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Die Praxis der Bildpädagogik. Die Genese des Isotype

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Part of the book series: Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis ((WIENER KREIS,volume 21))

Zusammenfassung

In Kap. 3 wird die Entwicklung der Bildpädagogik in ausführlichen werkbiografischen Bezügen narrativ dargelegt. Dabei werden die aufklärerischen Institutionen, wie das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Wien mit den entsprechenden Vorläufer- und Nachfolgeinstituten sowie das Mundaneum, in ihrer Entwicklung detailliert chronologisch nachgezeichnet.

Das Hauptaugenmerk dieses Kapitels liegt jedoch in der ausführlichen Deskription der einzelnen Vermittlungsbilder, die kontinuierlich mit den programmatischen Texten Neuraths verglichen werden. Insofern diese Gegenüberstellung von Praxis einerseits und Konzept andererseits Aussagen über deren Verhältnis zueinander erlaubt, werden verschiedene Thesen nahegelegt: Es ist von Neurath letztlich ein umfassendes Vermittlungssystem angedacht, das über eine alleinige Bildpädagogik hinausgeht. Weiterhin wird konstatiert, dass die Entwicklung der Bildpädagogik ein prozessualer Vorgang ist. Innerhalb dieses Prozesses ist das abstrakte bildpädagogische Konzept von Beginn an ausformuliert. Eine defizitäre Umsetzung dessen allerdings führt zu einer langjährigen Diskrepanz zwischen Konzeptidee und Praxis. Diese Diskrepanz wird sukzessive durch die meliorierende Annäherung der Praxis an die Konzeptidee überwunden.

Die Deskription des bildpädagogischen Generierungsprozesses zeigt zudem auf, dass der Gültigkeitsrahmen für die Bildpädagogik ein beschränkter ist und legt eine These über die definierten Grenzen dieses Bedingungsfeldes nahe. Weiterhin zeigt sie auf, dass innerhalb dessen Zäsuren zu identifizieren sind, die, so die These, als Entwicklungsstufen des bildpädagogischen Systems gelten können.

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Notes

  1. 1.

    Eine etwaige methodentheoretische Fundierung gibt es zu diesem Zeitpunkt nicht und gibt es bis heute nicht. S. auch Kap. 5.

  2. 2.

    Die Möglichkeiten, die sich aus der Ausweitung des Systems von den Bildern auf Modelle oder Filme bieten, sollen nur insoweit erwähnt werden, wie sie Neuraths Kenntnisstand entsprechen. Eine weiterführende Untersuchung an anderer Stelle sei anheim gestellt.

  3. 3.

    Neurath flankiert neben einigen Veröffentlichungen des GWM die bildpädagogische Arbeit von Beginn an mit zahlreichen Publikationen, welche in folgenden Zeitungen und Zeitschriften erscheinen: Österreichische Gemeinde-Zeitung Wien, Die Form Berlin, Aufbau Wien, Arbeiterschutz Wien, Kulturwille Leipzig, Die Quelle Wien, Arbeit und Wirtschaft Wien, Bildungsarbeit Wien, Die Volksschule Langensalza, Minerva-Zeitschrift Berlin, Museumskunde Berlin, Moskauer Rundschau, Bouw en Techniek Amsterdam, Mitteilungen der Gemeinde Wien, Survey Graphic New York, The Listener London, Tidskrift för Göteborgs Stads Tjänstemän Göteborg, De Delver Zeist, Bulletin of the National Tuberculosis Association New York, Architectural Record New York, Bulletin of the World Association for Adult Education London, Highway London, The New Era London, Health Education Journal London, The Lancet London, The Journal of Education London (Gesammelte bildpädagogische Schriften, Bd. 3, hrsg. v. Haller, Rudolf; Kinross, Robin).

  4. 4.

    Dabei soll keineswegs ein Anspruch auf Vollständigkeit erhoben werden. Im Bewusstsein dessen, dass es in den Abbildungen mehr zu entdecken gibt, als hier beschrieben, sei angemerkt, dass es eine Geneselinie zu entfalten gilt, die nicht alle Details integrieren kann. Eine wohl an mancher Stelle ergänzend wirkende Genesedeskription sei mit Kinross (2013) empfohlen, s. auch Fußnote 90 dieses Kapitels.

  5. 5.

    Im Wien der Zwischenkriegszeit ist die Regierung bis 1923 nicht in der Lage, eine Infrastruktur bereit zu stellen, die die herrschende Nahrungs-, Öl-, und Kohleknappheit lindern könnte. Die städtische Mittel- und Arbeiterschicht zieht an die Randgebiete, in Wälder und Wiesen, lebt in Hütten und betreibt Kleingartenbau, um nicht zu verhungern (Vossoughian 2008, S. 17). Einerseits lindern diese halblegalen Wildsiedler (Kospach 2010, S. 2) oder ‚Zigeuner-Siedler’ die Wohnungsnot in der Stadt, andererseits führt diese Anarchie dazu, dass ganze Wälder abgeholzt und Baukonventionen verletzt werden (Vossoughian 2008, S. 18, 31). Deshalb orientiert sich das Engagement Neuraths im Verband für Siedlungs- und Kleingartenwesen vor allem daran, die Stadtplanung als Integration von Interessen von oben und unten voranzubringen, die vorhandenen chaosähnlichen Zustände durch das Siedlerkonzept der Selbsthilfe zu ordnen und die heterogenen Orientierungen ‚organisatorisch und programmatisch zu vereinheitlichen‘ (Vossoughian 2008, S. 18, 31; Sandner 2014, S. 168). Darüber hinaus fördert er diese Siedlungsform als Ausdruck städtischer Selbstermächtigung (Kospach 2010, S. 2) und sieht in ihr eine Möglichkeit, gemeinschaftliche Ideale im anonymen Stadtleben zu verwirklichen (Vossoughian 2008, S. 49). Zum Begriff der Gemeinschaft s. Fußnote 95 in Kap. 2.

    Der Österreichische Verband für Siedlungs- und Kleingartenwesen ist ab 1921 als Unterabteilung der Österreichischen Siedlungs-, Wohnungs- und Baugilde organisiert, welche professionelle Bauorganisationen, Siedler und Mietergruppen zusammenführt (Vossoughian 2008, S. 31). Zeitgleich wird die Gemeinwirtschaftliche Siedlungs- und Baustoffanstalt (GESIBA) gegründet (Vossoughian 2008, S. 29), die Baumaterialien besorgt und für Kooperativen günstige Darlehen zu niedrigen Raten aushandelt (Vossoughian 2008, S. 31). Der Verband wird 1922 in zwei Unterabteilungen organisiert, der Warentreuhand und dem Baubüro (Vossoughian 2008, S. 33). Im Letzteren ist die Architektin Margarete Schütte-Lihotzky (1897–2000) engagiert, die Notunterkünfte, Inneneinrichtungen und ab 1923 'Kernhäuser’ entwirft. Dies sind erweiterungsfähige Fertigteil-Häuser von verschiedenen Typen, die man im Katalog bestellen und selbst aufbauen kann (Vossoughian 2008, S. 34 f; Kospach 2010, S. 2). Die Gesamtheit dieser Unternehmungen droht immer mehr zu scheitern, als die Stadt Wien 1923 ein eigenes Bauprojekt mit mehrgeschossigen Großwohnanlagen finanziert und damit die Mittel für die Kernhäuser gefährdet, sodass von den geplanten 3000 Stück lediglich 673 realisiert werden (Vossoughian 2008, S. 39; Sandner 2014, S. 175). Weit mehr hat wohl aber die Tatsache zum Scheitern des Projektes beigetragen, dass diese Notlösungen immer weniger benötigt werden, die Siedler Beschäftigungen finden, das Hausbauen delegieren können und somit das Konzept der Selbsthilfe konterkarieren (Vossoughian 2008, S. 39).

