Zusammenfassung
Wenn auch nur partiell, so können doch aus der psychologischen Theorie der Reaktanz Verhaltensweisen gegenüber ökonomischen Belastungen vorhergesagt werden. Das Modell postuliert, daß Menschen motiviert sind, einmal innegehabte ökonomische Freiräume zu erhalten, und wenn diese entzogen werden, sie wieder verfügbar zu machen. Wenn nicht die einengende Instanz selbst, im Falle von Steuerbelastung also der Staat, die Zurücknahme der Belastung in Aussicht stellt, reagiert das betroffene Wirtschaftssubjekt. Es sucht Auswege, den eingeengten ökonomischen Handlungsspielraum wiederherzustellen; es findet diesen Ausweg zum Teil in Steuerhinterziehung und Schattenwirtschaft. Sowohl die Bedingungen, unter denen Reaktanz ausbleibt, lassen sich aus dem Modell ableiten, als auch die Bedingungen, die besonders heftigen Widerstand hervorrufen und Anstrengungen mobilisieren, die bedrohte ökonomische Handlungsfreiheit wieder verfügbar zu machen. Die einschlägigen Untersuchungen wurden bisher nur unzureichend oder gar nicht im Hinblick auf die uns interessierende Fragestellung der Schattenwirtschaft ausgewertet.
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Pelzmann, L. (2010). Reaktanz in Form von Steuerwiderstand und Schattenwirtschaft. In: Wirtschaftspsychologie. Springers Kurzlehrbücher der Wirtschaftswissenschaften. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-92664-2_3
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