Zusammenfassung
Joseph Weizenbaum war deutsch-amerikanischer Informatiker sowie Wissenschafts- und Gesellschaftskritiker. Er selbst bezeichnete sich als „Dissidenten und Ketzer der Informatik“. Als Resultat seiner Tätigkeit am Massachusetts Institute of Technology entstand zunächst ARPA net, der Vorläufer des Internet. 1966 veröffentlichte Joseph Weizenbaum das Computerprogramm ELIZA, in dem menschliche Sprache verarbeitet wurde. Das Programm wurde als Meilenstein der „künstlichen Intelligenz“ gefeiert. In einer Variante von Eliza, Doctor, wurde das Gespräch mit einem Psychologen simuliert. Weizenbaum reagierte mit Entsetzen auf die Akzeptanz der Menschen, die dieses relative einfache Programm so ernst nahmen, dass sie intimste Details von sich preisgaben, obwohl es niemals konzipiert gewesen war, einen menschlichen Therapeuten zu ersetzen. Bis zum heutigen Tage gilt Eliza als Prototyp für moderne Chatbots. Weizenbaum wurde durch das Schlüsselerlebnis zum Kritiker der gedankenlosen Computergläubigkeit und betonte seither die Wichtigkeit des kritischen Umgangs mit Computern und die Verantwortung des Wissenschaftlers für sein Tun. Ein besonderes Anliegen war ihm, dass die eigentliche Entscheidungsgewalt immer in menschlicher Hand bleiben müsse, auch wenn künstliche intelligente Systeme als Hilfsmittel zur Informationsbeschaffung herangezogen würden.
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Günther, J. (2009). Verkabelt. In: Entschleunigung. GLOBArt. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-89139-1_12
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