Zusammenfassung
Die Ehe zwischen Martin (M) und Franziska (F) wird am 1.9.2008 gem § 55 a EheG einvernehmlich geschieden. Im Scheidungsvergleich einigen sich beide dahin, dass die Obsorge für das neunjährige gemeinsame Kind K bei F sein solle. Diese Obsorgevereinbarung wird pflegschaftsgerichtlich genehmigt. Am 1.12.2009 heiratet F den Amerikaner A. Dieser und F beabsichtigen, mit K nach Amerika zu übersiedeln, wo A eine „Ranch“ besitzt. M beantragt, der F die Obsorge zu entziehen und auf ihn zu übertragen, da die Übersiedlung in die Vereinigten Staaten das Kindeswohl gefährde. M selbst ist derzeit arbeitslos.
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References
Der Sachverhalt ist an die E des OGH 15.2.2000, 10 Ob 25/00z angelehnt.
Bei Nichteinigung hat das Gericht eine Obsorgeregelung zu treffen (§ 177 a); vgl V/2/89 a bzw V/2/155.
Vgl V/2/125.
F und M hätten im Scheidungsvergleich seit dem KindRÄG 2001 auch eine gemeinsame Obsorge vereinbaren können. Sie hätten dann aber eine Vereinbarung über den hauptsächlichen Aufenthalt des K zu treffen gehabt, die gerichtlich hätte genehmigt werden müssen (§ 177; vgl V/2/155).
Vgl V/2/125.
Vgl V/2/89 a.
Vgl Weitzenböck in Schwimann3 § 176 Rz 4; Stabentheiner in Rummel3 § 176 Rz 2; Thunhart in Fenyves/Kerschner/Vonkilch, Klang3 §§ 176, 176b Rz 9 ff.
OGH 15.2.2000, 10 Ob 25/00z.
Keine Gefährdung des Kindeswohls: Übersiedlung eines siebenjährigen Kindes nach Jugoslawien (LGZ Wien EFSlg 38.377); Übersiedlung von acht-und zehnjährigen Kindern mit philippinischer Mutter auf die Philippinen (LGZ Wien EFSlg 75.161); Gefährdung des Kindeswohls: Verbringung von Kindern nach Pakistan durch pakistanischen Vater (LGZ Wien EFSlg 71.864); Verbringung des Kindes nach Ägypten durch den Vater (LGZ Wien EFSlg 68.827).
Vgl OGH 15.2.2000, 10 Ob 25/00z.
Der SV ist im Wesentlichen der Entscheidung des OGH 7 Ob 102/06 k, 21.6.2006 = FamZ 2006, 200 mAnm Neumayr = EF-Z 2006/51 mAnm Tews/Gitschthaler = Ö A 2006, 142 = Zak 2006/494 = ÖJZ-LSK 2006/253 = EvBl 2007/1 = RZ2007, 24 entnommen. Für wesentliche Vorarbeiten zu diesem Fall ist Frau Mag. Brigitte Lang sehr herzlich zu danken.
Stabentheiner in Rummel3 § 140 Rz 16; seit 1.1.2005 sind alle Unterhaltsansprüche (auch der volljährigen Kinder) im außerstreitigen Verfahren durchzusetzen.
Vgl OGH 1 Ob 560/95, 26.8.1992 = SZ65/114= EvBl 1993/12 = JBl 1993, 238.
Siehe die Nachweise aus der Rsp in Gitschthaler, Unterhaltsrecht2 Rz 17.
Regelbedarf ab 1.1.2010; siehe dazu https://www.bmf.gv.at/steuern/fachinformation/ lohnsteuer/erlsse/_start.htm?q=Regelbedarfsätze.
Vgl OGH 7 Ob 145/04 f, 25.5.2005 und OGH 7 Ob 102/06 k, 21.6.2006.
So OGH 6 Ob 20/97b, 27.2.1997.
Vgl die Nachweise bei Gitschthaler, Unterhaltsrecht2 Rz 45.
Vgl LGZ Wien EFSlg 86.029; OGH 10 Ob 2018/96 d = EFSlg 79.968.
Siehe dazu Gitschthaler, Unterhaltsrecht1 Rz 46.
Gitschthaler, Unterhaltsrecht1 Rz 46.
Auch Neumayr, FamZ 2006, 200 steht der Linie des OGH kritisch gegenüber.
So auch Neumayr, FamZ 2006, 200.
Vgl nochmals OGH 7 Ob 102/06k, 21.6.2006.
Vgl dazu schon Kerschner in Riedler (Hrsg), Privatrecht VI Familienrecht (2004) Rz 9/89 und Rz 12/36. Rechtspolitisch wird allerdings nun eine gemeinsame Obsorge nach Scheidung als Grundsatz — auch ohne Vereinbarung — diskutiert.
So auch Neumayr, FamZ2006, 200 und Tews/Gitschthaler, EF-Z2006/52.
Tews/Gitschthaler, EF-Z 2006/52.
In der OGH Entscheidung 7 Ob 102/06k, 21.6.2006, ist nicht ersichtlich, warum die Wohnorte der Eltern derart weit auseinander liegen; im Ergebnis verneinte der OGH eine Anrechnung der Reisekosten.
OGH 6 Ob 182/02m, 12.12.2002.
OGH 6 Ob 182/02m, 12.12.2002.
OGH 3 Ob 222/02x, 18.12.2002.
4 Tage pro Woche.
Sachverhalt an die E des OGH EvBl 2001/89 angelehnt.
Vgl V/2/73 ff.
Neuhauser in Schwimann3 §140 Rz 119.
Schwimann/Kolmasch, Unterhaltsrecht4 (2008) 61.
ZB OGH EvBl 2001/89.
Vgl Neuhauser in Schwimann3 § 140 Rz 19; Pichler in Fenyves/Welser, Klang3 § 140 Rz 8; Stabentheiner in Rummel3 § 140 Rz 10, Barth/Neumayr in Fenyves/Kerschner/Vonkilch, Klang3 § 140 Rz 121.
Wäre eine solche Unterhaltsrückzahlung für die Vergangenheit berechtigt, so könnte der Unterhaltsberechtigte jedoch gutgläubigen Verbrauch einwenden.
Der Sachverhalt ist an die E des OGH JBl 2001, 712 angelehnt. Seit dem 1.7.2004 kommen dem Staatsanwalt bezüglich der Ehelichkeit eines Kindes keine Klage-und Anfechtungsbefugnisse mehr zu.
Vgl dazu Auckenthaler, Die irrtümliche Zahlung fremder Schulden (1980).
Pernthaler/Rath-Kathrein in: 40 Jahre EMRK Grund-und Menschenrechte in Österreich, II 245, 264 mwN aus der Rsp des EGMR in FN 94 und 95.
AA Rummel in Rummel3 §877 Rz2, der Analogie zu §877 annimmt; differenzierend Apathy/Riedler in Schwimann3 § 877 Rz 5 f.
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(2010). Kindschaftsrecht. In: Apathy, P., et al. Bürgerliches Recht. Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99435-1_40
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