Zusammenfassung
AF | Ruhe und Bewegung, Baukörper und Umraum sowie strukturelle Eigenschaften von inneren Leerräumen und Masseteilen haben wir bis jetzt losgelöst von einem konkreten Ort, von Kultur oder Programm betrachtet. Die Beschäftigung mit den traditionellen Begriffen Topografie und Typologie zeigt ein paar weitere wichtige Aspekte zum Raum als Wahrnehmungsraum auf. Die Bedeutungshorizonte der Begriffe sind über die Architekturgeschichte hinweg immer wieder unterschiedlich diskutiert und verschoben worden. Die Herleitung aus dem griechischen topos (= Ort) verbindet die Topografie sofort mit einer konkreten Vorgabe, währenddem diejenige des lateinischen typus (= Ausprägung/Form) vorerst abstrakt bleibt. Beim Typus scheint es sich zunächst um eine geistige Vorstellung zu handeln, in der Welt der Ideen beheimatet. Topografie evoziert hingegen etwas materiell Vorhandenes, beispielsweise eine bewegte modulierte Landschaft. Diese assoziative Zuschreibung von Konkretheit und Abstraktheit zu den Begriffen ist interessant, weil sie für den Gestaltungsprozess relevant ist.
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Flury, A., Boltshauser, R. (2009). Topografie & Typologie. In: Flury, A. (eds) Elementares zum Raum | A Primer to Space. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-79180-6_6
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