Zusammenfassung
1919, kurz nach Erscheinen seines Opus magnum 1918 Erkenntnislehre (MSGA I/1), nahm Moritz Schlick seine durch den Kriegsdienst unterbrochene Lehrtätigkeit an der Universität Rostock wieder auf. Im November desselben Jahres feierte diese Universität, an der er bereits seit 1911 gewirkt hatte, ihr fünfhundertjähriges Bestehen. Zu diesem Anlaß wurden sowohl seinem Doktorvater Max Planck als auch Albert Einstein, mit dem Schlick seit 1915 in engem Kontakt stand, Ehrendoktorate verliehen.
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Literatur
Vgl. 1924 Rezension/Planck sowie 1925b Naturphilosophie, beide in diesem Band.
Moritz Schlick an Albert Einstein, 13.März 1920. Als Ausnahme nennt Schlick den 1921 verstorbenen Philosophen Benno Erdmann, der ihn schon bei früheren Gelegenheiten immer wieder gefördert hatte. Vgl. hierzu die Einleitung in (MSGA I/1).
Vgl. Heinrich Scholz an Moritz Schlick, 14. April 1919.
Götz Martius hatte von 1898 bis 1921 das Ordinariat für Philosophie an der Universität Kiel innegehabt. 1910 hatte Schlick — vermutlich auf Anraten Gustav Störrings — versucht, sich bei Martius zu habilitieren, mit Verweis auf seine damals noch nicht ausreichende Publikationstätigkeit jedoch eine abschlägige Antwort erhalten. Vgl. Götz Martius an Moritz Schlick, 23. Januar 1910.
Heinrich Scholz an Albert Einstein, 9.März 1921.
Vgl. Frankfurter Zeitung, 14. Juni 1921, S. 2.
Vgl. Heinrich Scholz an Moritz Schlick, 15. Juli 1921. Vgl. dazu auch 1922e Rezension/Jaspers, in diesem Band.
Vgl. Frankfurter Zeitung, 10. September 1921, S. 2.
Erich Becher an Moritz Schlick, 6.Oktober 1921.
Erich Becher an Moritz Schlick, 24. September 1921.
Vgl. Funke, Kant-Studien 1896–1996. Neben den Kantstudien waren als Organ für Vaihingers Philosophie des Als Ob die Annalen der Philosophie vorgesehen, deren erstes Heft 1919 erschien und die von Vaihinger gemeinsam mit Raymund Schmidt herausgegeben wurden. 1931 schließlich sollte aus den Annalen der Philosophie das Publikationsorgan des von Schlick begründeten Wiener Kreises werden: die Erkenntnis. Vgl. Hegselmann, Geschichte der Erkenntnis.
Abteilung 2 der Versammlungen der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte wurde von der DPG organisiert, ab 1919 wurde im Rahmen dieser Versammlungen auch deren Vorstand gewählt. Vgl. Forman, Naturforscherversammlung 1920.
Max Born an Felix Klein, 21. November 1920 (vgl. Forman, Naturforscherversammlung 1920, S. 57).
Vgl. Nelkowski, Physikalische Gesellschaft zu Berlin, S. F–144.
Eine Kooperation der Physikalischen mit der Physiologischen Gesellschaft zu Berlin zum Zweck der Ausrichtung einer Helmholtz-Gedächtnisfeier hatte es im übrigen bereits 1894 gegeben: Diese hatte 1899 die Errichtung des Helmholtz-Denkmals an der Berliner Universität zur Folge gehabt. Die Zusammenarbeit der beiden Gesellschaften für jene Feier im Jahr 1921, an der Schlick als Festvortragender teilnahm, war also trotz der erst kurz zuvor erfolgten Neugründung der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin gewissermaßen schon „eingespielt“. Vgl. dazu Schreier / Franke, Geschichte der Physikalischen Gesellschaft zu Berlin, S. F–58.
Vgl. Dyson et al., Determination of the Deflection of Light.
London Times, 7. November 1919, S. 12.
Dies zeigt sich auch an der Aufnahme von Schlicks 1917b Raum und Zeit (MSGA I/2). Die zweite Auflage war zu Beginn 1919 erschienen, vgl. 1919e Selbstanzeige, in diesem Band. Bereits 1920 mußte die Monographie ein drittes Mal aufgelegt werden und erschien — als eine der ersten Arbeiten eines deutschen Autors, die nach Kriegsende in England verlegt wurde — zeitgleich mit ihrer englischsprachigen Übersetzung. Die vierte und letzte Auflage erschien 1924. Für Details vgl. die Einleitung zu MSGA I/2.
