Skip to main content

Do-It-Yoursel-Mord: Die soziale und moralische Verantwortung des Designers

  • Chapter
Design für die reale Welt

Part of the book series: Edition Angewandte ((EDITION))

  • 1670 Accesses

Zusammenfassung

Eine meiner ersten Aufgaben nach Abschluss meiner Ausbildung war ein Entwurf für ein Tischradio. Es ging um Oberflächendesign, um die Gestaltung eines Gehäuses für die Mechanik und Elektrik des Innenlebens. Es war meine erste und hoffentlich letzte Begegnung mit dem «Design des schönen Scheins», mit Styling und Designkosmetik. Das Radio war eines der ersten kleinen und preiswerten Tischradios, die sich im Nachkriegswettbewerb behaupten sollten. Ich studierte nebenbei weiter und war unsicher und eingeschüchtert durch den Umfang des Auftrags, vor allem, weil mein Radio das einzige Produkt war, das eine eigens gegründete Firma erzeugen sollte. Eines Abends nahm mich mein Auftraggeber G. beiseite und führte mich auf den Balkon seiner Wohnung mit Blick auf den New Yorker Central Park. Er fragte mich, ob ich mir der Verantwortung bewusst wäre, die ich mit der Gestaltung des Radios für seine Firma übernommen hatte.

In Wahrheit haben die Techniker nicht den Auftrag, ihre Entwürfe auf Sicherheit auszurichten. Es wäre kriminell, weiter untätig zuzusehen — denn es wäre in dem Wissen, dass unser Handeln den Dingen einen anderen Lauf gibt, dass die Zahl der Verkehrstoten verringert werden kann, dass das Sterben auf unseren Autostraßen sinnlose Verschwendung ist es ist Zeit, zu handeln. Robert F. Kennedy

This is a preview of subscription content, log in via an institution to check access.

Access this chapter

Institutional subscriptions

Preview

Unable to display preview. Download preview PDF.

Unable to display preview. Download preview PDF.

Literatur

  1. Ivan Illich hat amüsant demonstriert, dass ein Anstieg des Verkehrs von mehr als etwa 10 kmh übermäßig teuer und zunehmend schwieriger durchzuführen ist, ohne dass es zu enormen Verlusten auf privater Ebene, zu einem Absinken der Umwelt und ökologischen Standards und einer riesigen Energieverschwendung kommt. Seine Analysen der Statistiken von Radverkehr gegenüber dem Autoverkehr finden sich in den Broschüren Energy and Equity und Tools for Conviviality (London: Calder Boyars, 1974, 1973).

    Google Scholar 

  2. Eine andere Sichtweise im Hinblick auf den Computer, die unsere Annahme, dass wir ihn unbedingt brauchen, widerlegt, findet sich in Joseph Menoskys «Computer Worship», in: Science, Nr. 4, Mai 1984.

    Google Scholar 

Download references

Authors

Rights and permissions

Reprints and permissions

Copyright information

© 2009 Springer-Verlag/Wien

About this chapter

Cite this chapter

Papanek, V. (2009). Do-It-Yoursel-Mord: Die soziale und moralische Verantwortung des Designers. In: Design für die reale Welt. Edition Angewandte. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-78893-6_4

Download citation

  • DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-211-78893-6_4

  • Publisher Name: Springer, Vienna

  • Print ISBN: 978-3-211-78892-9

  • Online ISBN: 978-3-211-78893-6

Publish with us

Policies and ethics