Auszug
Beim Vorsatzdelikt will der Handelnde die tatbestandsmäßige Rechtsgutsbeeinträchtigung (die Tatbildverwirklichung) herbeiführen; der Handlungsunwert beruht gerade auf dieser Entscheidung gegen das Rechtsgut und auf der Finalsteuerung des Geschehens (vgl schon oben 9/4). Beim Fahrlässigkeitsdelikt kommt es zwar auch zu einer solchen Beeinträchtigung (Tatbestandserfüllung), doch fehlt es an einem der Vorsatzelemente:
-
—
Entweder erkennt der Täter gar nicht, dass sein Handeln für das Rechtsgut sozial- inadäquat gefährlich ist und die Möglichkeit einer Verletzung heraufbeschwÖrt: unbewusste Fahrlässigkeit;
-
—
oder er erkennt dies zwar, nimmt die Gefahr aber nicht ernst und glaubt, dass die tatbestandsmäßige (volle) Beeinträchtigung nicht eintreten wird: bewusste Fahrlässigkeit.
This is a preview of subscription content, log in via an institution.
Preview
Unable to display preview. Download preview PDF.
Literaturauswahl
Burgstaller, Das Fahrlässigkeitsdelikt im Strafrecht (1974)
Burgstaller, WK2 § 6, § 80 f und § 88 f
Burgstaller, Sezielle Fragen der Erfolgszurechnung und der objektiven Sorgfaltswidrigkeit, Pallin-FS (1989) 39
Lewisch, Funktion und Reichweite des Vertrauensgrundsatzes im Fahrlässigkeitsstrafrecht, ZVR 2000, 146
H. Steininger, „Freiwillige Selbstgefährdung“ als Haftungsbegrenzung im Strafrecht, ZVR 1985, 97
Wichtl, Die Judikatur zu §§ 80, 81, 88 und 89 StGB im Lichte der modernen Fahrlässigkeitsdogmatik, ZVR 1980, 97.
Rights and permissions
Copyright information
© 2008 Springer-Verlag/Wien
About this chapter
Cite this chapter
(2008). Der Tatbestand des Fahrlässigkeitsdelikts. In: Österreichisches Strafrecht Allgemeiner Teil I. Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-74424-6_12
Download citation
DOI: https://doi.org/10.1007/978-3-211-74424-6_12
Publisher Name: Springer, Vienna
Print ISBN: 978-3-211-74422-2
Online ISBN: 978-3-211-74424-6
eBook Packages: Humanities, Social Science (German Language)