Zusammenfassung
In den vergangenen zwei, drei Jahrzehnten ist ein Boom in der Schlafforschungzu beobachten. Die Wissenschaftlerinnen kommen zum Schluss, dass es individuelle Unterschiede im Schlafbedürfnis gibt und stellen zunehmend die Norm des achtstündigen Nachtschlafes in Frage. Ihre Forschungsergebnisse werden auch in den Medien und populärwissenschaftlichen Publikationen verbreitet. Die Idee des power napping, also eines Nickerchens, um quasi die eigenen Batterien wieder aufzuladen und effektiv weiterarbeiten zu können, hat dabei besondere Beliebtheit erfahren. Dies gilt nicht nur für die USA, wo dieser Begriff vom Schlafforscher David Dinges in Umlauf gebracht wurde, sondern auch für Europa und Ostasien. Japanische Buchhandlungen führen ganze Regale voller Ratgeber, wie man besser schlafen kann. Die meisten japanischen Autoren empfehlen eine Hauptschlafphase während der Nacht, die mindestens viereinhalb, besser aber sechs Stunden dauern soll, um in einer oberflächlichen Schlafphase aufzuwachen. Da bei Schlafgesunden der Tiefschlaf konzentriert in der ersten Schlafhälfte auftritt, ist damit die körperliche Erholung gewährleistet. Zusätzlich sollen dann während des Tages bei Bedarf kurze Schlafphasen eingelegt werden. Diese Nickerchen wirken sich hauptsächlich auf das vegetative Nervensystem sehr positiv aus. Sie erlauben dem Körper und v.a. auch dem Hirn und den Nerven, sich zwischendurch auszuruhen.
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Zitierte und weiterführende Literatur
Brunt, Lodewijk und Brigitte Steger (2008): Worlds of Sleep. Berlin: Frank & Timme.
Klug, Gabriele (2007): „Wol ûf, wir sullen slâfen gan!“ Der Schlaf als Alltagserfahrung in der deutschsprachigen Dichtung des Hochmittelalters. Frankfurt: Peter Lang.
Eichenberger, Ursula (2009): Aus der Welt des Schlafs. Zürich: NZZ Libro (im Druck)
Richter, Antje (2001): Das Bild des Schlafes in der altchinesischen Literatur. Hamburg: Hamburger Sinologische Gesellschaft (=Hamburger Sinologische Schriften).
Spork, Peter (2007): Das Schlafbuch. Warum wir schlafen und wie es uns am besten gelingt. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt
Steger, Brigitte (2007): Inemuri. Wie die Japaner schlafen und was wir von ihnen lernen können. Reinbek bei Hamburg: rororo (auch in Braille erhältlich).
Steger, Brigitte (2004): (Keine) Zeit zum Schlafen? Kulturhistorische und sozialanthropologische Erkundigungen japanischer Schlafgewohnheiten. Münster: LIT.
Steger, Brigitte und Lodewijk Brunt (2003): Night-Time and Sleep in Asia and the West. Exploring the Dark Side of Life. London: RoutledgeCurzon. (Taschenbuch: Wien: Institut für Ostasienwissenschaften — Japanologie der Universität Wien 2006).
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Steger, B. (2009). Schlafen — Zwischen Zeitverschwendung und Geistesblitz. In: Entschleunigung. GLOBArt. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-89139-1_7
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