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Leibrentenvertrag

  • Chapter
Bürgerliches Recht

Part of the book series: Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft ((SKLR))

  • 1452 Accesses

Zusammenfassung

Beim Leibrentenvertrag (§§ 1284 ff) verspricht eine Partei eine Leistung gegen Zusage einer Rente auf Lebensdauer (zB Übergabe von Geld [§ 1284], einer Liegenschaft1, eines Hauses2 oder Unternehmens3 gegen Leibrente). IdR ist der Leibrentenvertrag ein (formfreies)4 entgeltliches Geschäft. Die Rechtsnatur des Leibrentenvertrages richtet sich nach dem zugrundeliegenden Kausalverhältnis, wobei zunächst Kauf-, Tausch-, Werk- oder Versicherungsvertrag in Betracht kommen5. Daher ist etwa die Veräußerung von Liegenschaften, Unternehmen oder sonstigem Vermögen gegen Leibrente (auch) als Kaufvertrag zu qualifizieren, sodass auch Kaufvertragsrecht und die allgemeinen Vertrags(schluss)regelungen zur Anwendung gelangen, soweit die (dispositiven) §§ 1284 ff keine leges speziales enthalten6. Zusage von Leibrente ohne Verpflichtung zur Erbringung einer Gegenleistung ist Schenkung (§§ 938ff), sodass die Formvorschriften für Schenkung ohne wirkliche Übergabe (§ 943; §1 Abs1 litd NAktG) genauso zu beachten sind, wie die für die Anfechtung von unentgeltlichen Verfügungen geltenden Regelungen7. Der Leibrentenvertrag ist ein Glücksvertrag iwS (§1269; oben Rz10/3), wobei das aleatorische Element in der Unsicherheit der Lebenserwartung liegt.

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Literatur

  1. EvBl 1996/64.

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Apathy, P., Riedler, A. (2010). Leibrentenvertrag. In: Bürgerliches Recht. Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-99427-6_11

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