Auszug
Das Gegenstück zur rei vindicatio des Eigentümers ist die Pfandklage des Faustpfandgläubigers. Sie ist auf Herausgabe der beweglichen körperlichen Pfandsache gerichtet und dringt wegen der absoluten Wirkung des Pfandrechts gegen jedermann durch. Befindet sich die Sache bei einer vom Eigentümer verschiedenen Person (zB Fruchtnießer, Bestandnehmer) und wurde das Pfandrecht mittels Besitzanweisung begründet, so kann der Pfandnehmer die Sache allerdings nicht von dem Dritten herausverlangen. Denn die Besitzanweisung ist so zu verstehen, dass dieser die Sache vorbehaltlich seines Rechts an ihr (Fruchtgenuss, Mietrecht) auch für den Pfandgläubiger innehaben soll1.
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Literatur
Dazu vor allem F. Bydlinski in Klang2 IV/2, 657 ff.
Graf, ÖBA 2002, 777, 779 f; Karollus, ÖBA 1991, 164, 166 f; Reidinger, wobl 1990, 122, 124 f, 129 f; Rummel, ÖBA 1987, 418. Der OGH ÖBA 1992, 386; EvBl 2002/94; ecolex 2004, 100 gewährt den Beseitigungsanspruch gegen Dritte nur bei rechtswidrigem und schuldhaftem Verhalten; so auch Hofmann in Rummel3 § 458 Rz 6.
OGH ÖBA 1994, 886 mit Anm Karollus; JBl 2000, 508; EvBl 2002/94. Nach Hinteregger, ÖBA 2001, 448, 450 f, kommt gegen den Bestandnehmer nur ein Schadenersatzanspruch in Betracht; dagegen zutreffend Graf, ÖBA 2002, 782 f.
A. Burgstaller, Das Pfandrecht in der Exekution (1988) 70 f; Frotz, KreditsicherungsR 68 f.
Dazu A. Burgstaller, Pfandrecht 86 f.
AA Graf in Harrer/ Mader, Die HGB-Reform in Österreich (2005) 71, 91; Schauer in Krejci, Reform-Kommentar UGB (2007) 695.
Hinteregger in Schwimann3 § 462 Rz 2.
OGH SZ 62/2; Aschauer, Das rechtsgeschäftliche Veräußerungs-und Belastungsverbot bei Liegenschaften (1998) 176.
Hoyer, Demelius-FS (1973) 349, 361 ff.
Das gilt auch bei Drittpfandbestellung, selbst wenn der Hauptschuldner in Konkurs ist, OGH NZ 2006, 213.
Vgl Hinteregger in Schwimann3 § 461 Rz 1; Hofmann in Rummel3 § 461 Rz 4. AA mit guten Gründen Frotz, KreditsicherungsR 77 f; Spitzer, Pfandverwertung 66 ff, nach denen weder ein Exekutionstitel noch eine Pfändung erforderlich ist, sondern nur die Verwertung des Vertragspfandes nach der EO vorzunehmen ist.
OGH SZ 9/30; Aicher in Rummel3 § 089 Rz 5 mwN; Heller/Berger/Stix, EO4 II 1770; Mini in Burgstaller/Deixler-Hübner, EO § 268 Rz 6. AA OGH JBl 1964, 265; Mohr in Angst, EO § 268 Rz 2.
So offenbar OGH SZ 27/47; Heller/Berger/Stix, EO4 II 1771 f.
Hinteregger in Schwimann3 § 467 Rz 1; Klang in Klang2 II 519. Vgl auch die sachgerechte Regelung des § 466c Abs 3 und der Vorgängerbestimmung des § 1242 Abs 2 BGB.
Torggler, ÖBA 1998, 437.
OGH ÖBA 1999, 739; Hinteregger in Schwimann3 § 455 Rz 3.
So zutreffend Graf in Harrer/ Mader, HGB-Reform 88.
Vgl EBzRV 1058 BlgNR XXII. GP 70. Es kann aber das Recht des Pfandgläubigers zur Feilbietung im Namen des Eigentümers vereinbart werden, vgl Iro, Bankvertragsrecht2 Rz 1/304; aA Graf in Harrer/Mader, HGB-Reform 89 ff.
Zur Sachwidrigkeit dieser Konstruktion vgl Spitzer, RdW 2006, 678; vgl auch Schauer in Krejci, Reform-Kommentar UGB 702.
So wohl Spitzer, Pfandverwertung 65 bereits für die bisherige Rechtslage (s aber S 115); ferner Schauer in Krejci, Reform-Kommentar UGB 692.
So offenbar OGH SZ 2002/2; Ehrenzweig I/2, 448; Hofmann in Rummel3 § 1371 Rz 1; Klang in Klang2 VI 257. AA Holzner, ÖBA 2004, 945.
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(2008). Schutz und Verwertung des Pfandrechts. In: Bürgerliches Recht Band IV Sachenrecht. Springers Kurzlehrbücher der Rechtswissenschaft. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-72416-3_11
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