Zusammenfassung
Als zwischen 1970 und 1978 die Gasversorgung Wiens auf Erdgas umgestellt wurde, verloren die 1896–1899 errichteten Gasometer ihre Funktion. Die technischen Einbauten wurden demontiert, es blieben lediglich die gemauerten Hüllen als monumentale Sichtziegelzylinder mit je 90.000 m3 Fassungsraum übrig. Sie gelten als Wahrzeichen des Wiener Bezirks Simmering und stehen als Industriedenkmäler des Historismus unter Denkmalschutz. 1995 beschließt man, die Gasometer für Wohnzwecke zu verwenden. Vier Bauträger mit namhaften Architekten präsentieren ihre Vorschläge, nachdem zuvor unterschiedliche Ideenkonzepte diskutiert worden waren. Jean Nouvel, COOP HIMMELB(L)AU, Manfred Wehdorn und Wilhelm Holzbauer gehen jeweils unterschiedlich an die Aufgabe heran. Nouvel setzt segmentförmig Wohnungen in den Gasometer, COOP HIMMELB(L)AU setzen ein Schild vor den Rundbau und füllen den Innenraum ringförmig mit Studentenwohnungen und einer Konzerthalle, Wehdorn setzt ringförmige Terrassenwohnungen in den Gasometer, und Holzbauer setzt einen Y-förmigen Wohnbau in den Innenraum, die unteren Etagen werden für das Wiener Landesarchiv verwendet. Alle vier Gasometer verbindet auf der Haupterschließungsebene eine „Mall“ mit Geschäften und Läden. Das Initialprojekt der Gasometer mit ca. 620 Wohnungen und einem Studentenheim hat dazu geführt, dass die gesamte Gegend um die ehemaligen Gasometer zu einem beliebten Investorenstandort geworden ist, zumal die Lage verkehrsgünstig erschlossen ist: U-Bahn zur Innenstadt und direkte Autobahnanbindung zum Flughafen. Eine weitere Verdichtung der Simmeringer Achse ist in Planung.
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Kapaun, F. et al. (2008). Bezirk, Simmering Indexnummern. In: Architektur Wien 700 Bauten. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-71536-9_9
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