
- 81.
Zur Diskussion vgl. auch F.-D. Sebbah, „En deça du monde? A propos de la philosophie de Michel Henry“, in: Études phénoménologiques 39–40 (2004) 81–96.
- 82.
Vgl. P. Maine de Biran, Die innere Offenbarung des „geistigen Ich“. Drei Kommentare zum Johannes-Evangelium, Würzburg, Echter 2010; außerdem J. English, „Le Christ, figure de l’amour ou figure de la vie? Husserl et Michel Henry“, in: J.-F. Lavigne (Hg.), Michel Henry. Pensée de la vie et culture contemporaine, Paris, Beauchesne 2006, 211–219 Vgl. auch unser Kap. I,4.2 in Bezug auf Nietzsches Dionysos, der eine weitere Figur für ein vor-hermeneutisches Religionsverständnis darstellt, wie B. Kanabus, „Les Écritures. Trace et parole de la vie“ (2012), 69 ff., mit Recht zeigt.
- 83.
vgl. hierzu auch V. Giraud, „L’esthétique comme philosophie première“, in: A. Jdey u. R. Kühn (Hg.), Michel Henry et l’affect de l’art (2012), 41–64, bes. 55 ff.
- 84.
Vgl. R. Arsenic-Zamfir, Le corps dans la philosophie française contemporaine: Michel Henry et Gilles Deleuze, philos. Diss. Université de Bourgogne (Dijon) 2006, 104 ff.
- 85.
Vgl. unser Kap. I,4 und II,5.
- 86.
Vgl. auch M. Lemoine, „Affectivité et auto-affection: réflexions sur le ‚corps subjectif’ chez Maine de Biran et M. Henry“, in: Les Études philosophiques 2 (2000) 243–267; Ch. Perrin, „Commencer par recommencer. La croisée cartésienne de Martin Heidegger et Michel Henry“, in: G. Jean, J. Leclercq u. N. Monseu (Hg.), Michel Henry. La vie et les vivants. (Re-)lire Michel Henry (2010), 135–146.
- 87.
Der Unterschied von „in-der-Welt-sein“ (Heidegger) und „zur-Welt-sein“ (Merlau-Ponty) kann somit letztlich nur über die immanente Leiblichkeit expliziert werden; vgl. schon R. Kühn, Husserls Begriff der Passivität (1998), 481 ff.
- 88.
Vgl. M. Henry, L’essence de la manifestation (1963), 327, sowie auch den Anhang über „Potenzialität“ am Schluss unserer Untersuchung.
- 89.
Vgl. M. Henry, Inkarnation (2002), 81 ff. und 99 ff. zur Impression.
- 90.
Vgl. dazu auch unser Kap. II,8 als Schluss: „Ein erneuertes Denken von Metaphysik und kultureller Existenz“.
- 91.
M. Henry, Philosophie et phénoménologie du corps (1965), 232.
- 92.
Vgl. M. Henry, Inkarnation (2002), 261 ff.
- 93.
Vgl. R. Arsenic-Zamfir, Le corps dans la philosophie française contemporaine,(2006), 112 f.
- 94.
M. Henry, Philosophie et phénoménologie du corps (1965), 106.
- 95.
Vgl. M. Henry, Inkarnation (2002), 298 ff.
- 96.
Vgl. L’essence de la manifestation (1965), 83.
- 97.
Vgl. ebd., 149 sowie 145: „das absolute Bewusstsein ist unbewusst“, worauf wir in späteren Kap. genauer eingehen werden (I,3–4), unter anderem im Zusammenhang mit Freud und der neueren Psychoanalye.
- 98.
References
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M. Henry, Du communisme au capitalisme. Théorie d’une catastrophe, Paris, Odile Jacob 1990
M. Henry, „Notes préparatoires à Paroles du Christ“ (ab 1992), in: Revue Internationale Michel Henry 5 (2014) 25-156
M. Henry, Inkarnation. Eine Phänomenologie des Fleisches, Freiburg/München, Alber 2002 (franz. Incarnation. Une philosophie de la chair, Paris, Seuil 2000)
M. Henry, Affekt und Subjektivität. Lebensphänomenologische Beiträge zur Psychologie und zum Wesen des Menschen, Freiburg/München, Alber 2005
D. Hume, Eine Untersuchung über den menschlichen Verstand, Hamburg, Meiner 1973
E. Husserl, Erste Philosophie (1923/24), 1. Teil: Kritische Ideengeschichte (Husserliana VII), Den Haag, Nijhoff 1956
E. Husserl, Erste Philosophie (1923/24). II. Teil: Theorie der phänomenologischen Reduktion (Husserliana VIII), Den Haag, Nijhoff 1959
E. Husserl, Cartesianische Meditationen (Husserliana I), Den Haag, Nijhoff 1963
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Kühn, R. (2016). Bewusstsein und „Ich kann“. In: Wie das Leben spricht: Narrativität als radikale Lebensphänomenologie. Phaenomenologica, vol 218. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-21065-0_2
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