    Die ausführliche Geschichte, Funktion und Rolle des Verbandes ist zu finden bei Sandner (2014, S. 165 ff) und v. a. bei Vossoughian (2008), dort ebenso eine ausführliche Darstellung der Beziehung Neuraths zur Architektur und dem CIAM.

  6. 6.

    Zudem werden Fragen der öffentlichen Gesundheit (wie etwa die Bedeutung von sauberem Wasser) behandelt (Neurath 1945a, S. 100).

  7. 7.

    Nach Paul Neurath allerdings beginnt der Versuch, komplizierte, zahlenmäßige Beziehungen grafisch darzustellen, bereits 1918 (Neurath 1994, S. 36). Zu dieser Zeit ist Otto Neurath Direktor des Deutschen Kriegswirtschaftsmuseums zu Leipzig, das die Auswirkungen des kriegszeitlichen Abgeschnittenseins von Globalisierung und internationalem Handel auf das Alltagsleben der Menschen zeigen und zugleich Hilfe für die dadurch bedingten Mängel und Nöte aufzeigen will (Vossoughian 2008, S. 54). Der vollzogene Wandel von der Marktwirtschaft in die zu Kriegszeiten praktizierte Naturalwirtschaft, welche wie in sozialistischen Gesellschaften Güter und Dienste rationalisiert (Vossoughian 2008, S. 52), wird vermittelt, indem Informationen über die Rolle des Tauschhandels, über Materialrecycling, Volkswissen, alternative Bergbau- und Produktionsmethoden, Landwirtschaftstechniken, Munitionsproduktion und lokale Technologien in kriegszeitlichen Anstrengungen geboten werden (Vossoughian 2008, S. 54). Auch werden die Nutzungsmöglichkeiten regionaltypischer, gefundener Materialien und Ressourcen gezeigt, um etwa Spielzeug, Papier, Stifte oder Medikamente daraus zu machen (zum Beispiel in einem Diagramm über Kaninchen als Quelle von Nahrung und Schutz) (Vossoughian 2008, S. 54).

    Die einzige Ausstellung des Kriegswirtschaftsmuseums „Weltblockade und Kriegswirtschaft“ wird 1918 gezeigt (Vossoughian 2008, S. 149, 52). Nach Marie Neurath ist kein Exponat dieser ersten Ausstellung Neuraths erhalten geblieben (Neurath 1982, S. 24).

  8. 8.

    Die in den folgenden Bildbeschreibungen genutzten Aufzählungszeichen sollen keine Nummerierungen im Sinne einer semantischen Rangfolge sein, sondern lediglich längere Beschreibungen insofern strukturieren, als sie einen je neuen Aspekt anzeigen.

  9. 9.

    In semiotischer Begrifflichkeit sind die von Neurath konstruierten Zeichen Ikons (zur semiotischen Unterscheidung von Zeichen s. Fußnote 96 in Kap. 2). Neurath selbst verwendet verschiedene Begriffe für die Zeichen: Symbole, Signaturen, Typen, Isotypen und Zeichen. Da aus semiotischer Sicht das Symbol anders definiert wird, soll hier zur Vermeidung von Missverständnissen dieser Begriff für die Bezeichnung der Zeichen gemieden werden.

  10. 10.

    Laut Vossoughian (2008) übernimmt Neurath die zweidimensionale und nicht perspektivische Darstellung von William C. Brinton (S. 63). S. Fußnote 32 dieses Kapitels.

  11. 11.

    Hier wird das städtische Wohnungsprogramm und die Geschichte der Stadtplanung, die wirtschaftliche Grundlage menschlicher Siedlungsentwicklung, die systematische Planung von Städten und die Entwicklung der Errichtung von Gebäuden thematisiert, sowie das Phänomen, dass Großstädte immer mehr von der Konstruktion von Vorortgärten und Gartenstädten bestimmt werden (Vossoughian 2008, S. 55). Das Museum für Siedlung und Städtebau will das Verständnis der Öffentlichkeit für Architektur fördern und für die sozialen und materiellen Kräfte, die die Bauentwicklung beeinflussen (Vossoughian 2008, S. 55).

  12. 12.

    S. auch Kap. 2.2.7. Erste Auftragsarbeiten kommen von Sozialversicherungsträgern für Zeitschriften und Ausstellungen, so auch von Mai bis Juni 1925 die erste Teilnahme an einer Ausstellung, der Hygiene Ausstellung Wien, bei der das GWM Beiträge zu Tuberkulose zeigt (Hartmann 2002, S. 162; Vossoughian 2008, S. 69).

  13. 13.

    Weil sich das GWM intensiv der Entwicklung der bildlichen Darstellung widmet, wird es in der Literatur oft mit dem Beginn der bildpädagogischen Arbeit verknüpft (Kinross 1991, S. IX).

  14. 14.

    Der Name der Methode bezieht sich auf den Ort ihrer vorläufigen Entfaltung und würdigt die finanzielle Unterstützung, die die Gemeinde Wien dem Museum und damit der Entwicklung der Bildmethode zuteil werden lässt (Neurath 1982, S. 25).

  15. 15.

    Hier sind gewiss Parallelen zur Arbeitsweise des Bauhauses zu ziehen, dem Neurath ideell nahe steht. Er hält im Bauhaus Dessau Vorträge zum Siedlungs- und Städtebau und versteht es als architektonisches Pendant zur Wissenschaftlichen Weltauffassung (Hartmann 2002, S. 162; Stadler 1982, S. 5).

    Zu Beginn der Bildentwicklung kann sich das GWM nur einen kleinen, fest angestellten Mitarbeiterstamm leisten und erweitert ihn im Laufe der Zeit mit steigenden finanziellen Möglichkeiten (Neurath 1982, S. 24 ff).

  16. 16.

    Diese Arbeitsgemeinschaft ist nicht zu verwechseln mit derjenigen, die die deutsche ‚Neue Richtung’ zeitgleich in der Erwachsenenbildung zu praktizieren sucht. Dort handelt es sich nämlich um eine Methode, die zur Vermittlung konservativ selektierter, kultureller Inhalte auf intensive, antiintellektualistische Weise zwecks Bildung der Gemeinschaft herangezogen wird (Tietgens 2001).

  17. 17.

    Das GWM erfüllt zudem Auftragsarbeiten für Schulen, Ausstellungen und Büros und bereitet Vermittlungsbilder für Publikationen vor (Neurath 1926b, S. 63). Laut Kinross (1991) werden die Ausstellungstafeln in erster Linie für den Gebrauch in Ausstellungen hergestellt und erst in zweiter Linie umgezeichnet, fotografiert und verkleinert, um in gedruckten Publikationen verbreitet zu werden (S. X).

  18. 18.

    Marie Reidemeister ist Mathematikerin und Physikerin und beeinflusst maßgeblich die Entwicklung der Bildpädagogik. Sie wird 1941 Otto Neuraths Frau und führt die Wiener Methode nach Neuraths Tod bis in die 1980er Jahre in London alleine fort (Neurath and Kinross 2009).

  19. 19.

    Zum Begriff der Transformation s. Kap. 4.2.

  20. 20.

    Als Zeichner sind in der frühen Zeit Friedrich Jahnel und Bruno Zuckermann beschäftigt (Neurath and Kinross 2009, S. 18, 23).

  21. 21.

    Später wird mit dem Eintritt von Gerd Arntz in das GWM die reproduktive Technik des Linoldrucks den Scherenschnitt ablösen (s. Abb. 3.5), der wiederum später durch die Lithographie ersetzt wird (Neurath 1931a, S. 201, 1945b, S. 642; Hartmann 2002, S. 48).