Nicht alle in diesem Zusammenhang von Schlick geplanten Publikationen kamen zustande: So fiel ein für das Berliner Tageblatt verfaßter Artikel vermutlich einem Zeitungsstreik zum Opfer, vgl. den editorischen Bericht zu 1920d Einstein, in diesem Band. Der Streik ist dokumentiert in: Wulf, Das Kabinett Fehrenbach, S. 225. Vgl. auch die entsprechenden Hinweise im Berliner Tageblatt, 15. Oktober 1920. Ein von der englischen Zeitschrift Monist angeforderter und in der Korrespondenz mit Einstein erwähnter Artikel konnte nicht aufgefunden werden (vgl. The Monist an Moritz Schlick, 23. September 1920). Ein weiterer Text, mit dem Schlick sich an einem Einstein-Preisausschreiben des Scientific American beteiligt hatte, kam, da er sich letztlich nicht unter den prämierten Arbeiten fand, zwar nicht zur Publikation, doch wird in der Einleitung des resultierenden Bandes ausführlich daraus zitiert. Vgl. Engler, Schlicks Beitrag zum Einstein-Wettbewerb.
Hans Vaihinger an Moritz Schlick, 13. Juli 1920. Mäzen für das Preisausschreiben war Victor Altmann (siehe Hans Vaihinger an Albert Einstein, 13. Juli 1920 sowie Hans Vaihinger an Moritz Schlick, 26. Juni 1923). Es handelt sich dabei vermutlich um den Banker und späteren geschäftsführenden Gesellschafter der Firma von Oskar Messter. Vgl. Bundesarchiv Koblenz, N 1275/296.
Vgl. Kant-Studien 28, 1923, S. 500.
Zu Feigls Beitrag, der mit einer lobenden Erwähnung bedacht wurde, vgl. Inv.-Nr. 170, A. 166 sowie Inv.-Nr. 163, A. 127, S. 2. Feigl hatte in den Jahren 1922 und 1923 bei Schlick Vorlesungen zur Naturphilosophie sowie zu Logik und Erkenntnistheorie besucht. Vgl. Herbert Feigl an Moritz Schlick, 4. Mai 1923 und Moritz Schlick an Albert Einstein, 15. Juli 1923.
Vgl. 1915 Relativitätsprinzip (MSGA I/4) sowie die Auseinandersetzung mit Cassirer in 1921a Neue Physik, in diesem Band. Zu Schlicks Abgrenzung vom Positivismus Petzolds vgl. auch 1923a Relativitätstheorie, in diesem Band.
Hans Vaihinger an Moritz Schlick, 18.Mai 1920.
Arnold Berliner an Moritz Schlick, 17. Mai 1920.
Moritz Schlick an Albert Einstein, 5. Juni 1920.
Zu Schlicks erkenntnistheoretischer Kritik an Hegel vgl. 1918 Erkenntnislehre, S. 75 (MSGA I/1, S. 304) sowie die davon geringfügig abweichende ursprüngliche Formulierung in Inv.-Nr. 151, A. 97-4.
Vgl. die Nachlaßstücke „Antrittsvorlesung an der Universität Rostock, ‚Die Aufgabe der Philosophie in der Gegenwart‘“, 1911, Typoskript, Inv.-Nr. 1, A. 2 a, S. 6; „Philosophie der Gegenwart“, undatierte Handschrift, Inv.-Nr. 6, A. 8, S. 1; vgl. auch Stumpf, Die Wiedergeburt der Philosophie.
1915 Relativitätsprinzip, S. 148 (MSGA I/4).
Vgl. etwa 1921a Neue Physik, in diesem Band S. 227 sowie 1921c Erläuterungen/Helmholtz, in diesem Band S. 349.
Vgl. zur Bedeutung, die der Begriff der Vorstellungen noch in 1910b Wesen der Wahrheit (MSGA I/4) spielt, z. B. Pulte, Space between Helmholtz and Einstein.
Diese Grenzziehung wird auch kritisiert bei Becher, Rezension/Külpe, S. 355: „Eine einheitliche Definition, welche die Philosophie gegen die übrigen Wissenschaften scharf abgrenzen könnte, ist unmöglich.“
Vgl. 1919b Erscheinung, in diesem Band S. 39.
Vgl. 1925b Naturphilosophie, in diesem Band S. 711.
Die persönliche Bekanntschaft mit Riehl läßt sich auf spätestens 1910 datieren. Vgl. Alois Riehl an Moritz Schlick, 6.März 1910.
Siehe den editorischen Bericht zu 1921c Erläuterungen/Helmholtz, in diesem Band.
