Auszug
Auf dem elften und gleichzeitig letzten CIAM-Kongress in Otterlo 1959 erklärte Aldo van Eyck: „Was Raum und Zeit auch immer bedeuten — Ort und Geschehen bedeuten mehr, denn in der Vorstellung des Menschen erscheint der Raum als Ort und die Zeit als Geschehnis.“ Damit wandte sich Eyck als Wortführer einer neuen Generation moderner Architekten gegen jene Vertreter der „klassischen“ Moderne, die Bauten nach funktionalen und räumlichen Konzepten mit dem Anspruch einer „internationalen“ Gültigkeit entwickelt hatten. Diese Auffassung war von Sigfried Giedion in seinem weltweit einflussreichen Lehrbuch „Raum, Zeit und Architektur“ kanonisiert worden, und genau gegen die bereits im Titel dieser Publikation propagierten pauschalen Leitbegriffe stellten sich die damals „jungen Wilden“ der Architekturszene. Mit der Wendung zum definierten und spezifischen Ort vollzog die moderne Architektur auch den Schritt zu einer neuen Sicht auf den individuell agierenden Menschen: Das moderne Bauen sollte nicht nur räumlich, sondern auch in seinem Ausdruck konkret werden.
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Nerdinger, W. (2007). Baumschlager-Eberle — „Identitäten bilden für den Ort“. In: Nerdinger, W. (eds) Baumschlager-Eberle 2002–2007. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-71472-0_1
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