  22. 22.

    Dieser letzte Schritt der Ausstellungskonzeption und räumlichen Umsetzung bleibt bei Kinross aufgrund der enger gesetzten Perspektive unerwähnt, er erscheint hier in der Gesamtheit der prozessualen Arbeitsorganisation einer Ausstellung allerdings ergänzenswert.

  23. 23.

    S. auch Kraeutler (2008, S. 126 f).

  24. 24.

    In diesem Zusammenhang ist die jeweilige Entscheidung für den Einsatz einer speziellen Vermittlungsmethode aufgrund ihrer unterschiedlichen, eigentümlichen Leistungen sehr bedeutsam und deshalb mit Bedacht zu treffen: „Es ist aber ein häufiger Fehler, diese Mittel dort anzuwenden, wo sie nicht notwendig sind. Wozu Modell, wo Pläne genügen? Wozu ein Globus, wenn die gleichzeitige Übersicht durch eine Planisphäre mit flächentreuer Projektion weit besser erreicht wird (…) .“ (Neurath 1930b, S. 161).

  25. 25.

    Josef Frank ist Architekt der Wiener Moderne, Gründungsmitglied des Wiener Werkbundes und leitet die Entstehung der Werkbundsiedlung Wien. Er arbeitet bereits im Verband für Siedlung und Städtebau mit Neurath zusammen und entwickelt für das GWM ein Konzept, mit dem die Bildertafeln mobil eingesetzt werden können (Hartmann 2002, S. 62).

  26. 26.

    Um dem Anspruch zu genügen, dass die Ausstellungen in andere Ausstellungsörtlichkeiten geschickt werden können, sind alle Gestelle zerlegbar (Neurath 1931a, S. 198): Das ganze Museum ist zur Ortsveränderung vorbereitet und leicht beweglich (Neurath 1931a, S. 198).

  27. 27.

    Vor allem nach dem Umzug ins Neue Rathaus wird dies eine Rolle spielen, weil die Beleuchtung dann das prunkvolle, gotische Gewölbe vergessen lässt.

  28. 28.

    Auch dieses Prinzip der Darstellung größerer Mengen durch die Darstellung größerer Zeichenmengen lernt Neurath laut Vossoughian (2008) von William C. Brinton (S. 63). S. Fußnote 32 dieses Kapitels.

  29. 29.

    Das genaue Größenverhältnis lässt sich dann nicht erkennen, sondern muss berechnet werden (Neurath 1931b, S. 182).

  30. 30.

    Diese Darstellung der Bevölkerungsdichte hat Nachteile im Bezug auf die Klarheit der Tafel insgesamt, sodass Neurath für die Anteiligkeit später eine andere Darstellungsform findet.

  31. 31.

    Zur Begrifflichkeit der Ikonizität s. Fußnote 96 in Kap. 2.

  32. 32.

    Die bildpädagogische Arbeit des GWM wird sich hauptsächlich mit solchen statistischen, sozioökonomischen Tafeln beschäftigen und dabei das Wissen um andere, historisch entfaltete Visualisierungen konstruktiv nutzen. Die Wiener Methode ist in mancherlei Hinsicht als fortführende Entwicklung der jeweiligen historischen Formen gedacht, in vielerlei Hinsicht wiederum gerade in Abgrenzung zu etwaigen, ungünstigeren Faktoren dieser historischen Phänomene konstruiert.

    So sieht sich Neurath mit der Bildpädagogik in der Tradition der altägyptischen Hieroglyphen. Denn auch die Zeichen der Wand-, Fels- und Höhlenmalereien der Ägypter sind sehr alltagsnah, erschließen sich unmittelbar und sind miteinander zu verbinden. Sie üben desweiteren aufgrund ihrer farblichen und formlichen Gestaltung einen gewissen Reiz auf den Betrachter aus (Neurath 1933b, S. 271, 1945b, S. 638 ff). Eine weitere Parallele zur Bildpädagogik zeigt sich darin, dass bereits die Ägypter in den Hieroglyphen ihr Wissen abbilden, und nicht etwa nur das Gesehene (Neurath 1944b, S. 602). Wegen dieser mehrfachen Nähe bezeichnet Neurath die Bildpädagogik auch als ‚neue Hieroglyphik’ (Neurath 1932b, S. 212). Die Hieroglyphen werden laut Neurath im Laufe ihrer Anwendung allerdings degeneriert, die Inschriften unterscheiden sich nicht vom gemalten Text, die Farbgebung ist nicht mehr wesentlich und es findet keine Beschränkung auf wichtigste Punkte eines Bildes statt (Neurath 1945b, S. 643).

    Auch die chinesische Bilderschrift in ihrer ursprünglichen Form lässt Gemeinsamkeiten zur Bildpädagogik erkennen, weil die Zeichen rasch erkennbar sind und sich stark voneinander unterscheiden (Neurath 1933b, S. 283). Eine wichtige Analogie der Bildpädagogik zur chinesischen Schrift ist die Darstellung von Bildermengen. Ein Baumbild stellt einen Baum dar, drei Baumbilder einen Wald und viele Baumbilder bedeuten Vegetation (Neurath 1933b, S. 283).

    In Europa zeigt sich die Idee der Bildpädagogik in verschiedenen, meist voneinander unabhängigen Phänomenen und ist nicht älter als 300 Jahre (Neurath 1936, S. 394). So sieht Neurath zum Beispiel die Wiener Methode auch als ‚neuen Orbis pictus’ im Sinne Comenius (Neurath 1930d, S. 144, 1936, S. 394). Comenius (1592–1670) will auf dem Grund einer christlich-religiösen Fundierung das Volk durch Informationen umfassend erziehen. Er entwickelt dazu eine visualisierte Enzyklopädie, den Orbis sensualium pictus, der aus einem systematisierten Kanon von naturalistischen Vermittlungsbildern besteht (Comenius 1657; Hartmann 2002, S. 31). Laut Hartmann (2002) ist Comenius einer der ersten, der der Fülle des neuen, von der Wissenschaft generierten Wissens mit methodischer Systematisierung in Form von visuellen Übersichten und Zusammenfassungen begegnet (S. 31). Als deutliche Abgrenzung zur Wiener Methode nennt Neurath, dass Comenius keine Konventionen für Schreiber und Zeichner festlegt und dass im Orbis pictus eine enge Verbindung der Bild- und Wortsprache besteht (Neurath 1936, S. 394): Sie sind nicht unabhängig voneinander gedacht, sondern verweisen aufeinander. (Zur Enzyklopädie Otto Neuraths s. Kap. 2.1.)

    Auch der deutsche Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz (1646–1716) beeinflusst Neurath offensichtlich mit seiner Idee, Visualisierungen mit Hilfe der Wissenschaft zu finden (Neurath 1936, S. 394). Dieser konstatiert, dass es eine rationale, moderne Hieroglyphik geben müsste, die mit Zeichen Gedanken liefern könnte (ORF 1982, S. 11). Leibniz legt allerdings keine enge Verbindung von Material und Bild zugrunde (Neurath 1936, S. 394).

    Die Kartographie wird ebenfalls von Neurath als europäischer Vorläufer der Wiener Methode bezeichnet, wobei dies wohl insbesondere für militärische Karten zutrifft. Diese benutzen für taktische Einheiten konventionelle Zeichen und halten militärische Operationen in schematischen Kartogrammen fest (Neurath 1936, S. 394, 1932b, S. 212). Militärische Karten bedienen sich aber keiner bewussten Darstellungsregeln (Neurath 1936, S. 394).

