Zusammenfassung
In alternden Gesellschaften gewinnt die Wundversorgung zunehmend an Bedeutung. In Deutschland leiden rund 1,4 Millionen Patienten an Dekubitus, diabetischem Fuß und Ulcus cruris. Diese Patienten verursachen Kosten von mindestens € 5 Milliarden pro Jahr. Diese Ausgaben der Kostenträger beziehen sich auf die vorherrschenden Verfahren der sog. modernen Wundversorgung mit Feuchtverbänden. Seit Jahren ist die Vakuumversiegelung von Wunden verfügbar; sie wird jedoch von der gesetzlichen Kranken-versicherung nicht erstattet (Stand: Februar 2006). Klinische Studien haben gezeigt, dass durch Anwendung der Vakuumtherapie weniger Verbandwechsel, weniger Rezidive, weniger Krankenhauseinweisungen- und tage sowie weniger Behandlungstage insgesamt anfallen. Trotz höherer Tagesbehand-lungskosten ist deshalb die Vakuumversiegelung die deutlich effizientere und patientenfreundlichere Behandlungsmethode. Die Kostenträger könnten jährlich realistischerweise rund € 700 Millionen einsparen, wenn die Vakuumtherapie in der ambulanten Versorgung verfügbar wäre.
Es kommt einem Systemversagen gleich, dass der Beratungsprozess über die Zulassung, bzw. Erstattung der V.A.C.-Therapie seit 1997 ergebnislos andauert (Februar 2006). Dies in krassem Unterschied zu den USA, der Schweiz, Frankreich, Öterreich oder den Niederlanden, wo diese Methode als state-of-the-art seit Jahren anerkannt ist und erstattet wird. Nicht nur die Anbieter von gesundheitlichen Dienstleistungen und Produkten sollten sich Wirtschaftlichkeitsbetrachtungen unterziehen müssen, sondern auch und vor allem die überbordenden Gesundheitsbürokratien in Deutschland.
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Nord, D. (2007). Effektivität und Effizienz in der Wundversorgung Moderne Wundversorgung vs. Vakuumversiegelungstherapie. In: Wild, T., Auböck, J. (eds) Manual der Wundheilung. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-69454-1_17
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