Vgl. hierzu auch die im Jahr 1920 erschienene Autobiographie: Wundt, Erlebtes und Erkanntes.
Allerdings finden sich bei Leibniz des öfteren „coincidentia“. Vgl. Leibniz, Sämtliche Schriften, Reihe 6, Bd. 4.A, S. 564 f. und ders., Philosophische Schriften, Bd. VII, S. 196 und 236.
Diese Behauptung läßt sich auch im Hinblick auf die erste von Schlick kommentierte Abhandlung Helmholtz’ illustrieren. Die empirische Psychologie drängte auf eine Umdeutung der Kant’schen Anschauungsformen Raum und Zeit als durch „Konstanz der allgemeine Eigenschaften“ gekennzeichnete (damit war u. a. so etwas wie krümmungsfreier Raum gemeint), begriffliche Formen, die sich vom subjektiven Erfahrungsinhalt sondern ließen. Vgl. Nef, Wundts Stellung zu Kant, S. 17; Wundt, System der Philosophie, Erster Band, S. 105–107; ders., Logik, Erster Band, S. 474 f., 482, 487, 493, 502.
Vgl. Inv.-Nr. 151, A. 97-3, S. 1. Ein Verweis auf Frischeisen-Köhler, Lehre von der Subjektivität der Sinnesqualitäten findet sich überdies in Inv.-Nr. 180, A. 194, S. 36. Inv.-Nr. 163, A. 128 ist die Abschrift einer Passage aus Riehl, Kriticismus, Zweiter Band, Erster Teil, S. 59–64 zu diesem Thema. Siehe auch 1918 Erkenntnislehre (MSGA I/1), Kap. 28; 1919b Erscheinung, in diesem Band S. 39; 1922b Helmholtz, in diesem Band S. 475; 1923a Relativitätstheorie, in diesem Band S. 529 sowie 1925a Erkenntnislehre (MSGA I/1), Kap. 30.
Galilei wurde als Philosoph gewissermaßen von Paul Natorp wiederentdeckt und mit der psychologischen Interpretation der philosophischen Lehre von der Subjektivität der Sinnesqualitäten in Verbindung gebracht. Vgl. Natorp, Desgeschecartes’ Erkenntnistheorie, insbes. S. 135 und Fußnote 12 auf S. 186 sowie ders., Galilei.
Müller, Physiologie des Gesichtssinnes, S. 49 f. Vgl. auch ebd., S. 45 sowie ders., Handbuch, Zweiter Band, S. 254.
Vgl. Wundt, Grundzüge, Fünfte Auflage, Bd. I, S. 337.
Wundt, Vorlesungen, Erste Auflage, Bd. I, S. 181 f. begründete die „Differenz der Empfindungen“ folgendermaßen: „Wenn man einen Nerven durchschneidet und dann an dem mit dem Gehirn noch in Verbindung stehenden Durchschnittsende mechanisch reizt, so entsteht dadurch nicht gerade die Empfindung des mechanischen Drucks, sondern es entsteht immer eine solche Empfindung, als wenn der Nerv mit seinem Sinnesorgan noch in Verbindung stände und dieses Sinnesorgan selbst von diesem Reiz betroffen würde.“
Vgl. Wundt, Grundzüge, Erste Auflage, S. 226 f. und S. 346 f.
Vgl. Wundt, Vorlesungen, Erste Auflage, Bd. I, S. 181–183. Vgl. auch ders., Grundzüge, Fünfte Auflage, Bd. I, S. 337.
Vgl. Riehl, Kriticismus, Zweiter Band, Erster Teil, S. 52.
Vgl. Riehl, Kritizismus, Zweiter Band, S. 71–73 sowie ders., Helmholtz, S. 703 f.
Vgl. Riehl, Kriticismus, Zweiter Band, Erster Teil, S. IV.
Vgl. Riehl, Kritizismus, Zweiter Band, S. IV.
Vgl. Riehl, Kritizismus, Zweiter Band, S. 75 f. sowie Feldman, Wundt’s Psychology, insbes. S. 618–620.
Eddington, The Nature of the Physical World, Introduction, pp. xi–xiii.
Vgl. 1925b Naturphilosophie, in diesem Band S. 711.
1925b Naturphilosophie, in diesem Band S. 670.
1921c Erläuterungen/Helmholtz, in diesem Band S. 325.
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Glassner, E., König-Porstner, H. (2012). Einleitung. In: Glassner, E., König-Porstner, H. (eds) Moritz Schlick Rostock, Kiel, Wien. Moritz Schlick Gesamtausgabe, vol 5. Springer, Vienna. https://doi.org/10.1007/978-3-211-69443-5_1
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