    Am Rande erwähnt Neurath zudem Heiligenbilder als Vorläufer der Wiener Methode. Mit ihnen hat die Bildpädagogik gemeinsam, dass sie (trotz ihrer starken Symbolik) zum Teil auch Sachbilder sind (Neurath 1933b, S. 271).

    Neurath/Kinross (2009) sehen die Wiener Methode außerdem in der Tradition der statistischen Präsentation Europas und Amerikas, beginnend im 18. Jahrhundert, wie etwa von William Playfair (1759–1823), Michael G. Mulhall (1836–1900) und Willard C. Brinton (1857–1923) (S. 97 ff).

    Nach Vossoughian (2008) ist Neurath zudem von der Neuen Typographie-Bewegung in Deutschland inspiriert, namentlich von Jan Tschichold (1902–1974) und El Lissitzky (1890–1941), die seinen Enthusiasmus für Massenkommunikation verstärken (S. 63; Neurath and Kinross 2009, S. 109 f).

    Zusammenfassend kann Neurath formulieren: „Wir haben (…) viele Vorläufer gehabt, die verschiedene Methoden, wichtige Ereignisse zu veranschaulichen, ausprobiert haben, aber (…) sie haben Symbole nicht als Einzelheiten solcher Darstellungen verwendet, um eine Art von Sprachtechnik zu bilden.“ (Neurath 1945b, S. 64). Die Wiener Methode unterscheidet sich also von ihren Vorläufern dahingehend, dass die Bilder eine Standardisierung durch Konventionen erfahren, welche die Codierung der Zeichen und die Konstruktion der Bilder im Detail explizit und verbindlich festschreiben. Die Verbindung dieser Systematisierung mit der Tatsache, dass die Vermittlungsbilder zur sozialen, aufklärerischen Belehrung eingesetzt werden (Neurath 1926f, S. 77), sieht Neurath als Novität in der Geschichte der Bildpädagogik an.

  33. 33.

    Eventuell sind die Zeichen auf der Originaltafel durch unterschiedlichen Farbeinsatz differenzierter zu rezipieren.

  34. 34.

    Das Herstellungsverfahren des Scherenschnittes ist der silhouettenhaften und flächigen Wirkung der Zeichen sehr zuträglich (Neurath 1927a, S. 120).

  35. 35.

    Otto Neurath lernt hier den Grafiker Gerd Arntz kennen, der bald eine wichtige Rolle für die Entwicklung der Wiener Methode einnehmen wird (Hartmann 2002, S. 162).

  36. 36.

    Auch vorherige Tafeln sind bereits farbig, liegen allerdings nur in schwarz-weiß-Reproduktionen vor.

  37. 37.

    Aufgrund der begrenzten finanziellen Möglichkeiten dieser Zeit gibt es unterschiedliche Bilder: Alle Tafeln sollen so konzipiert sein, dass ihre farbliche Gestaltung auch durch die Gestaltung mit Zeichen ersetzt werden kann. Die farbigen Tafeln sind etwa in Ausstellungen zu verwenden, die schwarz/weiß-Tafeln für Reproduktionen in Büchern (Neurath 1926e, S. 51, 1926a, S. 60, 1926b, S. 69, 1936, S. 372). Deshalb existieren zum Teil von gleichen Bildern verschiedene Entwürfe. Dies betrifft auch Tafeln aus der in dieser Arbeit besprochenen Auswahl.

  38. 38.

    Kooperativ in diesem Zusammenhang sind vor allem Montessori-Schulen, die die Wiener Methode übernehmen (Neurath 1931b, S. 189, 1933a, S. 263). Zu beobachten ist hier, dass die Wiener Methode selbst bei minderbegabten und weniger vorgebildeten Kindern keine Minderwertigkeitsgefühle hervorruft und das Gefühl vermittelt, „(…) mit sozialen Gebilden hantieren zu können wie mit Gebilden eines Baukastens.“ (Neurath 1931b, S. 189).

    Diese intensive Arbeit mit den Schulen führt zur späteren Veröffentlichung des Buches ‚Bildstatistik nach Wiener Methode in der Schule’ 1933 (Neurath and Kinross 2009, S. 45).

  39. 39.

    Die Inneneinrichtung ist vom Architekt Josef Frank in Zusammenarbeit mit Neurath entworfen (Vossoughian 2008, S. 150).

  40. 40.

    Ein Drucker und Setzer, Richard Neurteur, wird angestellt sowie Dr. Friedrich Bauermeister als zweiter Transformierer neben Marie Reidemeister (Vossoughian 2008, S. 57; Neurath 1982, S. 27). Als Drucker und Färber wird der Buchbinder Josef Scheer im Museum beschäftigt (Neurath 1936, S. 356).

  41. 41.

    Wie Neurath später formuliert, steht die Verwirklichung des Bemühens um eine Art Weltgesundheitserziehung in Zusammenhang mit dem Bestreben, das Glück der Menschen zu fördern (Neurath 1944a, S. 628).

  42. 42.

    Neurath bezeichnet dieses Verlaufsschema als ‚Schachbrettmuster’ (Neurath and Kleinschmidt o. J., S. 441).

  43. 43.

    Zeichen etwa sind einheitlich zu gestalten und es ist nicht dem ‚unpädagogischen’ Irrtum aufzusitzen, durch immer neue Zeichen eine besondere Anziehung bewirken zu wollen (Neurath 1926b, S. 67).

  44. 44.

    Die versuchsweise eingesetzten Visualisierungen werden zum Beispiel in der Anwendung in ihrer Wirkung überprüft, indem Marie Neurath Schulklassen im Museum umherführt und Fragen stellt, deren Antworten den dargestellten Tafeln zu entnehmen sind. In diesen Unterhaltungen wird bemerkt, ob eine Tafel einfach genug zu verstehen ist (Neurath and Kinross 2009, S. 25).

  45. 45.

    Nach Marie Neurath ist es vor allem Otto Neuraths Selbstkritik, die die Entwicklung der Methode vorantreibt (Neurath and Kinross 2009, S. 80).

    Später wird Neurath in seiner ‚visuellen Autobiografie’ beschreiben, dass die differenzierte Wahrnehmung für Bilder und die Vorliebe für bildliche Darstellungen verschiedene, autobiografische Bezüge aufweist. So hat er etwa als Kind die Möglichkeit, in der 13.000 Exemplare umfassenden väterlichen Bibliothek bereits vor dem Lesenlernen Bildbände zu entdecken und schätzen zu lernen (Neurath 1945a, S. 24). Als Kind stellt er bereits früh den Unterschied zwischen ernsthaften Bildern und Bilder für Kinder fest und bemerkt, dass letztere oft voller Fehler sind (Neurath 1945a, S. 26 ff). Zoologische Atlanten, mineralogische Schemata, botanische Atlanten, geologische Bilder bei Descartes und militärische Karten schärfen seine Wahrnehmung für Visualisierungen (Neurath 1945a, S. 32 ff, 41, 52). Embleme, Vignetten und Siegel finden ebenso früh sein Interesse, wie Bilder, die Wandlungen zeigen (etwa die gezeichnete Verwandlung eines Fischkopfes in einen Menschenkopf) (Neurath 1945a, S. 12, 54, 89, 1945b, S. 638).

