Zusammenfassung
Die weit verbreitete Erscheinungsform suburbaner und ländlicher Einfamilienhäuser in Österreich — schweres hölzernes Satteldach, Holzverschalungen im Obergeschoss — kann anlässlich der Errichtung eines kleinen Zubaus auf kreative Weise gleichzeitig konterkariert und auf einer anderen Ebene weitergeführt werden. Das Elternhaus des Architekten bot diese Gelegenheit, die den Bauherren auch einen gewissen Mut abverlangte. Deren liebevolle und aufwändige Gartenpflege bedurfte zur Überwinterung von subtropischen Pflanzen eines Glashauses, das rückseitig an das Wohnhaus angefügt wurde. Pflanzenhäuser werden seit jeher als Eisen-Glas-Konstruktionen ausgeführt. Auch die Farb- und Materialsprache aus Sichtbeton und rostigen Stahlblechen, deren Ton auch an gewisse Holzarten erinnert, hat in der Moderne seit Frank Lloyd Wright eine lange Tradition. Die komplizierte Geometrie des Glashauses hingegen erinnert an technoide Lösungen wie sie etwa Jaromir Krejcar entwickelte. Eine Seitenfassade und eine der beiden schrägen Dachflächen des Bestands werden in neuem Material in Richtung Garten verlängert — so entsteht die Grundform eines einfachen Rechteckraums mit Pultdach. Dieses Volumen wird um eine prismatische Form verringert, indem die neue gartenseitige Glasfassade leicht Richtung Mittelachse des Hauses eingedreht wird.
Editor information
Editors and Affiliations
Rights and permissions
Copyright information
© 2009 Springer-Verlag/Wien
About this chapter
Cite this chapter
(2009). Glashaus Wolfern. In: Boeckl, M. (eds) Space & Texture Hertl.Architekten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-79162-2_19
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-211-79162-2_19
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-79161-5
Online ISBN: 978-3-211-79162-2
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)