Zusammenfassung
AF | Eine an der Wahrnehmung orientierte Beschäftigung mit Raum steht heute zweifellos unter Verdacht anachronistisch und realitätsfern zu sein. In der Tat werden unsere Sinne durch den Wunsch nach ständiger Mobilität und die Auswirkungen der rasenden, globalen Veränderungen beinahe kontinuierlich beansprucht und betäubt. Immer ungreif- und unbegreifbarer wird die gebaute Umwelt, immer schwerer erinnerbar, immer identitäts- und kontrastärmer werden einzelne Stellen im Raum. In einer Zeit, in der alles im Werden, alles in Bewegung, alles ziellos ist — und paradoxerweise trotzdem gar zielbewusst — scheinen sich offenbar die Meisten, auch unter den Architekten, mit ihrer Gefangenschaft in den Resträumen abgefunden zu haben. Die Annahme, dass Raum heute nur noch das Abbild der banalen Schnittmenge von Ökonomie und Politik ist, verweist einen wahrnehmungsorientierten Zugang zum Raum allerdings weniger in den Bereich des Nostalgisch-Überkommenen, als in den des Utopischen.
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Flury, A., Boltshauser, R. (2009). Stasis & Dynamik. In: Flury, A. (eds) Elementares zum Raum | A Primer to Space. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-79180-6_2
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