    Ähnlichen Einfluss auf die Wahrnehmungsdifferenzierung Otto Neuraths wie die väterliche Bibliothek haben Museen und Ausstellungen, wo er früh ernsthafte Veranstaltungen von Unterhaltungsshows zu unterscheiden weiß (Neurath 1945a, S. 69). In den Wiener Museen entdeckt er die altägyptischen Hieroglyphen. Sie interessieren ihn besonders, weil er ihre einfachen, klar erzählten Geschichten bereits als Kind versteht (Neurath 1945a, S. 70). Sie behandeln, ähnlich wie die altchinesische Schrift, Zeichen als unterschiedlich kombinierbare Module und erzählen, wie die Höhlen- u. Felsmalereien in Frankreich und Spanien, von alltäglichem menschlichem Verhalten (Neurath 1945a, S. 80 f). Im Gegensatz dazu sind griechische und römische Antiquitäten eher extraordinär. Sie erzählen von Gottheiten und Helden und sind nicht unmittelbar mit dem Alltag zu verbinden (Neurath 1945a, S. 72, 87). Hieroglyphen unterscheiden sich auch von mexikanischen und indischen Figuren, die weniger einfach dargestellt sind (Neurath 1945a, S. 85).

    Das Kaffeehaus der Innenstadt, das er regelmäßig mit seinem Vater besucht, und das der damaligen Zeit entsprechend hunderte von Zeitschriften verschiedenster Sprachen und Fachbereiche bereithält, ist für Otto Neurath besonders wegen der technischen und künstlerischen Blätter interessant. Mit der Leipziger Illustrierten, der Illustrated London News, L’Illustration and The Studio tragen ebenfalls zur visuellen Schulung bei (Neurath 1945a, S. 62, 64). Besonders mag er diagrammatische Skizzen und humorige Blätter, welche mit einem Minimum an Linien Persönlichkeiten zu charakterisieren wissen (Neurath 1945a, S. 65 f).

    Für das kindliche Spiel Otto Neuraths ist das Kombinieren essentiell (zum Beispiel in einem Sammelalbum, bei Baukastensystemen, in chemischen Experimenten, mit Knöpfen und mit Ausgeschnittenem (Neurath 1945a, S. 9 ff). Schattenspiele schärfen seinen Blick für Silhouetten (Neurath 1945a, S. 93). Auch sind ihm Karten, Stadtpläne und Straßenkarten wichtig (Neurath 1945a, S. 13 f).

    In der Schule sind dann im Zeichenunterricht Parallelprojektionen spannend und das Lernen der Regeln der Perspektive (Neurath 1945a, S. 16, 20). Geometrie wird vorwiegend deshalb gemocht, weil die Anordnung von Teilen eines Körpers und deren Grenzen vermittelt werden (Neurath 1945a, S. 94).

    All diese biografischen Faktoren tragen laut Neurath zu einer differenzierten Wahrnehmungsschulung bezüglich der Farben, Formen und Perspektive von Visualisierungen bei, sodass er späterhin, als er das Vermittlungsproblem der Wiener Arbeiterschaft identifiziert und zu lösen versucht, auf diese frühen reflektierten Erfahrungen zurückgreift.

  46. 46.

    Gerd Arntz zählt neben Franz W. Seiwert (1894–1933) und Heinrich Hoerle (1895–1936) zum Kern der ‚Kölner Progressiven’ oder der ‚Gruppe progressiver Künstler’, die sich in der Synthese von Kunst und radikaler Politik versuchen (Roth 2008, S. 17). Marxistisch-revolutionär motiviert, soll die Kunst der Kölner Progressiven soziale Realitäten in gegebener Form einfach und klar vermitteln, für jeden verständlich machen und durch Mobilisierung der Arbeiterschaft in eine klassenlose Gesellschaft führen (Roth 2008, S. 7). Deshalb werden eine einfache Formensprache, ein klarer Bildaufbau und geometrische, streng komponierte Grundformen eingesetzt. Für eine breite Wirkung setzen die Künstler Reproduktionsmedien ein, zum Beispiel Druckmedien in Zeitschriften (Roth 2008, S. 17 f), und nutzen Fotografien ihrer Werke (vorwiegend von August Sander) als Mittel der Vervielfältigung und Verbreitung (Roth 2008, S. 29). Sich gegen die Tafelmalerei aufgrund ihres bürgerlichen Ursprungs wendend, suchen sie nach einer dem Proletariat eigenen Form und benutzen alternative Medien. Vor allem Gerd Arntz wird sich mit nur 13 vollendeten Ölgemälden nur wenig von diesem Grundsatz entfernen und vorwiegend Holzschnitte und entsprechende Drucke herstellen (Roth 2008, S. 121 f). Eine klare Unterscheidung zwischen seiner freien künstlerischen Arbeit und der Arbeit im GWM vollziehend, führt Arntz dort nicht den Holzschnitt als Reproduktionstechnik, sondern den Linolschnitt ein, weil Linoleum leichter zu bearbeiten ist als Holz (Roth 2008, S. 123).

    In der Nüchternheit der Darstellungsform ist Arntz laut Hartmann (2002) an das Bauhaus angelehnt (S. 60 f).

  47. 47.

    Dieses Lexikon wird letztlich mehr als 2000 Zeichen enthalten (Neurath 1942, S. 592).

  48. 48.

    Weil das Programm des Isotype früh formuliert ist und frühe Umsetzung erfährt, ist die Führungsrolle Otto Neuraths in diesem aufklärerischen Bildungsprogramm, das von einem Team umgesetzt wird, nicht zu leugnen. Entgegen manchen Schriften, die Gerd Arntz das ‚Ersinnen’, ‚Entwerfen’, ‚Entwickeln’ der ‚Piktogramme’ und der ‚Sprache’ zuschreiben oder mit seiner Mitarbeit einen ‚ungeheuren qualitativen großen Sprung’ in der Entwicklung der Bildpädagogik verbinden, wird in der hier vorrangigen bildungstheoretischen und darstellungskonzeptionellen Perspektive die Rolle von Arntz zu relativieren sein (Roth 2008, S. 21; Würzner 1988, S. 963; Müller 1991, S. 38). Es scheint vielmehr, dass mit Arntz der Grafiker gefunden ist, der das Werkzeug mitbringt, das das bildpädagogische Vermittlungskonzept konsequent umzusetzen erlaubt (Kinross 2013, S. 176). Ist die Verwendung auch sehr stilisierter Figuren und Bilder vor dem Eintritt Arntz ins GWM sporadisch und punktuell, verändert sich mit ihm der Grad ihrer Standardisierung (Neurath and Kinross 2009, S. 87). Er prägt immer mehr den klaren, nüchternen und damit relevanten Stil des Isotype (Neurath 1945a, S. 102). Desweiteren sorgt Arntz mit der Einführung des Linoldrucks für eine technische Melioration der Tafelherstellung, die wohl erst die weite Verbreitung und Akzeptanz des Isotype ermöglicht (Kinross 2013, S. 176). Insofern leistet Arntz einen bedeutsamen Beitrag zur Fortentwicklung von Grafik und handwerklicher Umsetzung der Tafeln. Im komplexen, kollektiven Zusammenspiel von Datenauswahl, Transformation, Grafik, handwerklicher Umsetzung und Präsentation innerhalb einer von Neurath gesetzten bildungstheoretischen Rahmung, sind diese Faktoren allerdings durch ihre deduktive Nachrangigkeit relativiert.

    Wird die Arbeit von Arntz als freiem Künstler mit der immer unpersönlicheren Stilentwicklung des Isotype verglichen, wird ebenso klar, dass die künstlerische Neigung Arntz durch die Arbeit am Isotype und durch die hierin gesetzten Grundsätze der Informationsvermittlung eine Reduktion erfährt. Deutlich wird dies zudem beim Vergleich zweier Bilder, ‚Automobilbestand der Erde, Anteil der Vereinigten Staaten’ (s. Abb. 3.36) und ‚Kraftwagenbestand der Erde’ (s. Abb. 3.47). Ist das erste, ältere Bild deutlich von Arntz künstlerischen Ambitionen geprägt, ist das zweite, jüngere Bild dagegen wesentlich reduzierter und unpersönlicher.

