Zusammenfassung
Ländliche Hofformen müssen nicht zwangsläufig in traditioneller Formensprache gebaut werden. Die funktionale Vielfalt alter Gehöfte und die davon bedingte Teilung in größere und kleinere Baukörper werden hier für ein Wohnhaus aufgegriffen. Die spektakuläre Lage im oberösterreichischen Nationalpark Kalkalpen liefert zudem die Parameter für die Orientierung des größeren Baukörpers — er ist nach Norden auf den nächsten Berggipfel und nach Süden über das weite Tal hinweg ausgerichtet. Zwischen den beiden Baukörpern liegt ein geschützter Hof. Das größere Pultdach-Objekt ist schmal und lang und wird wie eine Röhre interpretiert. Auf einer Seite ist es „abgeschnitten“ und dadurch nahezu über die gesamte Schmalseite geöffnet. Am anderen Ende liegt eine Terrasse, die eine gedeckte Übergangszone von innen nach außen formuliert. Die homogene Bretter-Schalung beider Häuser gewährleistet durch die graue Verwitterung eine vollständige visuelle Integration in die Berg- und Wiesenlandschaft. Das Bretterdach bildet eine fünfte Fassade. Zudem minimiert die Haustechnik den geringen „Fußabdruck“ dieser überaus zarten Intervention noch weiter: Wärmepumpe und kontrollierte Lüftung sorgen für den Passivhausstandard.
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(2009). Seidl Haus. In: Boeckl, M. (eds) Space & Texture Hertl.Architekten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-79162-2_18
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