    Einblicke in die künstlerische und grafische Arbeit von Gerd Arntz und die auch nach Neuraths Tod entwickelten Piktogramme, die nur noch teilweise den Konventionen des Isotype entsprechen, geben Roth (2008), Annink und Bruinsma (2008, 2010) und Bruinsma (2011).

  49. 49.

    Die Futura wird 1927 von Bauhaus-Künstler Paul Renner entworfen (Vossoughian 2008, S. 91) und ist heute noch in verschiedenen Versionen präsent.

  50. 50.

    Das Kinderbuch enthält eine Mischung aus bereits gezeigten Ausstellungstafeln oder Reproduktionen und eigens angefertigten, farbig gestalteten Bildern (Neurath and Kinross 2009, S. 27).

  51. 51.

    Es handelt sich hier um den flächentreuen Eckertschen Netzentwurf mit möglichst geringer Winkelverzerrung (Neurath 1930d, S. 149). Es werden ausschließlich Kartogramme verwendet, in die Eintragungen vorgenommen werden können, und nicht etwa geografische Karten (Neurath 1930d, S. 148). Die genauen kartographischen Grundsätze erläutert Neurath in ‚Gesellschaft und Wirtschaft’ (Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Wien 1930, S. 100, 103).

  52. 52.

    Auf diesem Bild befindet sich ein sachlicher Fehler, insofern in der rechten Hälfte die Sowjetunion einbezogen ist, links auf der Karte aber nicht mit markiert wird.

  53. 53.

    Später wird Neurath schreiben, dass Führungsbilder außerhalb der Hauptdarstellung hinzuzufügen sind (Neurath 1936, S. 373).

  54. 54.

    Nach Marie Neurath gibt es eine Zeit lang eine gewisse Willkür in der Farbwahl, auch wenn der Anspruch ein anderer ist (Neurath and Kinross 2009, S. 23).

  55. 55.

    Die Texttafeln beinhalten formelle und inhaltliche Erläuterungen: eine Legende zur Bedeutung von Zeichen und Farben, eine kartografische Übersicht, eine dreiseitige Erläuterung der Wiener Methode, inhaltliche Erläuterungen zu Tafeln, genaue Mengendarstellungen in Zahlen, jeweils den Tafeln zugeordnet, Datenquellennachweise und ein Inhaltsverzeichnis (Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Wien 1930, S. 99 ff).

    Berater bei der Erstellung des Atlasses sind unter anderen der Statistiker Dr. Alois Fischer, der Historiker Dr. Robert Blechsteiner vom Völkerkundemuseum, der Kunsthistoriker Dr. Schwieger und der Kartograph Prof. Karl Peucker (Neurath and Kinross 2009, S. 28; Neurath 1933b, S. 265).

    Um den Atlas termingerecht fertigzustellen wird Gerd Arntz als Grafiker von dem holländischem Maler Peter Alma (1886–1969) und dem Prager Augustin Tschinkel (1905–1983) unterstützt, beide ebenfalls Kölner Progressive (Neurath and Kinross 2009, S. 44; Arntz 1982, S. 32 f; Neurath 1933e, S. 239; Hartmann 2002, S. 59, 61).

  56. 56.

    Eine Tafel, ‚Regierungsformen’, findet sich sogar gleich gestaltet in beiden (Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum Wien 1929, S. 30, 1930, S. 29).

  57. 57.

    Die Schulreform des Roten Wien unter Otto Glöckel (1874–1935) stellt sich drei Aufgaben: Die Demokratisierung der Schulverwaltung, die Vereinheitlichung der Schule im Mittelstufenbereich und eine innere Schulreform, die auch die Neuordnung der Unterrichtsstoffe inkludiert. Durch den Einfluss verschiedener Reformpädagogen wie Maria Montessori (1870–1952) soll einseitige Wissensvermittlung abgelöst werden durch eine Schulpraxis, die die schöpferischen Kräfte des Kindes fördert. Eine Trennung von Kopf- und Handarbeit ist aufzuheben und die Schüler auf die ‚moderne Industriegesellschaft’ vorzubereiten. Insbesondere hat die Volksschule unentgeltlich zu werden und gleiche Bildungschancen für alle zu ermöglichen. In diesem Zusammenhang der Chancengleichheit soll vor allem die bisherige Trennung von Bürgerschule und Unterstufenmittelschule durch eine Allgemeine Mittelschule für alle 10- bis 14jährigen überwunden werden und alle Lehr- und Lernmittel sollen an den Wiener Pflichtschulen unentgeltlich sein. Die umgesetzten Schulreformen werden 1934 mit der Machtübernahme der Austrofaschisten revidiert (Sozialdemokratische Partei Österreichs 2005).

    Derzeit untersucht eine Dissertation von Nepthys Zwer mit dem Arbeitstitel „L’ingénierie sociale d’Otto Neurath (1882–1945)“ an der Universität Straßbourg die Verortung der Neurathschen Bildpädagogik in der Glöckelschen Schulreform.

  58. 58.

    „Das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum war auf Ausstellungen in: London, Paris, Amsterdam, Haag, Köln, Berlin, Hamburg, Breslau und Düsseldorf (Gesolei) usw. vertreten. Es hat eine Daueraustellung in Berlin-Kreuzberg eingerichtet (Gesundheitshaus am Urban), hat Material für Dresden, Zagreb, Chikago geliefert.“ (Neurath 1931d, S. 195). Zudem wird an Ausstellungen teilgenommen in Stuttgart, Linz, Klagenfurth, Mannheim, Nürnberg und Genf und an fast allen Ausstellungen in Wien wie der ‚Hygieneausstellung’, der ‚Wien und die Wiener’, der ‚Frau und Kind’, der ‚Städtebauausstellung’, der ‚Werkbundausstellung’ und der ‚Maria-Theresia-Ausstellung’ (Neurath 1931a, S. 201).

  59. 59.

    Die im Isostat hergestellten Tafeln entstehen zwar zu Beginn unter der Anleitung Neuraths und anderer GWM-Mitarbeiter. Minns (2013) aber beschreibt ausführlich, wie sich das Institut unter dem Einfluss des Zentralvollzugskomitees mal mehr, mal weniger von den Prinzipien der Bildpädagogik entfernt. So werden zum Beispiel nicht nur empirische Daten zugrunde gelegt, sondern auch prognostische Schätzungen und übertriebene oder verfälschte Daten (Minns 2013, S. 259). Es werden mitunter Hintergründe und Illustrationen ergänzt (Minns 2013, S. 265), die Perspektive genutzt, detailliert ausgestaltete Zeichen und Symboliken nach dem Vorbild des Sowjetischen Realismus eingesetzt, um die russisch-nationale Identität der Zeichen zu betonen (Minns 2013, S. 272 ff). Auch propagandistische Zitate werden angeführt (Köstenberger 2012, S. 105), sodass insgesamt eine dem sowjetischen Institut eigene Realisierung der Bildpädagogik konstatiert wird. Deshalb bleibt sie in dem Zusammenhang der vorliegenden Arbeit der Neurathschen Bildpädagogik unbeschrieben.

  60. 60.

    Ihre Ähnlichkeit und Einheitlichkeit ergibt sich aus den zugrunde liegenden Prinzipien, die sich nicht auf den ersten Blick zeigen.

  61. 61.

    Neurath entgeht aufgrund eines Aufenthaltes im Isostat Moskau knapp mehrerer Verhaftungsversuche und muss ohne Rückkehr nach Wien über Umwege nach Holland fliehen (Neurath 1994, S. 73). Die übrigen Mitarbeiter vollziehen den Ortswechsel nicht mit, Friedrich Bauermeister bleibt im Isostat in Moskau (Neurath 1982, S. 28). Wegen Auftragsschwierigkeiten ab Herbst 1934 hat das Institut in Den Haag jahrelang keine Verdienste, sodass Erwin Bernath und Josef Scheer das Team verlassen müssen (Neurath 1982, S. 28; Sandner 2014, S. 236). Diese finanziellen Schwierigkeiten erübrigen sich erst nach einigen Jahren großer Not (Sandner 2014, S. 236), als eine engere Zusammenarbeit mit der National Tuberculosis Association in New York entsteht, die die Wiener Methode ‚entdeckt’ und Kontakt zum Team aufnimmt (Neurath and Kinross 2009, S. 51).

    Auch in Holland bleibt als Berater für die Architektur und Anlage der Museen Josef Frank dem Institut erhalten (Neurath 1936, S. 356, 1937b, S. 417).

    Laut Arntz (1988) verbrennt das Ausstellungsmaterial des GWM aus ungeklärter Ursache in einem Holzschuppen (S. 35). Das GWM wird 1934 von der Regierung des klerikal-autoritären Bundeskanzler Engelbert Dollfuß als Propagandainstitution der besiegten Sozialdemokraten geschlossen und in ‚Österreichisches Institut für Bildstatistik’ umbenannt, nach 1938 dann in ‚Institut für Ausstellungstechnik’ (Haller 1993, S. 74; Vossoughian 2008, S. 131).

  62. 62.

    Neurath hat die Methode Bildersprache, Wiener Methode, Bildpädagogik, Bildstatistik, Lehrbilder, Mengenbilder, Sachbilder und Isotype genannt. Hier soll die Methode nur dann Bildpädagogik genannt werden, solange sie die Idee, ein allgemeineres Bemühen oder die noch nicht konkret umgesetzte Methode bezeichnet. Die Benutzung der Begriffe Wiener Methode und Isotype soll sich an der Chronologie orientieren. Isotype scheint zudem dann ein angemessener Begriff zu sein, wenn die Methode als isoliert betrachtetes, konkret ausgeformtes und allgemein gültiges, wenn auch nicht abgeschlossenes Vermittlungssystem betont werden soll.

    Bisweilen werden in der Rezeption die einzelnen Zeichen des Systems als Isotypen bezeichnet. Auf diese Verwendung soll hier verzichtet werden, um eine Konklusion mit dem Methodenbegriff zu vermeiden.

  63. 63.

    Im Buch ‚International Picture Language’ wird das Verhältnis des Isotype zur Schriftsprache geklärt: das Isotype ist hier beschrieben als Hilfssprache, die nicht versucht, die Wortsprache gänzlich zu ersetzen, weil in Tafeln manche Wörter der Erklärung immer notwendig sein werden (Neurath and Kinross 2009, S. 49).

    Das Basic English ist als internationale Sprache konzipiert und geht auf C.K. Ogden zurück, dessen Mitarbeiterin sich an der Entstehung des Buches beteiligt (Neurath and Kinross 2009, S. 49). Nach Marie Neurath besteht dahingehend eine Parallele zwischen Isotype und Basic English, als beide mit dem Anspruch, ‚sehr leicht entschlüsselt zu werden, sehr schwer zu erstellen sind’ (Neurath and Kinross 2009, S. 49).

  64. 64.

    Orange steht in diesem Zusammenhang für gesund, normal oder erwünscht, schwarz für krank, tot oder unerwünscht und für Verursachung von Krankheit, rot für medizinische Maßnahmen, Schutz, Immunisierung, hellblau für die Luft, Wasser oder Pneumothorax und grün für ‚Im Freien’ (Neurath and Kleinschmidt o. J., S. 430; Neurath and Kinross 2009, S. 51).

  65. 65.

    Zuvor ist eine Tafel entworfen, die die Widerstandskraft als schwache und starke Steinmauer und die Infektion als großes und kleines Auto verbildlicht. Diese wird verworfen, weil die Zeichen allegorisch sind und in einer irreführende Weise sehr konkret (Neurath and Kleinschmidt o. J., S. 433).

  66. 66.

    Leider liegen zu diesen abstrakten Versuchen keine Bilder vor.

    Laut Marie Neurath bestärkt diese Arbeit das Team in dem Glauben, dass jede naturwissenschaftliche Aussage eine visuelle Behandlung erfahren kann (Neurath and Kinross 2009, S. 55) und bestärkt desweiteren Otto Neurath in seinem Plan, die bildmethodischen Supplementbände der einheitswissenschaftlichen Enzyklopädie anzugehen (Neurath and Kinross 2009, S. 55). S. auch Kap. 2.1.

  67. 67.

    Neurath betont 1937 in diesem Zusammenhang, dass diese Isotype-Einheit von Bild und Text sich vom illustrierten Text unterscheidet (Neurath 1937a, S. 401).

    Die Analyse der methodischen Kombination von Text und Bild soll nicht an dieser Stelle geleistet werden und bleibt noch zu erarbeiten.

  68. 68.

    Die Weltmächte der Menschheitsgeschichte sind darüber definiert, dass sie über ein Viertel der Menschen herrschen (Neurath and Kinross 2009, S. 20).

  69. 69.

    Laut Marie Neurath ist es für die Einheitlichkeit der Grafik in diesem Buch von Vorteil, dass als Grafiker alleine Gerd Arntz arbeitet, der sich nicht mit anderen Grafikern abzustimmen hat (Neurath and Kinross 2009, S. 59).

  70. 70.

    Die anderen Mitglieder des Teams der Foundation, darunter Gerd Arntz, entschließen sich zum Verbleib in Holland (Neurath and Kinross 2009, S. 61). Das Institut in Holland wird geschlossen und Neuraths Besitz beschlagnahmt (Neurath and Kinross 2009, S. 33). Späterhin wird hier eine niederländische Stiftung für Statistik gegründet, deren Leitung Neuraths erhobene Ansprüche nicht anerkennen will (Sandner 2014, S. 294).

    In England werden Neurath und Marie Reidemeister auf der Isle of Man für einige Monate interniert und erst auf Einsatz britischer Kollegen und Emigranten wie Albert Einstein hin wieder frei (Hartmann 2002, S. 163). Nach seiner Freilassung übernimmt Neurath eine Lehrtätigkeit für zwei Semester an der Oxford University (Vossoughian 2008, S. 152).

  71. 71.

    Die Zeichenherstellung hat sich im Laufe der Jahre vom Zeichnen über den Scherenschnitt und den Linoldruck zur Lithografie hin entwickelt.

  72. 72.

    Eine ausführliche Beschreibung von Rothas Werdegang, seiner Kontaktaufnahme mit Neurath und der nicht immer einfachen filmischen Zusammenarbeit findet sich bei Burke (2013).

  73. 73.

    Wie in Kap. 4.1 erwähnt, gelten die bisher angeführten Darstellungsmomente des Isotype nicht für alle realisierten Filme (ausführlicher s. Fußnote 9 in Kap. 4).

  74. 74.

    Befragungen von Zuschauern des Films ‚A few ounces a day‘, der lediglich aus Isotype-Sequenzen besteht, zeigen, dass 10 % der Zuschauer in Groß-Britannien derzeit die Isotype-Grafiken mit Cartoons assoziieren und den Film als Ganzes weniger ernst nehmen, als von Neurath und Rotha gewünscht (Burke and Haggith 1999, S. 62, 66; Burke 2013, S. 376).

  75. 75.

    s. auch Fußnote 9 in Kap. 4.

  76. 76.

    Burke and Haggith (1999) bezeichnen diese Verknüpfung von Ton und Visualität in stilistischer und technischer Hinsicht als „bahnbrechend“ und „revolutionär“ und betonen die technische Herausforderung, die diese Verknüpfung in den 1940er Jahren bedeutet (S. 64).

  77. 77.

    Eine detaillierte Übersicht über die mit Paul Rotha entstandenen Filme zeichnen Burke and Haggith (1999).

  78. 78.

    Neurath nennt sich in diesem Zusammenhang ‚Consulting sociologist of human happiness’ (Neurath 1994, S. 93).

  79. 79.

    Die geplanten bildstatistischen Supplementbände der Enzyklopädie (s. Kap. 2.1) werden nie angegangen.

  80. 80.

    Dies wird möglich, weil Neurath sie als Partner im Gesellschaftsvertrag des Isotype Institute berücksichtigt und auch sie das Vertrauen der bisherigen Vertragpartner genießt (Neurath and Kinross 2009, S. 65 ff).

  81. 81.

    In diesem Zusammenhang erwähnt Marie Neurath, dass sie mit ihrem Verleger Parrish Kämpfe auszutragen hat, weil dieser perspektivische Bilder haben will. Sie aber sieht in dieser Forderung fundamentale Grundregeln des Isotype verletzt und zeigt sich nicht kompromissbereit (Neurath and Kinross 2009, S. 66 f).

  82. 82.

    Weil die vorliegende Arbeit die Bildpädagogik Otto Neuraths als eine aus einem bildungstheoretischen Gesamtgefüge deduzierte versteht, ist die durch Marie Neurath fortgeführte Bildpädagogik hier nur erwähnt und bleibt deren Deskription und etwaige Analyse anderen Arbeiten überlassen: Kindel (2013) beschreibt detailliert die Isotype-Arbeiten Marie Neuraths in Afrika, bei Walker (2013) findet sich eine ausführliche Darlegung der Arbeiten Marie Neuraths für Kinder.

  83. 83.

    Um die Generierung der Bildpädagogik sind nacheinander das Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum in Wien (1925–1934), die International Foundation for Visual Education in Den Haag (1934–1940) und zuletzt das Isotype Institute in Oxford bemüht (1940–1945) (Neurath 1945a, S. 113).

  84. 84.

    So ist es möglich, dass das Buch ‚Modern man in the making’ 1939 auf englisch und 1940 auf holländisch und schwedisch erscheint (Neurath and Kinross 2009, S. 61).

    Im Bezug auf die Arbeiten für die National Tuberculosis Association benennt Neurath die Notwendigkeit, „(…) besonderen amerikanischen Problemen zu begegnen und die Methode der konkreten Situation anzupassen.“ (Neurath 1937a, S. 402). Leider sind diese ‚Probleme’ nicht konkretisiert, weshalb unklar bleibt, ob sie methodischer Art sind.

    Die Idee der Internationalen Sprache findet sich ebenso in Volapuk, Esperanto, Ido, Basic English und Interglossa (Neurath 1945a, S. 81).

  85. 85.

    In semiotischer Begrifflichkeit sind die von Neurath konstruierten Zeichen Ikons. Neurath selbst verwendet verschiedene Begriffe für die Zeichen: Symbole, Signaturen, Typen, Isotypen und Zeichen. Da aus semiotischer Sicht das Symbol anders definiert wird, soll hier zur Vermeidung von Missverständnissen dieser Begriff für die Bezeichnung der Zeichen gemieden werden.

  86. 86.

    An dieser Stelle ist es Neurath wohl gelungen, den ‚holistischen Charakter von Wahrnehmungsprozessen‘ zu nutzen und das Bild in seinem ‚darstellerischen, multilateralen Potential‘ auszuschöpfen, wie es Müller (1991) formuliert (S. 31).

  87. 87.

    Welche unterschiedlichen Formen der statistischen Tafeln angewandt werden, verdeutlicht Kinross (2013, S. 139 ff).

  88. 88.

    Kinross (2013) gibt zu Bedenken, dass gerade die schwíerigen, ersten Wiener Jahre der Entwicklung der Bildmethode von personalen Fluktuationen des relativ instabilen Teams begleitet werden (S. 110).

  89. 89.

    In diesen ersten Jahren findet auch nach Kinross (2013) die intensivste Entwicklung der Bildmethode statt (S. 107).

  90. 90.

    Eine alternative Genesendeskription des Isotype liefert Kinross (2013). Dort werden die grafischen Entwicklungen dadurch ausführlich verdeutlicht, dass innerhalb formaler und inhaltlicher Themensetzungen Bilder chronologisch vergleichend beschrieben sind. Als Entwicklungszäsuren werden dort die Zeiträume „1925“, „1926“, „1927“, „1928“, „1928−29“, „1929−30“ und „ab 1930“ geschlussfolgert, sodass sich einerseits eine differenziertere Beschreibung der frühen Jahre und andererseits eine undifferenziertere Beschreibung der späteren Jahre ergibt.

  91. 91.

    Dass es augenscheinlich nicht gelungen ist, die Literarität gänzlich abzulösen, mag als Scheitern der Bildpädagogik an den eigenen, als Absolutum verstandenen Ansprüchen gelten. Weil Neurath selbst nie von einem Scheitern spricht, wird hier eher angenommen, dass er diese Norm wie alle anderen nicht als Absolutum, sondern als relatives Ziel versteht, dessen Potential es möglichst weit auszuschöpfen gilt.

  92. 92.

    Manche Regelformulierungen, die sich auf konkrete Umsetzungen beziehen, haben sich fortentwickelt und zeigen sich in den Schriften als vermeintliche Widersprüche, zeigen sich allerdings in chronologischer Betrachtung als Korrekturen. Im Folgenden werden einzelne Regeln mit ihrer entsprechenden, späteren Korrektur aufgeführt: 1) Im allgemeinen sind Dinge übereinander anzuordnen (Neurath 1926g, S. 46). Und später: Es sind horizontale Zeichenreihen zu verwenden, weil sie 1. an die Lesegewohnheiten eines großen Teils der Menschheit anknüpfen, 2. weil die räumliche Nähe der zeitlichen entspricht, 3. weil die horizontale Reihe der gewohnten Lage und Bewegung von Gegenständen entspricht (Neurath 1933b, S. 287). 2) Verschiedene Gruppen nebeneinander erhalten aufgrund der Schärfe der Abgrenzung neben der unterschiedlichen Körperfarbe auch unterschiedliche Hintergrundfarben, die eine mattere Abtönung der Körperfarbe ist (Neurath1926b, S. 49). Später: Dies wird später nicht mehr praktiziert. 3) Die bildliche Vergröberung lässt sich in Kauf nehmen, weil genaue Daten daneben gesetzt werden (Neurath 1925a, S. 19; Kinross 2013, S. 138). Später: Genaue Zahlen fallen weg, um die bildliche Darstellung zu betonen (Neurath 1926e, S. 51). (4) Die Tafel soll von weitem erkennen lassen, worauf sich eine Tabelle bezieht (Neurath 1925a, S. 22). Später: Führungsbilder sind nur sparsam zu verwenden (Neurath 1933b, S. 302).

  93. 93.

    Zudem könnte die Diskrepanz zwischen Text und Bild an den Grenzen der bildhaften Vermittlungsfähigkeit der Schriftsprache liegen.

    Darüber hinaus sei im Zusammenhang der verschriftlichten Vagheit mancher Konventionen auf die Diskussion in Kap. 4 verwiesen.

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Groß, A. (2015). Die Praxis der Bildpädagogik. Die Genese des Isotype. In: Die Bildpädagogik Otto Neuraths. Veröffentlichungen des Instituts Wiener Kreis, vol 21. Springer, Cham. https://doi.org/10.1007/978-3-319-16316-1_3

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